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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Worten gelegen – und vor allem inbrünstiger Glaube. Wäre sie als Königin wählbar gewesen, sie hätte hinter diesen Worten gestanden.
    Und das war der Zeitpunkt, an dem ich es wusste. Sie würde Königin werden.
    In diesem Augenblick beschloss ich, dass ich es wahr werden ließe. Wir würden Jill nicht einfach nur an den Hof bringen, damit Lissa ihre Stimme im Rat bekam. Jill würde Lissa den Status verleihen, in dem die Moroi für sie stimmen könnten. Und Lissa würde gewinnen.
    Natürlich behielt ich diese Gedanken für mich.
    „Das ist ein ganz gefährlicher Blick“, bemerkte Dimitri und sah mich kurz an, bevor er sich wieder der Straße zuwandte.
    „Was für ein Blick?“, fragte ich unschuldig.
    „Einer, der mir sagt, dass du gerade eine Idee hattest.“
    „Ich hatte nicht nur eine Idee. Ich hatte sogar eine grandiose Idee.“
    Scherze wie dieser hatten Jill früher zum Lachen gebracht, aber als ich mich jetzt zu ihr umdrehte, sah ich, dass sie das überhaupt nicht komisch fand.
    „He, alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich.
    Diese jadegrünen Augen klärten sich, dann sah sie mich an. „Weiß nicht so recht. Irgendwie ist so viel passiert. Und ich kapiere wirklich nicht genau, was als Nächstes geschehen könnte. Ich komme mir vor wie .... wie ein Gegenstand, der im Masterplan eines anderen benutzt werden soll. Wie eine Schachfigur.“
    Leichte Schuldgefühle nagten an mir. Victor hatte andere Leute stets als Figuren in einem Spiel benutzt. Unterschied ich mich überhaupt so sehr von ihm? Nein. Ich mochte Jill. „Du bist kein Gegenstand und auch keine Schachfigur“, erklärte ich ihr. „Aber du bist sehr, sehr wichtig, und deinetwegen wird noch viel Gutes geschehen können.“
    „Aber so einfach ist das nicht, oder?“ Sie klang klüger, als ihre Jahre vermuten ließen. „Erst muss noch alles schlechter werden, bevor es wieder besser werden kann, nicht wahr?“
    Ich konnte sie nicht belügen. „Ja. Aber dann wirst du dich mit deiner Mom in Verbindung setzen können .... und nun, wie schon gesagt, viel Gutes wird daraus erwachsen. Wächter sagen immer: Sie kommen zuerst, wenn wir über Moroi sprechen. Für dich ist es zwar nicht genau dasselbe, aber wenn du dies tust .... nun .... “
    Sie schenkte mir ein Lächeln, das nicht sehr glücklich wirkte. „Ja, versteh schon. Es dient dem größeren Wohl, nicht wahr?“
    Sonya hatte einen großen Teil der Fahrt damit verbracht, an einem Zauber für mich zu arbeiten, und dazu ein silbernes Armband verwendet, das wir in einem Geschenkeladen am Straßenrand gekauft hatten. Es sah zwar billig aus, bestand aber aus echtem Silber, und das allein zählte. Als wir ungefähr eine halbe Stunde von Greenston entfernt waren, erachtete sie ihr Werk als vollendet und reichte es mir. Ich streifte das Armband über und sah daraufhin die anderen an.
    „Und?“
    „Ich sehe nichts“, sagte Sonya, „aber andererseits war das auch nicht zu erwarten.“
    Jill kniff die Augen zusammen. „Du wirkst leicht verschwommen .... als müsste ich einfach ein paarmal blinzeln.“
    „Mir geht es genauso“, sagte Dimitri.
    Sonya war erfreut. „So sollte es für die Leute aussehen, die wissen, dass sie das verzauberte Armband trägt. Hoffentlich wird sie für die übrigen Wächter ein anderes Gesicht haben.“ Es war eine Variante dessen, was Lissa angefertigt hatte, als wir Victor aus dem Gefängnis befreit hatten. Nur dass hier weniger Magie vonnöten war, weil Sonya lediglich meine Gesichtszüge und nicht auch meine Rasse zu verändern brauchte. Außerdem hatte sie in solchen Dingen mehr Übung als Lissa.
    Das Restaurant in Greenston, das ich ausgewählt hatte, hatte schon längst geschlossen, als wir dort um halb zwölf vorfuhren. Der Parkplatz war fast schwarz, aber in der hinteren Ecke konnte ich ein Auto erkennen. Hoffentlich war es Mikhail, der rechtzeitig dort eingetroffen war – und kein Killerkommando der Wächter.
    Aber als wir in der Nähe parkten, sah ich, dass es in der Tat Mikhail war, der aus dem Wagen stieg – zusammen mit Adrian.
    Er grinste bei meinem Anblick, zufrieden über die gelungene Überraschung. Wahrhaftig, das hätte ich kommen sehen sollen, als ich ihn gebeten hatte, Mikhail die Nachricht weiterzugeben. Adrian hätte auf jeden Fall eine Möglichkeit gefunden mitzukommen. Mir drehte sich der Magen um. Nein, nein. Nicht das. Ich hatte jetzt wirklich keine Zeit, mich um mein Liebesleben zu kümmern. Bitte nicht jetzt! Ich wusste ja kaum, was

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