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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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unter Kontrolle hatten. Sie zählten genau mit, wie viele Personen in den Raum eintreten durften, und unterbanden königliche wie nicht königliche Streitereien. Trotzdem war es einschüchternd, und Lissa rief sich wieder und wieder ins Gedächtnis, dass sie mir half, wenn sie diese Rolle spielte. Für mich würde sie alles ertragen, sogar den Wirbel. Diesmal wurde Lissa zum Glück ziemlich schnell zur Stirnseite des Raums gebracht, wo drei Stühle für die Kandidaten standen. Rufus und Marie saßen bereits und unterhielten sich leise mit einigen ausgewählten Familienmitgliedern. Wächter standen um sie herum. Lissa saß natürlich allein da, nickte den Wächtern in der Nähe jedoch zu, als Tasha auf sie zukam.
    Tasha hockte sich neben Lissa, sprach mit leiser Stimme und behielt dabei Rufus im Auge, der gerade mit jemand anders redete. „Schlechte Neuigkeiten. Na ja, es kommt natürlich darauf an, wie man die Sache betrachtet. Ethan sagt, Daniella sei in jener Nacht dort gewesen. Sie und Tatiana haben sich allein getroffen. Ihm war nicht klar gewesen, dass die Begegnung nicht aufgezeichnet worden war. Jemand anders hat die Namen im Interesse aller diensthabenden Wächter hingeschrieben, aber er schwört, er habe Daniella persönlich gesehen.“
    Lissa zuckte zusammen. Insgeheim hatte sie gehofft – sogar gebetet –, dass sie sich geirrt haben möge, und dass Adrians Mutter es gewiss nicht getan haben konnte. Jetzt nickte sie still – zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.
    „Es tut mir leid“, fuhr Tasha fort. „Ich weiß, dass Sie sie gemocht haben.“
    „Ich mache mir größere Sorgen um Adrian. Ich weiß nicht, wie er es aufnehmen wird.“
    „Es wird ein harter Schlag sein“, sagte Tasha unumwunden. Nach dem, was sie mit Christians Eltern erlebt hatte, wusste sie besser als irgendjemand sonst, was es bedeutete, von der eigenen Familie verraten zu werden. „Aber er wird darüber hinwegkommen. Und sobald wir all diese Beweise vorlegen können, lassen wir Dimitri und Rose zurückkehren.“
    Diese Worte erfüllten Lissa mit Hoffnung und verliehen ihr Kraft. „Ich vermisse sie so sehr“, sagte sie. „Ich wünschte, sie wäre bereits hier.“
    Tasha lächelte mitfühlend und tätschelte ihr die Schulter. „Bald. Sie werden sicher bald zurück sein. Sehen Sie für den Augenblick einfach zu, dass Sie diese Versammlung durchstehen. Sie können das schaffen. Sie können alles verändern.“
    Lissa war sich in dieser Hinsicht zwar nicht so sicher, aber Tasha eilte zu ihren Aktivistenfreunden davon, und an ihre Stelle trat – Daniella.
    Sie war gekommen, um mit Rufus zu sprechen, um ihn ihrer Unterstützung und der Liebe ihrer Familie zu versichern. Lissa ertrug den Anblick der älteren Frau jedoch nicht und fühlte sich noch elender, als Daniella sie ansprach.
    „Ich weiß nicht so genau, wie Sie in diese Geschichte hineingeraten sind, meine Liebe, aber ich wünsche Ihnen viel Glück.“ Daniellas Lächeln wirkte vielleicht aufrichtig, doch es gab gar keine Frage, welchen Kandidaten sie unterstützte. Ihre freundliche Miene verwandelte sich in Sorge. „Haben Sie Adrian gesehen? Ich bin davon ausgegangen, dass er hier sein müsste. Ich weiß, dass die Wächter ihn hereingelassen hätten.“
    Hervorragende Frage. Lissa hatte ihn etwa einen ganzen Tag lang nicht mehr gesehen. „Nein. Vielleicht ist er einfach nur spät dran. Wäscht sein Haar oder irgend so was.“ Hoffentlich liegt er nicht irgendwo besinnungslos herum.
    Daniella seufzte. „Ich hoffe es.“
    Sie ging und setzte sich auf einen Platz im Publikum. Erneut leitete Adrians Vater die Versammlung, und nach einigen vergeblichen Anläufen kehrte in dem Raum endlich Stille ein.
    „In der letzten Woche“, sprach Nathan in ein Mikrofon, „haben viele würdige Kandidaten die Prüfungen abgelegt, die nötig sind, um unser Volk zu regieren. Vor uns sitzen die letzten drei: Rufus Tarus, Marie Conta und Vasilisa Dragomir.“ Beim letzten Namen klang zwar etwas Missbilligung durch, aber bis hierhin würde das Gesetz ihr erlauben, ihre Rede zu halten. Danach würde sich die mangelnde Logik des Gesetzes bemerkbar machen, und die Hölle mochte losbrechen.
    „Diese drei haben bewiesen, dass sie die Fähigkeit besitzen zu regieren, und als ihre letzte Tat, bevor wir zur Abstimmung schreiten, wird jeder der Kandidaten seine Pläne für unser Volk in einer Rede umreißen.“
    Rufus war der Erste, der ans Pult trat, und hielt genau die Rede, die ich schon

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