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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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gesprengt, die von Europa herübergebracht worden sind!“
    Lissa zuckte die Achseln. „Na ja, wie schon gesagt, er hat sicher nicht rational gehandelt. Er wollte ihr helfen und hielt sie wahrscheinlich für unschuldig. Er hätte alles für sie getan – und es hatte nichts damit zu tun, dass er einmal ein Strigoi war.“
    „Liebe rechtfertigt nicht alles.“ Ohne Zweifel war Hans nicht romantisch veranlagt.
    „Sie ist minderjährig!“, rief Steele. Dieser Teil war ihm nicht entgangen.
    „Sie ist achtzehn“, korrigierte ihn Lissa.
    Hans warf ihr einen Blick zu. „Ich kann auch rechnen, Prinzessin. Wenn die beiden nicht während der letzten Wochen eine wunderschöne, rührende Romanze zustande gebracht haben – während er größtenteils isoliert war –, dann sind an Ihrer Schule Dinge vorgegangen, die gemeldet hätten werden sollen.“
    Lissa erwiderte nichts, sah jedoch aus dem Augenwinkel Tashas und Christians Reaktion. Sie bemühten sich um einen neutralen Gesichtsausdruck, doch es war ganz offensichtlich, dass diese Neuigkeit keine Überraschung für sie bedeutete, was zweifellos Hans’ Argwohn noch bestätigte, dass verbotene Dinge vorgefallen sein mussten. Ich hatte tatsächlich nicht verstanden, dass Tasha von Dimitri und mir gewusst hatte, und fühlte mich deswegen ein klein wenig mies. Hatte sie gewusst, dass er sie zum Teil auch wegen mir zurückgewiesen hatte? Und falls ja, wie viele andere wussten es noch? Christian hatte ihr wahrscheinlich einen Hinweis gegeben, aber irgendetwas sagte mir, dass es wahrscheinlich noch mehr Leute herausbekommen haben würden. Nach dem Angriff auf die Schule war meine Reaktion vermutlich ein deutlicher Hinweis auf die Natur meiner Gefühle für Dimitri gewesen. Vielleicht war es doch keine so große Sache gewesen, Hans jetzt davon zu erzählen. Das Geheimnis wäre ohnehin nicht viel länger ein solches geblieben.
    Alberta räusperte sich und ergriff schließlich das Wort. „Ich glaube, wir haben im Augenblick dringlichere Sorgen als eine Romanze, die es gegeben haben könnte oder auch nicht.“
    Steele warf ihr einen ungläubigen Blick zu und schlug mit der Hand auf den Tisch. „Das ist eine ziemlich ernste Angelegenheit. Wussten Sie davon?“
    Geschickt wich sie der Frage aus. „Ich weiß nur, dass wir gerade vom Thema abkommen.“ Alberta war ungefähr zwanzig Jahre älter als Steele, und der harte Blick, den sie ihm zuwarf, besagte, dass er ein Kind sei und ihre Zeit verschwende. „Ich dachte, wir wären hier, um herauszufinden, ob Miss Hathaway Komplizen hatte, und nicht, um die Vergangenheit heraufzubeschwören. Bisher ist die einzige Person, von der wir mit Sicherheit sagen können, dass sie ihr bei der Flucht geholfen hat, Belikov. Und er hat es aus einer irrationalen Zuneigung heraus getan. Das macht ihn zu einem Flüchtling und vielleicht auch zu einem Narren, nicht aber zu einem Strigoi.“
    Ich hatte meine Beziehung zu Dimitri niemals als eine irrationale Zuneigung betrachtet, aber Albertas Argument fand Gehör. Etwas in den Mienen von Hans und Steele weckte die Überlegung in mir, dass die ganze Welt in Bälde von uns erfahren würde, aber das war nichts im Vergleich zu Mord. Und wenn es Dimitri von dem Verdacht reinwusch, ein Strigoi zu sein, dann bedeutete es auch, dass er eingesperrt und nicht gepfählt werden würde, sollte man ihn jemals einfangen. Zumindest ein kleiner Segen.
    Lissas Befragung dauerte noch ein Weilchen länger an, bis die Wächter befanden, dass sie absolut keine Schuld an meiner Flucht trage (jedenfalls keine, die sie beweisen konnten). Sie machte ihre Sache gut, indem sie sich die ganze Zeit über verwirrt und überrascht stellte und sogar einige Tränen zustande brachte, weil sie mich so falsch eingeschätzt hatte. Sie flocht auch etwas Zwang in ihr Schauspiel mit ein – nicht genug, um jemanden einer Gehirnwäsche zu unterziehen, aber doch ausreichend, dass sich Steeles frühere Entrüstung in Mitgefühl verwandelte. Hans war schwerer zu durchschauen, aber als meine Gruppe den Raum verließ, erinnerte er Tasha und Christian daran, dass er mit ihnen beiden später noch sprechen würde, am liebsten ohne Gefolge.
    Für den Augenblick wartete im Flur der nächste Anwärter auf den heißen Stuhl: Eddie. Lissa schenkte ihm das gleiche Lächeln, das sie jedem Freund geschenkt hätte. Nichts wies darauf hin, dass sie beide Teil einer Verschwörung waren. Eddie nickte zur Antwort, als er zu seinem Verhör in den Raum gerufen

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