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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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spendeten diese Leute nicht regelmäßig Blut. Sie waren nicht high. Sie hatten sich unter die Moroi und Dhampire gemischt, saßen da, standen da und redeten miteinander – die ganze Gruppe war eindeutig zu einer Gemeinschaft verschmolzen. Ich fragte mich, ob diese Menschen den Alchemisten entsprachen. Vielleicht hatten sie eine Art Geschäftsbeziehung mit meinesgleichen.
    Inzwischen rückten uns die Leute nicht mehr ganz so dicht auf die Pelle, und ich schob mich näher an Sydney heran. „Wer in Gottes Namen ist das?“
    „Das sind die Hüter“, sagte sie mit leiser Stimme.
    „Hüter? Was bedeutet das?“
    „Es bedeutet“, erklärte der bärtige Moroi, „dass wir im Gegensatz zu Ihren Leuten immer noch die alten Sitten lebendig erhalten, wie wir es wahrhaft tun sollten.“
    Ich musterte diese Hüter mit ihrer abgetragenen Kleidung sowie die schmutzigen, barfüßigen Kinder. Wenn ich mir so überlegte, wie weit wir von der Zivilisation entfernt waren – und angesichts dessen, wie dunkel es abseits des Feuers war –, wollte ich jede Wette eingehen, dass sie keine Elektrizität hatten. Mir lag es schon auf der Zunge zu sagen, dass eigentlich niemand so leben sollte. Dann fiel mir aber wieder ein, wie beiläufig diese Leute vom Kampf auf Leben und Tod gesprochen hatten. Daher beschloss ich, meine Ansichten für mich zu behalten.
    „Warum sind sie hier, Raymond?“, fragte eine Frau, die am Feuer saß. Sie war ein Mensch, sprach jedoch ganz normal und vertraut mit dem bärtigen Moroi. Es war nicht der träumerische Umgang, den ein Spender für gewöhnlich mit einem Moroi pflegt. Es war nicht einmal der gespreizte Tonfall, den meinesgleichen den Alchemisten gegenüber benutzte. „Treten sie uns bei?“
    Raymond schüttelte den Kopf. „Nein. Die Verdorbenen sind hinter ihnen her, weil sie ihre Königin getötet haben.“
    Sydney stieß mir den Ellbogen in die Seite, bevor ich die Behauptung abstreiten konnte. Zähneknirschend wartete ich darauf, angepöbelt zu werden. Stattdessen stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass mich die Menge mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Bewunderung ansah, genauso wie unser Begrüßungstrupp.
    „Wir werden ihnen Zuflucht gewähren“, erklärte Raymond. Er strahlte uns an, obwohl ich nicht so recht wusste, ob seine Billigung daher rührte, dass wir Mörder waren, oder ob ihm einfach die Aufmerksamkeit gefiel, die ihm zuteilwurde. „Natürlich dürft ihr uns herzlich gern beitreten und hier leben. Wir haben viel Platz in den Höhlen.“
    Höhlen? Ich ruckte mit dem Kopf zu den Felsen jenseits des Feuers herum. Jetzt begriff ich erst, was es mit diesen schwarzen Löchern auf sich hatte. Noch während ich hinsah, zogen sich einige wenige Leute für die Nacht zurück und verschwanden in den dunklen Tiefen des Bergs.
    Sydney antwortete, während ich mich bemühte, mir mein Entsetzen nicht anmerken zu lassen. „Wir brauchen hier nur für kurze Zeit Zuflucht .... “ Sie geriet ins Stocken, was angesichts dessen, wie fadenscheinig unsere Pläne geworden waren, nicht weiter überraschen konnte. „Für einige Tage wahrscheinlich.“
    „Ihr könnt bei meiner Familie wohnen“, sagte Raymond. „Sogar Sie.“ Das war geradewegs an Sydney gerichtet, und er ließ es so klingen, als wäre das absolut großzügig von ihm.
    „Danke“, erwiderte sie. „Wir freuen uns, wenn wir die Nacht in Ihrem Haus verbringen dürfen.“ Dass sie das Wort Haus so betonte, galt mir, begriff ich. Die hölzernen Gebilde entlang dem staubigen Pfad sahen selbst unter äußerster Strapazierung der Phantasie alles andere als luxuriös aus, doch ich würde sie jederzeit einer Höhle vorziehen.
    Das Dorf oder die Kommune – oder was auch immer es sein mochte – geriet zunehmend in Aufregung, als unsere Nachricht sich verbreitete. Sie bombardierten uns mit einer Vielzahl an Fragen. Zunächst ging es um so gewöhnliche Dinge wie unsere Namen, aber dann wollten sie schnell die genauen Einzelheiten darüber erfahren, wie ich Tatiana getötet hatte.
    Mir blieb eine Antwort erspart, da die menschliche Frau, die zuvor mit Raymond gesprochen hatte, aufsprang und uns drei davonführte. „Das reicht jetzt!“, schimpfte sie. „Es wird schon spät, und unsere Gäste haben bestimmt Hunger.“
    Ich war tatsächlich halb verhungert, wusste jedoch nicht, ob meine Not groß genug war, um Opossumeintopf zu essen oder was hier sonst noch als Mahlzeit galt. Die Worte der Frau wurden zwar mit einiger Enttäuschung

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