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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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weise geworden?“, neckte er mich.
    „Ich hatte eben einen guten Lehrer.“ Wir lächelten einander an. Da kam mir ein Gedanke. Die ganze Zeit über war ich der Meinung gewesen, dass er mir half, weil Lissa es so angeordnet hatte. Vielleicht steckte aber doch noch mehr dahinter. „Ist das der Grund, warum du mit mir geflohen bist?“, fragte ich. „Um so viel von der Welt zu sehen, wie du kannst?“
    Seine Überraschung dauerte nur kurze Zeit. „Du brauchst doch meine Weisheit nicht, Rose. Du kommst auch allein ganz gut zurecht. Ja, das war zum Teil der Grund. Vielleicht wäre ich irgendwann wieder willkommen gewesen, aber das Risiko war hoch, dass das Gegenteil einträfe. Nachdem ich .... nachdem ich ein Strigoi war .... “ Er stolperte ein wenig über die Worte. „Seitdem habe ich eine neue Wertschätzung für das Leben gewonnen. Es hat eine Weile gedauert. Ich bin aber immer noch nicht ganz am Ziel. Wir reden davon, dass wir uns auf die Gegenwart konzentrieren wollen, nicht auf die Zukunft – aber es ist meine Vergangenheit, die mich verfolgt. Gesichter. Albträume. Je weiter ich von dieser Welt des Todes wegkomme, desto mehr will ich das Leben umarmen. Der Geruch dieser Bücher und das Parfüm, das du aufgetragen hast. Die Art, wie das Licht durch dieses Fenster fällt. Selbst der Geschmack des Frühstücks mit den Hütern.“
    „Jetzt bist du ein Poet.“
    „Nein, ich fange nur an, die Wahrheit zu begreifen. Ich respektiere das Gesetz und die Art, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Aber auf keinen Fall konnte ich es riskieren, mein Leben in einer Zelle zu verlieren, nachdem ich es gerade wiedergefunden hatte. Ich wollte doch auch weglaufen. Deswegen habe ich dir geholfen. Deswegen und .... “
    „Was?“ Ich musterte ihn und wünschte mir verzweifelt, er wäre weniger geschickt darin, seine Gefühle nicht zu zeigen. Ich kannte ihn gut; ich verstand ihn. Aber er konnte immer noch manche Dinge vor mir verbergen.
    Er richtete sich auf und wich meinem Blick aus. „Es spielt keine Rolle. Lass uns zu Sydney zurückgehen und feststellen, ob sie inzwischen irgendetwas herausgefunden hat .... obwohl ich es für unwahrscheinlich halte, sosehr es mir auch missfällt, das zu sagen.“
    „Ich weiß.“ Ich stand mit ihm auf und fragte mich unwillkürich, was er sonst wohl noch gesagt hätte. „Sie hat wahrscheinlich aufgegeben und angefangen, Minesweeper zu spielen.“
    Wir kehrten also zu dem Café zurück und machten nur ganz kurz Halt, um ein Eis zu essen. Es erwies sich als eine ziemlich große Herausforderung, gleichzeitig das Eis zu essen und zu gehen. Die Sonne näherte sich längst dem Horizont und färbte alles orange und rot, aber die Hitze blieb. Genieße es, Rose, sagte ich mir. Die Farben. Den Geschmack von Schokolade. Natürlich hatte ich Schokolade schon immer geliebt. Mein Leben musste nicht erst in Gefahr geraten, damit ich dazu fähig wurde, einen Nachtisch zu genießen.
    Schließlich erreichten wir das Café und fanden Sydney tatsächlich über ihren Laptop gebeugt, neben sich ein kaum angebissenes Teilchen und etwas, das wahrscheinlich ihre vierte Tasse Kaffee war. Wir ließen uns auf Stühle neben ihr fallen.
    „Wie läuft es – he! Du spielst ja wirklich Minesweeper!“ Ich versuchte, ihren Bildschirm genauer in Augenschein zu nehmen, aber sie drehte ihn gleich von mir weg. „Du solltest eine Verbindung zu Erics Geliebter finden.“
    „Das hab ich bereits geschafft“, sagte sie ganz schlicht.
    Dimitri und ich wechselten erstaunte Blicke.
    „Aber ich weiß nicht, ob es etwas nützt.“
    „Alles wird was nützen“, erklärte ich. „Was hast du denn gefunden?“
    „Nachdem ich versucht habe, diese Bankunterlagen und Transaktionen zu verfolgen – und lasst euch gesagt sein, dass das überhaupt keinen Spaß macht –, habe ich schließlich doch noch eine kleine Information entdeckt. Das Bankkonto, das wir jetzt haben, ist ein neueres. Es wurde vor ungefähr fünf Jahren von einer anderen Bank dorthin verlegt. Das alte Konto lief zwar immer noch auf eine Jane Doe, aber es fand sich dort auch ein Hinweis auf einen nächsten Verwandten, falls dem Kontobesitzer etwas zustoßen sollte.“
    In diesem Augenblick blieb mir fast die Luft weg. Von finanziellen Transaktionen hatte ich zwar keine Ahnung, aber wir waren offensichtlich drauf und dran, einen konkreten Hinweis zu erhalten. „Du meinst, ein richtiger Name?“
    Sydney nickte. „Sonya Karp.“
    12
    Dimitri und ich erstarrten,

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