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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Dimitri, Dimitri der Dhampir. Er verströmte jedoch Mutlosigkeit und Verzweiflung, sackte an der Mauer des Cafés zusammen und starrte zum Himmel hinauf. Ich wusste, was er tat. Er versuchte, sich zu beruhigen und seine Gefühle in den Griff zu bekommen, die im Widerstreit miteinander liegen mussten. Er hatte gerade etwas getan, das uns vielleicht die Hinweise gab, die wir brauchten .... aber er selbst hatte einen schrecklichen Preis dafür bezahlt. Meine Finger zuckten. Tröstend wollte ich einen Arm um ihn legen oder ihm zumindest auf die Schulter klopfen, damit er wusste, dass er nicht ganz allein war. Aber ich hielt mich zurück, weil ich den Verdacht hatte, dass es ihm nicht gefiele.
    Endlich richtete er den Blick auf uns. Er hatte die Fassung wiedergewonnen – zumindest äußerlich. „Ich habe jemanden beauftragt, sich wegen Sonya umzuhören“, sagte er erschöpft. „Vielleicht wird aber auch nichts daraus. Strigoi sind kaum Typen, die eine Datenbank unterhalten. Aber gelegentlich haben sie ein Auge aufeinander, wenn auch nur aus Gründen der Selbsterhaltung. Wir werden bald erfahren, ob es irgendwelche Treffer gibt.“
    „Ich .... wow! Danke“, sagte ich und suchte nach Worten. Ich wusste, dass er keinen Dank brauchte, aber mir erschien es trotzdem notwendig.
    Er nickte. „Wir sollten zu den Hütern zurückkehren .... es sei denn, du hältst diesen Ort für ausreichend sicher, um hierzubleiben?“
    „Ich würde mich lieber außerhalb der Reichweite der Zivilisation halten“, erklärte Sydney und ging auf den Truck zu. „Außerdem will ich meine Autoschlüssel zurückhaben.“
    Die Rückfahrt kam mir zehnmal länger vor. Dimitris Verzweiflung erfüllte den ganzen Wagen und erstickte uns beinahe. Selbst Sydney konnte es spüren. Sie hatte ihn wieder fahren lassen, und ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich das gut oder schlecht finden sollte. Würde ihn die Straße von seinen Strigoiqualen ablenken? Oder würde ihn seine Pein von der Straße ablenken, so dass wir am Ende noch alle in einem Graben landeten?
    Glücklicherweise erreichten wir den Parkplatz gesund und munter und fanden dort zwei Hüter vor, die uns erwarteten, eine Moroifrau und einen menschlichen Mann, die beide grimmig dreinschauten. Ich konnte noch immer nicht das Gefühl abschütteln, wie seltsam es war, dass beide Rassen kampfbereit waren. Ich fragte mich, ob die zwei ein Paar sein mochten.
    Im Lager brannte das Gemeinschaftsfeuer, Leute saßen darum herum. Einige aßen, andere unterhielten sich nur. Ich hatte beim Frühstück erfahren, dass das Feuer immer für jene da war, die etwas Zeit miteinander verbringen wollten, dass aber auch viele Familien unter sich blieben.
    Wir kehrten zu Raymonds Haus zurück, aber nur Sarah und Joshua waren da. Sie spülte Geschirr, er saß rastlos auf einem Stuhl. Sobald er mich an der Tür erblickte, sprang er auf, wieder mit diesem ungeheuer strahlenden Lächeln auf dem Gesicht.
    „Rose! Du bist ja endlich zurück. Wir haben uns allmählich Sorgen gemacht .... ich meine, nicht, dass euch etwas zugestoßen sein könnte – nicht bei euren Fähigkeiten –, sondern dass ihr uns vielleicht einfach verlassen hättet.“
    „Nicht ohne unseren Wagen“, sagte Sydney und legte die Schlüssel des Trucks auf den Tisch. Die Schlüssel des CR-V lagen bereits darauf, und die Erleichterung war ihr vom Gesicht abzulesen, als sie sie an sich riss.
    Sarah bot uns Reste des Mittagessens an, die wir ablehnten, da wir uns an der Tankstelle in Rubysville mit Snacks versorgt hatten. „Nun“, begann sie, „wenn ihr nicht essen wollt, dann könnt ihr euch ja draußen zu den anderen ans Feuer setzen. Jess McHale wird heute Abend vielleicht singen, falls sie ihr genügend zu trinken besorgen. Und – ob nun betrunken oder nüchtern – diese Frau hat die schönste Stimme, die ich je gehört habe.“
    Ich sah Dimitri und Sydney kurz in die Augen. Ich gebe zu, ich war ein wenig neugierig zu sehen, wie diese Wilden wohl Partys feierten, obwohl Mondschein und Volkslieder im Hinblick auf Unterhaltung nicht so recht meine erste Wahl waren. Dimitri zeigte noch immer diesen gehetzten Ausdruck, den er auch schon bei dem Telefongespräch hatte.
    Ich hatte den Verdacht, dass er es zufrieden gewesen wäre, sich in unserem Zimmer zu verkriechen, aber als Sydney sagte, sie wolle zum Feuer gehen, kam seine Antwort automatisch: „Ich werde mitkommen.“ Ich wusste sofort, was er tat. Die Erinnerung an seine Tage als Strigoi

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