Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
„Deshalb verließen ihn so plötzlich seine Kräfte.“
„Ja, ihr hättet Euch gar nicht so vermöbeln lassen müssen.“
„Aber wenn ich Dich so wie es Baghira wollte, gebissen hätte, hättest Du nichts davon gehabt, außer Rache post mortem.“
Maya zuckte die Schultern und leerte ihr Glas. „Wenn man sich auf seine beste Freundin nicht mehr verlassen kann, will ich gar nicht leben.“
Lexa, die sich in dieser speziellen Situation weit weniger vertraute, lächelte gerührt.
„Danke“, sagte sie schlicht. „Und was ist mit Ron?“
„Den habe ich mit Dave zusammen zu diesem Arzt gebracht, den Deine Mary – von der musst Du mir mal mehr erzählen – tatsächlich schon alarmiert hatte. Dort ist Ron noch für ein paar Tage. Felix, der Arzt, meint, dass er wieder wird. In ihrer Werwolfgestalt sind sie schwer zu töten. Aber es war trotzdem eine verflixt knappe Sache.“
Lexa seufzte erleichtert.
„Und so ein Werwolf schaut schon biestig aus. Wie eine Riesenhyäne mit viel zu kurzem Fell. Brrr.“ Maya schüttelte sich. „Nachher will ich ihn besuchen. Wenn Mick es erlaubt, kannst Du ja mitkommen. Felix würde Dich gern kennenlernen. Er sagt, er sei ein Zombie, der sein Leben wieder gefunden hat und jetzt eben auf links gedreht lebt. Ich habe nur die Hälfte verstanden, aber es klang sehr interessant. Diese Zombies scheinen recht verbreitet zu sein.“
„Die meisten beginnen als Workaholics“, sagte Lexa. „Die sind längst tot, aber laufen posthum noch weiter in ihrem Hamsterrad und merken gar nicht, dass sie gar kein Leben mehr führen.“
Maya nickte. „Klingt plausibel. Nicht schön, aber plausibel.“
Es klingelte und Maya ließ Mick herein.
„Also wen von Euch muss ich einweisen lassen“, schimpfte er. „Schlägereien sind ja schon verabscheuungswürdig genug, auch ohne diese wirre Geschichte von Vampiren und Werwö lfen. Würde ich Euch nicht so gut kennen, wäre ich gar nicht gekommen, sondern hätte gleich die Jungs mit den speziellen Jacken geschickt…“
„Jetzt halt aber die Luft an“, fuhr Maya ihren Freund zornig an. „Du weißt ganz genau, dass ich ab einem gewissen Punkt, den wir in diesem Fall längst überschritten haben, keine Sche rze mache. Und wenn ich Dir sage, dass Lexa sich vampirifiziert hat und deshalb zu keinem normalen Arzt gehen kann, dann ist das so und Du nimmst das gefälligst hin. Erklärungen können warten. Erste Hilfe nicht!“
Mick öffnete den Mund zu einer heftigen Erwiderung, doch inzwischen hatten sie das Schla fzimmer erreicht und sein Blick fiel auf Lexa, die schweigend die heftige Begrüßung verfolgt hatte. Langsam öffnete sie ihren Mund so weit sie konnte. Als schließlich die Vampirzähne wie Katzenkrallen ausfuhren, zuckte Mick sichtlich zusammen und überlegte es sich anders. Er warf Maya einen verzweifelten Blick zu, doch die nickte ihm nur ermutigend zu und wies auf Lexas Vampirgebiss. Mick schüttelte sich und trat vorsichtig an Lexas Bett. Zaghaft berührte er ihre Zähne und drückte sie in verschiedene Richtungen.
„Die ‘ind echt und halten“, nuschelte Lexa. „Glau‘ mir.“ Ein klägliches Husten unterbrach i hre Erklärungsversuche.
„Du machst ja Sachen“, rügte Mick sie schließlich und öffnete dann ohne weiteres Zögern seine Arzttasche. Lexa spürte unter ihrem Kopfverband, dass die Wunde an ihrer Schläfe bei der Kiefergymnastik gerade eben wieder heftig zu bluten begonnen hatte.
„Warum hast Du mir denn nicht die Wahrheit gesagt? K.O.-Tropfen, also wirklich! Wenn Du mich gleich ins Vertrauen gezogen hättest, hätte ich Dir vielleicht besser helfen können. Vielleicht wäre die Metamorphose da noch aufzuhalten gewesen…“
„Da wusste ich es noch nicht“, seufzte Lexa kläglich. Ihr wurde schlecht. „Es tut mir leid.“
Während Mick sie untersuchte, erzählte sie zusammen mit Maya von ihren Abenteuern in der Schattenwelt.
Mick brauchte nicht lange für seine Diagnose. „Humanmedizinisch hast Du eine Gehirnerschütterung, ein paar schmerzhafte Prellungen im Kieferbereich und an den Beinen und eben diese Platzwunde, die ich versorgt habe. Nichts Schlimmes. Vampirtechnisch…“, Mick zögerte und verzog unglücklich das Gesicht, „… deute ich Deine Werte so, dass Du ziemlich entkräftet bist. Wir werden da eine ganze Reihe von Untersuchungen durchführen und da dulde ich keine wie auch immer geartete Widerrede, habenwirunsverstanden ?! Kurzfristig kann ich Dir einen Presssack kaufen und
Weitere Kostenlose Bücher