Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
rülpste Baghira laut. Dann krümmte er sich, als würden ihn Krämpfe schütteln. Schwankend kam er wieder auf die Beine.
„Trink!“ brüllte er sie unbeherrscht an, während er sich an den Bauch fasste.
Lexa rutschte auf den Knien zu Maya. Das konn te sie so wenig tun wie lassen.
Unsicher, wie ein Volltrunkener , torkelte Baghira einen Schritt auf sie zu. „Lexa“, begann er, doch wurde dabei von einem Knurren unterbrochen, das jeden Löwen beschämt hätte. Baghira stutzte und sah sich um. Lexa konnte zwischen den Büschen einen Schatten herbeistürmen sehen.
„Du musst trinken, Lexa“, rief Baghira eindringlich und wandte sich zu Flucht. „Ich komme wieder, keine Frage!“
Mit diesen Worten stolperte er zwischen den Büschen davon und war verschwunden.
Lexa wandte sich sofort zu Ron, allerdings ohne große Hoffnung, ihm hier helfen zu können. Nur Sekunden später stand Dave neben ihr. In Jeans und Hemd wie immer.
Ron bot ihnen einen erbärmlichen Anblick. Rosa Schaum troff aus seinem Maul und er krampfte bei jedem Atemzug, den er durch seinen blau-schwarz an gelaufenen Hals zwängen konnte.
Behutsam überstreckte Lexa seinen Hals, um ihm wenigstens etwas Erleichterung zu ve rschaffen. Dann strich sie tröstend über seinen riesigen Körper. Ihm fehlte Luft, nicht Liebe – aber wie sie ihm die geben konnte, wusste Lexa beim besten Willen nicht.
„Er erstickt“, sagte sie über die Sc hulter zu Dave. „Wenn uns nicht ganz schnell was sehr Gutes einfällt, erstickt die arme Sau kläglich! Verstehst Du was von Luftröhrenschnitten?“
Lexa fiel selbst auf, wie schrill ihre Stimme klang.
„Er braucht einen Arzt“, stellte Dave schwer widerlegbar fest. „Dringend.“
„Und wer behandelt einen Werwolf?“, rief Lexa. „Wenn wir ihn so in die Klinik bringen, kommt er direkt danach entweder in ein Kuriositätenkabinett oder ein Versuchslabor. Sie werden in ihm nur das Tier, die Bestie sehen und niemals den Menschen.“
„Schau im Handbuch nach“, stöhnte Maya hinter ihnen. „Vielleicht sind im Adressverzeichnis auch Notdienste oder dergleichen.“
„Das ist in meiner Handtasche und die ist im Auto.“
Dave fluchte so zornig, dass Lexa erschrocken zusammenfuhr.
„Ich dachte nicht, dass ich mein Täschchen auf einer Verfolgungsjagd durch einen nächtl ichen Park benötige. Sorry!“
„It’s okay“, seufzte Dave und wandte sich an Maya. „Kannst Du gehen?“
Maya grinste und kämpfte sich mühsam auf die Beine. „Muss ja, nicht wahr?“
Sie zitterte am ganzen Körper und in ihrem Blick lag etwas Gehetztes, das Lexa so noch nie gesehen hatte. „Mir ist speiübel“, erklärte Maya und ließ ihren Worten Taten folgen. Ihr Blick suchte Lexas. „Wenn Du mich stützt, kann Dave vielleicht Ron tragen?“
Dave bückte sich und hob ächzend Ron auf, der in seiner gegenwärtigen Form grotesk schwer sein muss te. „Bloody hell“, entfuhr es Dave, als er sich schwankend Richtung Auto in Bewegung setzte. Lexa hätte ihm gern geholfen, doch Maya hing zentnerschwer an ihrem Arm und wurde immer wieder von Krämpfen geschüttelt. Kalter Schweiß überzog ihre Haut und überhaupt ging es ihr ganz anders als Lexa nach ihrem Biss.
„War das Baghira?“, fragte sie, während sie am See entlang Dave folgten.
„Indirekt“, hustete Maya und schüttelte den Kopf. „Ohrensausen hab ich jetzt auch noch!“
„Du solltest auch zum Arzt.“
„Ich muss trinken und warten. Das wird schon wieder“, sagte Maya und fühlte mit ihrer freien Hand ihren Puls am Hals. „Viel zu schnell, aber noch in den Toleranzen. Wir brauchen Hilfe für Ron! Solange er wenigstens noch ein bisschen Luft bekommt, will ich seinen Hals nicht aufschneiden. Ich fürchte hier die Infektionsgefahr, zumal wir kein Werkzeug haben.“
In ihrer Stimme lag ungeachtet der professionellen Worte soviel Sorge, dass Lexa wider Willen gerührt war. „Ich könnte Mary anrufen“, gab sie einem Einfall nach. „Meine Vampirfreundin. Die kennt die Szene.“
Ma ry reagierte wunderbar professionell auf Lexas Anliegen. „Ihr habt Glück“, verkündete sie am Telefon, während im Hintergrund Bässe wummerten. „Gar nicht weit von Euch kenne ich einen alten Tierarzt, der aufgeklärt genug ist, um auch – oder vielmehr vor allem – lupide Gestaltwandler zu behandeln. Hunde, die allein zum Doktor gehen, sind für Veterinäre durchaus reizvoll. Ich kenne ihn aus der Bar und rufe gleich an, dass ein Notfall kommt. Und jetzt beschreib
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