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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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»Setzen Sie sich mit Gonzales zusammen und sprechen Sie alles durch. Ich weiß, Sie haben den Weg schon ein paarmal zurückgelegt, Harper, also sollten Sie den anderen so viel wie möglich über die Route erzählen, nur für den Fall. Sie werden im Morgengrauen aufbrechen.«
    Harper nahm die Anspielung auf seinen möglichen Tod durch dieses nur für den Fall mit dem gleichen gut gelaunten Lächeln auf wie alles andere. »Gerne, Sir.«

    »Ziemlich viel Arbeit, nur um ein paar Briefe abzugeben. Wie oft machen Sie das?«, fragte Gonzo.
    »Zwei- oder dreimal im Jahr. Kommando Süd versucht, mit den anderen Widerstandsnestern in Verbindung zu bleiben, zumindest mit den größeren. Und es geht um Informationen, die wir lieber nicht per Kurzwelle senden. Deshalb müssen Sie auch, wenn es so aussieht, als würde man uns erwischen, die Flüssigkeit in dem kleinen Fläschchen auf die Depeschen gießen und alles verbrennen.«

    »Wenn die Schlächter kommen, werde ich zu beschäftigt sein, um ein Feuerchen zu machen, Sarge.«
    Valentine wischte den Rest des Eintopfs mit einem Stück Brot auf. »Wie lange werden wir unterwegs sein?«
    »Das hängt von den Pferden und von den Seeleuten ab. Wenn wir hier und da etwas Essbares finden, etwa zwei Wochen pro Abschnitt. Aber es gibt keine Garantie, dass das Schiff rechtzeitig in der Whitefish Bay sein wird. Die Seenflotte hat ihre eigenen Probleme. Zum Glück interessieren sich die Kur nicht sonderlich für die Schiffe, es sei denn, sie kommen einer Stadt zu nahe. Wenn das Schiff noch nicht da ist, werden wir einfach warten müssen.«
    »Hatten Sie unterwegs je Probleme?«, fragte Valentine.
    Wieder lächelte Harper. »Hin und wieder war es knapp. Wir sollten uns bis zur Grenze nach Wisconsin an den Mississippi halten. Dort braucht man sich nur wegen des Grenzgesindels Gedanken zu machen, aber die haben meistens Angst vor allem. Das echte Kur-Land, das wir durchqueren müssen, liegt in Wisconsin. Ihre untertänigen Menschen bebauen das Land in der Region und werden ihrerseits von den Schlächtern geerntet. Der kürzeste Weg wäre durch Illinois, aber das ist dicht besiedelt, und wenn man nicht selbstmörderisch veranlagt ist, sollte man sich von Chicago lieber fernhalten.«

    Valentine und Gonzales verabschiedeten sich im trüben Dämmerlicht von ihrer Kompanie. LeHavre gab dem Lieutenant einen letzten Rat. »Halten Sie die Augen offen, Mr. Valentine«, sagte er und schüttelte seinem Schützling feierlich die Hand. »Wir können nie genug über das erfahren, was im Verlorenen Land geschieht. Versuchen Sie, so viele Informationen wie möglich zu beschaffen, selbst wenn es nur Eindrücke sind.«
    »Ich danke Ihnen für die Gelegenheit.«

    LeHavre verzog das Gesicht. Wie viele junge Leute, die das gesagt haben, sind danach in den Tod gegangen?, fragte sich Valentine.
    »Sie können mir dadurch danken, dass Sie wiederkommen.«
    Die drei Wölfe stiegen in den Sattel; die Pferde stampften und warfen die Köpfe zur Seite, so versessen waren sie darauf, sich auf den Weg zu machen, und sie trabten in den nebligen Morgen hinaus.

    Den ersten Teil der Reise legten sie überwiegend im Mississippi-Tal zurück. Sie versuchten, weder die Pferde noch sich selbst zu sehr zu erschöpfen, ließen die Tiere oft im Schritt gehen und legten immer wieder eine kurze Rast ein. Am zweiten Tag überquerten sie den Mississippi in einem alten Hausboot, das mit Erde und Pfanzenbewuchs auf den verzogenen Planken gut getarnt war. Die drei alten Wölfe, die sie über den Fluss brachten, lachten, als die drei Passagiere ihnen über das angestrengte Stampfen des Dieselmotors hinweg die Geschichte der Schlacht von Hazlett erzählten.
    »Ihr habt es ihnen wirklich gezeigt«, sagte einer von ihnen, als er das Hausboot aus seiner verborgenen Bucht in die Strömung steuerte, nachdem eine Wache ihm signalisiert hatte, dass alles in Ordnung war. »Hank und ich, wir haben überall am Westufer ›Betreten verboten‹- und ›Keine Hausierer‹-Schilder aufgestellt, aber diese Grogs können nicht besonders gut lesen.«
    Sobald sie im Niemandsland waren, wurden die Wölfe vorsichtiger. Sie schlugen ihr Nachtlager auf, wenn sie eine gute Stelle fanden, und nicht, wenn die Sonne unterging. Am Morgen waren sie schon längst nicht mehr an dem Platz, an dem sie sich niedergelegt hatten. Jede Nacht befahl Valentine die Verlegung des Lagers um mindestens
einen halben Kilometer, und sie entschädigten sich für den verlorenen Schlaf

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