Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
diese Entfernung auch nur ein Pferd treffen könnte, von einem Reiter ganz zu
schweigen. Bleiben Sie einfach ruhig und warten Sie auf mein Zeichen.«
    Valentine kletterte in die Krone der uralten Eiche. Er klammerte sich wie eine Eidechse an die dicken Äste und zog einen belaubten Zweig vor sein Gesicht, um sich besser zu verbergen. Wer immer die Verfolger waren, sie hatten vier berittene Späher vorausgeschickt. Valentine lauschte mit harten Ohren an ihnen vorbei, aber seine Nase half ihm mehr. Eine große Gruppe von Pferden und Männern war irgendwo außer Sichtweite im Westen. Er roch Tabak und auch Cannabis.
    Als die Späher auf ihren Pferden den Hügel herauf und in Sicht kamen, wusste Valentine, dass er es nicht mit einer Quisling-Patrouille zu tun hatte. Männer und Tiere waren zu heruntergekommen, von den ausgetretenen Stiefeln bis zu den abgeknickten Krempen der Filzhüte. Entweder handelte es sich um die schlimmste Art von Quisling-Freischärlern oder schlicht um Banditen. Sie hatten Gewehre, aber einige davon sahen aus wie Schwarzpulver-Vorderlader.
    So schlecht ihre Ausrüstung auch sein mochte, die vier Späher verstanden ihr Handwerk. Einer konzentrierte sich auf den Weg, zwei ein Stück hinter ihm spähten das Gelände vor ihnen aus, und der Vierte blieb weit zurück, für den Fall, dass es Ärger geben sollte. Einem der Späher in der Mitte gefiel nicht, wie die Hügelkuppe aussah, und sie zügelten ihre Pferde. Feldstecher und kleine Fernrohre wurden aus geflickten Jacken gezogen.
    Eins der vier Wolfspferde, das seine Artgenossen witterte, wieherte schrill und fragend. Die Späher rissen ihre Pferde herum und galoppierten den Hügel hinab.
    Valentine fluchte, sprang vom Baum, winkte Gonzales zu und rannte den Hügel hinauf zu den vier Pferden.
    »Ich glaube, es ist Grenzgesindel. Eine große Truppe«, erklärte er Harper, als sie in den Sattel stiegen.

    Valentine führte sie über den Hügel, beinahe im schnellsten Galopp. Ihre Pferde hatten in den letzten Wochen viele Kilometer hinter sich gebracht, aber sie waren vielleicht bei besserer Gesundheit als die Tiere dieser zerlumpten Kerle dort unten.
    Er genoss die widerstreitenden Gefühle bei dieser ganzen Sache. Ihre Verfolger würden sie vielleicht einholen, und dann würden er und die beiden anderen Wölfe sterben, und die Welt würde sich kein bisschen ändern und sich nicht darum kümmern. Aber es fühlte sich wunderbar an, durch die Wälder zu galoppieren, die Füße fest in den Steigbügeln und die Hände weit oben am Hals des Pferdes. Erdklumpen, die von den Hufen der Pferde hochgeschleudert wurden, flogen hinter ihnen auf wie aufgeschreckte Vögel.
    Harper hat Probleme mit dem Ersatzpferd, mahnte ihn der pragmatischere Teil seines Verstands. Valentine entdeckte eine Lichtung auf einer Anhöhe vor ihnen und wendete sein Pferd dorthin, zügelte es zum Trab und dann zum Schritt. Als sie die Lichtung erreichten, sahen sie die Ruinen eines Hauses, leer und ohne Dach.
    »Wir haben ein paar Kilometer zurückgelegt«, keuchte Gonzales. »Wo zum Teufel ist die Straße?«
    »Irgendwo dort unten im Westen«, sagte Valentine und zeigte vage in Richtung der untergehenden Sonne. Bäume verbargen den Bereich, in dem sie die Straße vermuteten. »Holen wir Luft und sehen wir mal, was unsere Freunde machen.«
    Der erhöhte Standort gab ihnen einen guten Blick über die Hügel im Süden. Valentine und Harper lauschten dem stetigen Hufgetrappel in der Ferne.
    »Scheiße«, sagte Harper. »Ich dachte immer, dass ein Schlächter mich erwischen würde, nicht ein paar schmierige Banditen.«

    Valentine sah sich das Haus an. Die Wände waren noch in gutem Zustand, und sie würden nur zwei Türen bewachen müssen. Die Pferde würden hineinpassen.
    »Na gut, ihre Pferde sind frischer als unsere. Wir haben aber immer noch drei Gewehre und eine gute Stelle, um uns zu verschanzen.«
    Nun konnte er die Reiter sehen, die in der Ferne den Weg entlanggaloppierten. Er hörte auf zu zählen, als er bis fünfzig gekommen war. »Also begeben wir uns in unser neues Zuhause und bereiten uns darauf vor, die Gäste zu begrüßen.«

    Hinter dem Haus, auf einer Betonveranda, stand eine Pumpe. »O bitte, bitte«, sagte Harper und bediente den Hebel. Er bewegte sich etwas zu leicht, und nichts als Lärm kam aus dem rostigen Metallrohr.
    Im Hauptraum des Hauses häuften sich zu viele Trümmer des eingestürzten Dachs, aber sie konnten die Pferde durch die Hintertür in ein Zimmer

Weitere Kostenlose Bücher