Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
mit einer Siesta während der schlimmsten Mittagshitze. Sie stellten keine Wache auf, sondern verließen sich darauf, dass ihre Sinne sie bei Gefahr aus dem leichten Schlaf reißen würden. Ihr Essen bereiteten sie stets noch vor Einbruch der Dunkelheit zu, denn sie wollten nicht mit einem Lagerfeuer im Dunkeln die Aufmerksamkeit auf sich lenken.
    Am dritten Abend begannen sie, ihre Lebensgeschichten auszutauschen. Valentine hatte die von Gonzales schon früher gehört, aber er lauschte noch einmal den Worten seines Spähers, als er unter einem von Wolken verhüllten Mond in seiner Hängematte lag.
    »Ich bin 2041 in Texas zur Welt gekommen, im westlichen Teil. Meine Eltern gehörten zu einer Guerillatruppe namens Screaming Eagles - mein Vater sagte, das sei eine Armeeeinheit gewesen, und meine madre behauptete, es wäre eine Musikgruppe gewesen. Sie hatten einen Kriegsschrei … ich würde ihn ja gerne vorführen, aber er ist zu laut für diese Gegend. Und auch zu laut für die Ozarks. Ich kann mich aus meiner Jugend nicht an viele Kämpfe erinnern. Ich glaube, die Eagles haben überwiegend den Wendehälsen - so haben sie dort die Quislinge genannt - Vieh gestohlen. Manchmal sind wir im Sommer bis nach Kansas und Colorado gezogen, und im Winter waren wir in Mexiko. Ich war etwa zwölf, als die Wendehälse uns erwischt haben. Es war in Mexiko. Wir befanden uns in einem schüsselförmigen Tal mit ein paar alten Gebäuden, Zelten und Vieh. Sie hatten eine Kanone oben in den Hügeln, und schon bald gab es überall Explosionen, und Reiter kamen aus den Bergen herunter. Mein Vater hat gegen sie gekämpft, und ich bin sicher, dass er mit den anderen umgekommen ist. Es gab nur zwei Pässe aus dem Tal heraus, und sie hatten Männer mit Gewehren zwischen den
Felsen versteckt. Ich glaube nicht, dass jemand auf diese Weise fliehen konnte. Meine madre hat mich und meinen kleinen Bruder über die Hügel gebracht. Einer der Wendehälse hat uns eingeholt. Er hat sie angegriffen, aber ich habe sein Gewehr genommen und ihm in den Fuß geschossen. Er hat mir das Gewehr aus der Hand gerissen und wollte mich erschießen, aber meine madre hat ihm mit einem Stein den Schädel eingeschlagen. Der Stein war so groß wie ein Fußball - Gott allein weiß, woher sie die Kraft genommen hat, ihn hochzuheben, sie war eine zierliche Frau.«
    Gonzales berührte ein kleines silbernes Kruzifix, das er um den Hals trug. »Wir waren tagelang unterwegs und wären gestorben, aber ein Unwetter hat uns gerettet. Wir haben uns für eine Weile in einem Wendehals-Dorf versteckt. Ein alter Mann war uns freundlich gesinnt und hat dafür gesorgt, dass meine Mutter nach Osttexas ziehen konnte, wo sein Sohn lebte. Meine Mutter hat bei seinem Sohn gewohnt und hatte Kinder mit ihm, aber sie hat ihn nie geliebt wie meinen Vater, obwohl er sehr gut zu uns war. Sie hatte zwei Töchter mit ihm, aber als ich sechzehn wurde, sagte sie: ›Victor, du musst dieses Land verlassen, denn die Menschen hier haben sich selbst und Gott vergessen. ‹ Wir hatten Gerüchte über einen Ort in den Bergen gehört, den die Verhüllten nicht betreten konnten, und ich fand ihn, aber ich fürchte, die Sache ging schlecht für meinen Stiefvater aus, weil er zugelassen hat, dass ich weggelaufen bin. Ich weiß allerdings, dass meine madre immer noch lebt, denn ich selbst lebe auch immer noch. Ihre Gebete beschützen mich und halten mich am Leben. Nach allem, was ich gesehen habe, kann ich nicht mehr beten wie sie, also werde auch ich sterben, wenn sie stirbt.«
    Als Nächster erzählte Valentine seine Geschichte und ließ nur die Tatsache aus, dass sein Vater ein Wolf gewesen
war. Er beschrieb die kühle Schönheit der Wälder und Seen der Boundary Waters und die Herausforderungen der Winter in Minnesota.
    »Ich hatte noch nicht viel vom Land gesehen, bevor ich Wolf wurde«, begann Harper. »Ich stamme aus einer großen Familie aus der Nähe von Fort Scott. Mein Pa war Offizier bei den Wachen und wollte, dass ich weiter zur Schule gehe, aber ich wollte nicht. Alle haben sich über mein Auge lustig gemacht; Sie wissen ja, wie Kinder sind. Mit neun habe ich versucht, Aspirant zu werden, aber sie haben mich nicht genommen. Wann immer die Möglichkeit bestand, habe ich mich in Wolfslagern rumgetrieben. Mein Pa war häufig weg, und meine Ma - na ja, sie hatte genug mit den anderen Kindern zu tun. Als ich dreizehn war, haben sie mich schließlich Aspirant werden lassen. Ich wurde mit fünfzehn

Weitere Kostenlose Bücher