Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Nebel rufen.
Duvalier.
Er rannte zum Tor. Seine Mitkatze stand, durch den Nebel kaum erkennbar, im Licht einer Reflektorlampe.
»Ich kann nur einen Moment bleiben - hörst du mich?«
»Ich bin hier«, sagte Valentine.
Sie sprach leise, aber Valentines Ohren griffen ihre Worte auf. »Ein Trooper und einer dieser gestreiften Verräter haben ein paar hundert Meter entfernt gewartet.«
»Was hat sie gesagt? Warum ist sie so leise?«, fragte einer der Männer auf der Mauer.
»Müssen wir uns deswegen Sorgen machen?«, fragte Valentine.
»Nein, ich habe mich schon um sie gekümmert. Einer ist gleich hinter mir, der andere liegt im Bach, falls du ihre Waffen holen willst. Ich habe sie in ihrem Lager belauscht; sie warten auf ein Signal. Passt auf die Nordseite auf.«
»Warum?«
»Keine Ahnung.«
»Verschwinde von hier.«
»Das ist eine gute Nacht für die Jagd, Ghost. Du hattest am Ende doch Recht, was die Gestreifte Sieben betrifft. Ich bin beeindruckt. Viel Glück.« Und damit verschwand sie in der nebelverhangenen Nacht.
Waldron ersetzte die Munition in der Wanne der Schwenkkanone.
»Ein Signal, was?«
»Ja. Ich glaube, ich sollte jemandem ein paar Fragen stellen.«
Der Diakon war gerade mit seiner Zigarre fertig, als eine Frau in einem weißen Arbeitskittel das Bein von Treckführer Lawson mit einer Aderpresse behandelte. Lawson sah sich unter seinen geschlagenen Reitern um. Tränen des Schmerzes oder der Furcht rannen über seine Wangen.
»Schlimme Schusswunde«, murmelte der Diakon.
»Sie haben uns alles Mögliche versprochen«, gestand Lawson dem Diakon, als Valentine näherkam. »Ich dachte, ich würde der größte Rinderkönig in der Geschichte Nebraskas werden und die Dunes ganz allein beherrschen, solange ich ihnen keine Schwierigkeiten mache. Aber kaum
waren sie im Lager, da haben sie uns gezeigt, wer der Boss ist. Dieser verdammte General hat uns herumgescheucht und meine Männer wie Dreck behandelt. Aber was sollte ich tun? Alle Frauen und Kinder sind jetzt in ihrer Gewalt.«
Valentine näherte sich den beiden. Die Sanitäterin blickte auf und schüttelte knapp den Kopf. Der Boden unter Lawson war schwarz vor Blut.
»Verdammt, dieser Tabak riecht gut, Pfaffe«, sagte Lawson geschwächt. »Hab seit Monaten nichts Richtiges zu rauchen gehabt.«
»Geben Sie ihm eine, Diakon«, bat Valentine.
»Danke«, sagte Lawson mit schmerzverzerrter Miene. Er nahm einen tiefen Zug von der Zigarre und schloss die Augen. Für einen Moment fürchtete Valentine, er würde sterben; dann schlug er sie wieder auf. »Hey, du bist der Kerl mit den Pferden, der die Leute warnen wollte. Sie haben nach euch gefragt. Hab ihnen einen Haufen Mist erzählt.«
Valentine flüsterte dem Diakon etwas ins Ohr. Der nickte.
»Lawson, hier, nehmen Sie meine Bibel. Die Heilige Schrift ist fast der einzige Trost, den ich Ihnen bieten kann. Ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit in dieser Welt, also sollten Sie vielleicht an die nächste denken. Sie können uns helfen; sagen Sie uns, was von Ihnen erwartet wurde, nachdem Sie das Lager in ihre Gewalt gebracht haben …«
Lawsons Atem ging stoßweise. »Klar. In meiner Tasche. Signalpistole. Feuern wenn … Lager besiegt.«
Valentine fand die Pistole mit der weiten Mündung, während er den gelegentlichen Schüssen lauschte, die immer noch dann und wann aufklangen.
»Meine Männer … seid gnädig … verwundet … nicht …« Seine Stimme versagte.
Der Diakon kontrollierte seinen Puls. »Er lebt noch, aber nicht mehr lange«, bekundete er. »Möge Gott Ihnen gnädig sein, Treckführer«, sagte er, nahm seine Bibel aus den kraftlosen Fingern des Mannes und sprach leise ein Gebet.
Lawson gab ein schwaches, gurgelndes Geräusch von sich, und Valentine wartete darauf, dass das Gebet endete. Als der Diakon den Zylinder wieder aufsetzte, ergriff Valentine Lawsons Pistole und gab sie Josh. »Ein Andenken für dich, Josh.« Dann wandte er sich wieder an den Prediger.
»Diakon, könnten Sie Waldron herholen?«
Mrs. Hendricks musterte kopfschüttelnd die niedergeschossenen Männer und strich sich durchs Haar, als die ersten Leichen weggezerrt und in einer Reihe abgelegt wurden. Valentine hätte seine Wolfsnase nicht gebraucht, um den Pulvergeruch wahrzunehmen, der an ihnen haftete.
»Treckführerin«, sagte Valentine. »Das könnte noch zu unserem Vorteil sein. Sie sollten ein Leuchtsignal abfeuern, wenn sie das Lager in ihre Gewalt gebracht haben. Wenn wir es abfeuern, könnte es
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