Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Reiter um euer Lager versammelt, und er ist mit fünfundneunzig Mann, voll ausgerüstet und zu Pferde, auf dem Weg hierher. Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten, darum benötigen wir eure Gastfreundschaft.«
»Gott sei Dank!«, murmelte der Diakon und blickte in den nebelverhangenen Himmel hinauf.
»Sag ihm, er ist willkommen. Sag ihm, er bekommt den Lohn dafür, dass er den beiden Boten geholfen hat, und noch viel mehr. Sag ihm, ich bin dankbar für seine Hilfe und froh zu sehen, dass das böse Blut zwischen ihm und meinem Mann vergessen ist. Die Zeit ist gekommen, unsere Streitigkeiten beizulegen, wenn wir das hier überstehen wollen.«
Thomas nickte zustimmend. »Er ist höchstens noch eine halbe Stunde entfernt. Wir mussten vorsichtig sein. Ehe
der Nebel aufgezogen ist, haben wir Trooper gesichtet. Sie haben wohl vergessen, was beim letzten Mal passiert ist.«
»Mit der Hilfe eures Treckführers werden wir ihnen eine neue Lektion erteilen, Mr. Thomas«, sagte Josh Hendricks, der herbeigeeilt war, um seine Mutter zu unterstützen. Thomas dirigierte sein Pferd gemächlich zurück in den Nebel, und bald darauf konnten sie hören, wie er davontrabte.
»Das ist mal eine gute Neuigkeit. Beinahe hundert Mann!«, sagte Josh. »Er muss sein ganzes Lager geräumt haben.«
Valentine fühlte, wie sich sein Magen verkrampfte.
Da stimmt was nicht. Etwas an dieser Sache stimmt ganz und gar nicht.
»Komisch …«, sagte Mrs. Hendricks laut.
»Ma’am«, sagte Valentine, während er noch überlegte, wie er sich ausdrücken sollte. »Mir gefällt das nicht. Als wir uns gestern unterhalten haben, kam mir Lawson irgendwie unehrlich vor. Er hat nervös ausgesehen, als ich ihn nach dem Aufklärungsflugzeug gefragt habe. Und er wusste genau, wo Ihr Lager liegt - als würde er an nichts anderes denken.«
Josh Hendricks unterbrach ihn.
»Das ist nichts Besonderes«, sagte er. »Haben Sie irgendwas vor, Fremder? Hat der Mann Ihnen etwa nicht weitergeholfen? Er hätte sie auch einfach umbringen oder denen übergeben können, als Sie in seinem Lager waren.«
»Ruhe, Josh«, sagte seine Mutter. »Lass den Mann reden. Ich habe auch Bedenken, und ich würde gern wissen, ob sie mit seinen übereinstimmen.«
Valentine senkte die Stimme. Er wollte keine Gerüchte säen für den Fall, dass er sich irrte. »Erstens, es hört sich so an, als wäre zwischen den beiden Zeichen etwas vorgefallen.
Ich weiß nicht, worum es dabei geht, aber böses Blut kann die Leute dazu treiben, verrückte Dinge zu tun. Besonders, wenn die Verletzung noch nicht lange zurückliegt. Zweitens, ist er der Typ Treckführer, der seine Wagen räumt und seine Herde beinahe unbewacht zurücklässt, obwohl sich Feinde in der Gegend herumtreiben, nur um jemandem anderen zu Hilfe zu kommen? Es sei denn, natürlich, er ist sicher, dass seinem Zeichen keine Gefahr droht.«
»Da ist was dran«, sagte der Diakon.
»Drittens, er wusste eine Menge über Ihr Lager, wo es liegt, dass Kälberzeit ist, aber keiner seiner Männer kann mit einem von Ihren Leuten gesprochen haben, anderenfalls wüsste er, dass Sie die Treckführerin sind. Und schließlich war sein Zeichen auch auf der Marschroute unterwegs, die vom Platte fortführt, aber die Dreiecke wurden ausgelöscht, sein Clan nicht. Man sollte eigentlich annehmen, dass alle Angehörige seines Zeichens den letzten Tag über um ihr Leben hätten laufen müssen.«
Josh Hendricks schüttelte den Kopf. »Pa hat immer gesagt, ich könnte besser denken als die meisten, Mom, und ich denke, das ist purer Nonsens.«
»Sei still, Josh.«
Der Junge ignorierte sie mit dem typischen Selbstvertrauen eines Fünfzehnjährigen. »Kein Trecker ist je zu denen übergelaufen, und ich glaube, nicht einmal Lawson könnte so tief sinken. Seine Männer würden ihn aufknüpfen. Sie können schließlich nicht alle schwarze Schafe sein. Darauf würde ich mein Leben verwetten.«
Mrs. Hendricks blickte hinaus in den Nebel. »Ich muss an mehr Leben als nur an mein eigenes denken. Aber wir werden sehen. Möglich, dass du diesen Einsatz noch bringen musst, aber mit der Hilfe unseres neuen Freundes hier.«
Zwanzig Minuten später kamen Lawson und seine Vorhut durch das Tor zwischen den Streitwagen ins Lager. Zwei Tische voller Speisen und Getränke standen auf einer Seite in der Nähe des Tores, direkt gegenüber dem flachen Graben, durch den der Bach aus dem Lager strömte. In der Mitte loderte ein munteres Feuer. Der Diakon stand im Licht
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