Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
scharfen Zähnen an seinen Zehen zu knabbern. David lag meist auf dem Rücken und kreischte, wenn die Zähne ihn qualvoll kitzelten, während seine Schwester auf seinem Brustkorb hockte und ihr Köter seinen Fuß bearbeitete. Dann stürzte seine Schwester sich auf das Knie seines anderen Beins, und er fühlte, wie sie an dem weichen Fleisch in seiner Kniekehle zerrte. »Au, Pat - hör auf damit!« Aber plötzlich drückte ihm jemand ein Kissen auf das Gesicht, und er musste um Atem ringen.
Valentine fühlte Erde in seinem Mund, konnte sie aber nicht ausspucken. Seine Zunge fühlte sich trocken und welk an wie eine ausgedörrte Kröte. Es war dunkel, und jeder Muskel in seinem Leib war erstarrt. Er versuchte, den Kopf zu schütteln, den Arm zu bewegen, aber sein
Körper reagierte nicht. Etwas schlug ihm auf die Brust. Es war viel leichter, einfach wieder einzuschlafen. Wenn du schläfst, stirbst du, mahnte eine schwache Stimme, und er kämpfte darum, wach zu bleiben, aber es war zu schwer, und so gab er nach.
Pat war über seinem Gesicht, viel stärker, als ihr Alter es gestattete, und sie versuchte, ihm einen Schlauch in den Rachen zu stecken. Mit dem letzten bisschen Willenskraft biss er die Zähne fest zusammen.
»David! David!«, rief seine Mutter an der Hintertür.
»Mom?«, antwortete er. »Pat macht …«
Ein harter Fühler drang in seinen Mund ein, und irgendeine brennende Flüssigkeit benetzte seine Kehle. Er konnte nicht durch die Nase atmen; er schluckte.
»David!«, rief Jocelyn drängend. »David, ich bin hier. Es ist alles in Ordnung. Wir haben die Sandasseln getötet. Du wirst wieder gesund.«
Valentine empfand nichts bei ihren Worten. Er war zu müde.
»Gib ihm noch einen Schluck Whiskey. Das beste Mittel gegen das verdammte Sandasselgift«, sagte eine schroffe Stimme, aber sein vernebeltes Gehirn ließ sich Zeit mit der Verarbeitung der Worte.
Wieder wurde gewaltsam Flüssigkeit in seinen zwangsweise geöffneten Mund geschüttet, während seine Nase verschlossen war. Ihm blieb keine Wahl, er musste schlucken.
Als er erwachte, fühlte er sich wie das zerschlagene Opfer einer Rinderstampede. Aber nun konnte er wieder sehen, wenn auch verschwommen. Jocelyn, der Diakon und Danvers saßen an einem Lagerfeuer, starrten in die Flammen und tranken etwas aus Metallbechern.
»Wasser«, krächzte er.
Jocelyn schnappte sich eine Feldflasche und kniete sich zu ihm. Danvers trat hinter ihn und richtete ihn auf, damit er trinken konnte. Das kühle Wasser flößte ihm genug Kraft ein, den Kopf zu heben und Jocelyn anzusehen.
»Was?«
»Dein Pferd ist gestern zurückgekommen. Wir wussten, dass etwas passiert sein musste«, sagte sie, und ihr Haar kitzelte sein Gesicht, als sie ihm mit den Fingern über die Stirn fuhr.
»Die Sandasseln laufen überall herum«, erklärte Danvers. »Wir verlieren ständig Rinder. Als die Treckführerin dein Pferd kommen sah, hat sie uns angewiesen, alles stehen und liegen zu lassen und dich zu suchen. Wir haben schon früher Leute aus Sandassellöchern gezogen, und wenn sie je aus dem Koma erwachen - na ja, eine ganze Weile geht es ihnen wie nach einem Hirnschlag. Bei dir Anfänger dachte ich, uns würde nichts anderes mehr übrigbleiben, als die Biester zu töten und deine Überreste zu begraben.«
»Es tut weh … Kann man was gegen den Schmerz tun?«, fragte er.
»Ich habe einen Umschlag mit Backsoda draufgelegt«, sagte Jocelyn.
Danvers tätschelte Valentines zerkratzte, schmutzverkrustete Hand. »Du hast dich aus der Erde ausgegraben. Wir haben deinen Kopf und deinen Arm aus dem Bau ragen sehen. Eine große Dosis kannst du nicht erwischt haben.«
»Lassen Sie sich von ihm nicht einschüchtern«, sagte der Diakon am Lagerfeuer. »Sie kommen wieder auf die Beine. Die haben nur ein bisschen an Ihnen geknabbert, und Ihre Finger und Zehen zucken alle noch. Sie waren mindestens einen Tag lang in dem Bau. Trinken Sie noch einen Schluck Whiskey. Das Gerede, das Zeug würde gegen
Schlangenbisse helfen, ist Blödsinn, aber ein bisschen Alkohol im Blutkreislauf hilft auf jeden Fall gegen was immer die in Sie reingepumpt haben.«
Danvers entkorkte die Flasche, kippte einen weiteren Mundvoll in Valentine hinein und spülte dann nach, kaum dass er die erste Ladung geschluckt hatte.
»Gut, was?«, sagte Danvers und nahm selbst einen Schluck.
»Hör auf damit, Chuck. Vergiss nicht, wie weit wir von zu Hause weg sind«, tadelte der Diakon.
»’tschuldigung. Ist der erste
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