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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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den winzigen Tisch, auf dem Brötchen, ein Stück Kuchen und ein Krug Milch bereitstanden.
    »Ich konnte kein Fleisch sehen, umso weniger zubereiten, tut mir leid«, sagte die junge Frau und öffnete ein Fenster.
    »Ich bin gar nicht so hungrig«, entgegnete Valentine, schenkte sich etwas von der noch warmen Buttermilch ein und trank. Der volle Geschmack erweckte etwas in ihm zum Leben, und er leerte das Glas in einem Zug. Was nicht in seinem Magen landete, rann an seinem Kinn
herab. Mit zitternder Hand stellte er das Glas auf den Tisch zurück.
    Sie starrte ihn an und nagte an ihrer Unterlippe. Valentine, beinahe so benebelt wie in der vergangenen Nacht, war unfähig, Konversation zu betreiben.
    »War das ein schlimmer Kampf?«, fragte sie schließlich.
    »Nein. Ihre Leute haben gewonnen.«
    Sie trat näher und brachte ein Tuch zum Vorschein, um ihm das Kinn abzuwischen.
    »Da ist … Blut, überall auf Ihren Kleidern. Aus dem Truck, habe ich gehört. Auch wenn daraus jetzt schon ein Märchen wird: es heißt, Sie seien gesprungen wie ein Reh, Sie seien praktisch geflogen … Lassen Sie mich Ihre Kleider waschen; sie können trocknen, während Sie schlafen.«
    Kauend stand er auf, sein Gehirn erfasste ihre Bewegungen, den Geschmack des Essens und den kleinen Raum, verarbeitete die Informationen aber nicht. Er fing an, sich auszuziehen. Errötend ging sie hinaus, und er reichte ihr das Kleiderbündel durch das Fenster.
    »Danke, Miss Hendricks«, sagte er.
    »Jocelyn.«

    Als er erwachte, saß Jocelyn auf dem kleinen Hocker in seinem Wohnwagen und ölte seine Stiefel. Entweder fühlte er sich im Lager der Adler besonders sicher, oder sie hatte sich in einer Tiefschlafphase hereingeschlichen: er erinnerte sich nicht, dass sie den Wohnwagen erneut betreten hatte.
    »Sie reisen ab?«, fragte sie und stand auf, um ihm seine frisch gewaschene Reisekleidung zu zeigen.
    »Bald.« Noch in die Decke gewickelt setzte er sich auf und versuchte, den Schlaf aus seinen Augen zu blinzeln.
    »Um Ihre Frau zu suchen?«

    »Frau? Sie ist eher eine Art Führerin. Aber ich nehme an, ich vertraue ihr mehr als manch ein Mann seiner Ehefrau.«
    »Ich weiß, es geht mich nichts an, aber sind Sie mit ihr …« Ihre Stimme verlor sich, und sie warf ihm mit gesenktem Kopf einen verlegenen Blick zu.
    »Nein - wir machen Witze darüber. Unter anderen Umständen hätte ich vielleicht anders darüber gedacht.«
    »Ich hatte mal einen Freund. Er hat einen Viehtrieb nach Denver begleitet und ist nie mehr zurückgekommen. Das ist jetzt über ein Jahr her. Ich schätze, er wollte die Stadt sehen. Ich habe immer gehofft, er würde mir einen Brief schreiben, irgendeine Nachricht, aber er hat sich nie gemeldet.«
    »Tut mir leid.«
    »In seiner Nähe habe ich mich immer … warm und sicher gefühlt. Letzte Nacht, als wir uns unterhalten haben, habe ich mich wieder warm und sicher gefühlt. Ich wollte Sie küssen.«
    Valentine fühlte, wie sich Begierde und Mitgefühl in seinem Inneren einen Kampf lieferten. Sie war eine verführerische junge Frau, aber er würde kaum noch mehr als ein paar Minuten hier sein. »Jocelyn, ich wette, jeder junge Mann dieses Zeichens würde über glühende Kohlen gehen, um Sie zu küssen. Wir dagegen sind uns fremd.«
    »Hier gibt es viele gute Männer, und ich kenne sie alle mein Leben lang. Aber die Älteren zeigen vor allem Interesse an mir, weil ich die Tochter der Treckführerin bin. Und die Jüngeren - nur Kinder in Männerstiefeln, wenn Sie verstehen, was ich meine. Sie sind … seriös.«
    Ein sonderbares Wort, dachte Valentine, aber vielleicht durchaus passend.
    Sie stellte die Stiefel auf den Boden und setzte sich auf den Rand der Koje. »Seit dem Festmahl nach Ihrer Ankunft
gehen Sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Wahrscheinlich halten Sie mich für einen dummen Bauerntrampel. Aber ich suche nicht nach einem Mann für die Ewigkeit. Wenn überhaupt, ist es für mich umso besser, dass Sie wieder gehen werden - ich kann mich nur darauf einlassen, wenn ich mir keine Gedanken darüber machen muss, wie es weitergeht, verstehen Sie?« Sie zog das Tuch aus ihrem haselnussbraunen Haar und schüttelte es aus. Dann legte sie ihre Hand auf seine Brust; sein Herz pochte heftig hinter den Rippen, beinahe so, als wollte es sie berühren.
    Valentine näherte sich ihr, und sie fielen einander in die Arme, eine Umarmung, natürlich und ohne Scham, getrieben allein von ihren Bedürfnissen. Auch Valentine kam die Unverbindlichkeit

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