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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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der Garage vorbei in den Garten führte. Er hörte, dass etwas von dort kommen musste. Ein halbes Gesicht lugte um die Ecke. »Dein Auge hilft dir nicht viel, wenn du ihm nicht mit der Waffe folgen kannst«, hatte ein mürrischer alter Wolf ihm einst gesagt, und Valentine lehrte den Grog die gleiche Lektion, indem er auf das halbe Gesicht feuerte. Doch er verfehlte sein Ziel, riss Splitter aus der Garagenecke, und das Gesicht verschwand.
    Er machte kehrt, um zu fliehen, und hörte, wie Ahn-Kha das donnernde fünfziger Kaliber auf etwas in der Tür abfeuerte.
    »Gib mir Deckung«, drängte ihn Ahn-Kha, woraufhin Valentine wieder zu Boden glitt. Dieses Mal zielte er auf die Mitte des Hauses. Insgeheim staunte Valentine darüber, wie gut er mit dieser bemerkenswerten Kreatur zusammenarbeiten konnte - einem Wesen, das theoretisch ein Feind war, den er noch vor wenigen Tagen auf den ersten Blick getötet hätte. Ahn-Kha nahm dem Heckenschützen
einen glitzernden Patronengurt ab und lud die - für menschliche Verhältnisse - sperrige Waffe nach. Valentine sah eine Bewegung am Fenster und zog kurz den Abzug durch. Die Kugeln flogen zum Fenster hinein; ob sie etwas trafen oder nicht, war Glückssache. Ohne dass seine Hüften sich auch nur einmal vom Boden lösten, schlängelte er sich zu seinem Gefährten und ging hinter dem gefallenen Grog in Deckung.
    Aus der Tasche des toten Grogs ragte eine selbst gebaute Stielhandgranate hervor. Valentine hielt Ahn-Kha die Granate hin. »Kannst du die über das Haus werfen?«
    »Ich kann sie auch über den See werfen.«
    Valentine zog die Abreißschnur und reichte dem langarmigen Krieger die Granate mit dem Handgriff voran. Ahn-Kha holte mit einem Arm aus, während er den anderen wie ein klassischer Speerwerfer vor den Körper hielt, und schleuderte die sich überschlagende Granate über das von toten Ästen und Laub bedeckte Dach.
    Sie rannten. Valentine übernahm die Führung, entfernte sich in einem spitzen Winkel von dem Haus, so dass die Angreifer ihre Waffen herumschwingen mussten und in eine ungünstigere Schussposition gerieten. Sie setzten über den Baumstamm auf der Straße, Valentine mit einem Hürdensprung, Ahn-Kha seitwärts, auf seine langen Arme gestützt.
    Die Granate, die Ahn-Kha geworfen hatte, ging nicht los; vielleicht war die Zündschnur erloschen, vielleicht hatte sie einfach versagt, vielleicht hatte auch ein verzweifelter Grog hinter dem Haus sie schnell genug unschädlich machen können. Das ungleiche Paar rannte nach Süden. Schüsse schlugen in die Bäume um sie herum ein.
    Sechs Grogs folgten ihnen, drangen in den jungen Wald in dem zerstörten Vorstadtbereich ein. Es blieben fünf, als Ahn-Kha hinter einem Baum innehielt und den Anführer
der Verfolger ausschaltete, während Valentine weiterlief. Danach ging die Jagd langsamer und vorsichtiger weiter, und als Valentine einen weiteren Gegner von einem Dach aus erschoss, auf das Ahn-Kha ihn mit einer Räuberleiter gehoben hatte, gaben die Verfolger auf.
    »Wir sind ihnen entkommen«, sagte Ahn-Kha schwer atmend, während er auf allen vieren kauerte.
    »Das kannst du wohl sagen, alter Gaul.« Valentine musterte die untergehende Sonne. »Aber sie werden uns nicht entkommen.«

    In dieser Nacht sollte Ahn-Kha seine Waffen bekommen.
    Sie beschrieben einen weiten Bogen, und Valentine ließ den erschöpften Grog zusammen mit seinem Bündel und dem Gewehr in sicherer Entfernung zu dem Haus zurück, während er sich aus der Richtung, die ihrer Fluchtroute gegenüberlag, an das Ziegelgemäuer heranschlich. Bei sich hatte er zwei Granaten, die er den toten Grauen abgenommen hatte.
    In seinem schwarzen Mantel kroch er um das Haus herum und lauschte dem Grunzen und Bellen aus dem Inneren. Die Grogs hatten sich um ihre Verwundeten versammelt, die sie zu dem Kamin im hinteren Raum gebracht hatten. So leise er nur konnte, machte er die Granate scharf.
    Graue hatten gute Nasen und noch bessere Ohren; einer von ihnen hörte oder roch die brennende Lunte. Er bellte eine Warnung, und Valentine ließ die Lunte brennen, bis nur noch zwei bange Sekunden blieben. Dann warf er sie durch das Fenster und steckte sich schnell die Finger in die Ohren.
    Gleich nach der Detonation zog er sein Schwert und stürmte zur Hintertür hinein. Nun ging es nur noch darum, alles zu töten, was sich in dem von Rauch verhangenen
Raum rührte. Die benommenen und angeschlagenen Grogs hätten ebenso gut Blindekuh mit einer Kreissäge spielen können -

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