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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Munitionsschachtel, mehr war nicht zu holen. Außerdem hatte der Tote einen faustgroßen Schlüsselring, an dem einige Scheiben in verschiedenen
Farben hingen wie Perlen an einer Schnur. Duvalier erklärte ihm, dass die Scheiben als Geld dienten, was in Lincoln selbst recht nützlich war, in dem Gebiet irgendeines anderen Kur jedoch ohne jeden Wert. Trotzdem steckte er sie ein. Grogs hätten definitiv das Gewehr mitgenommen, und sei es nur, um es einzutauschen, also nahm er die Waffe und die Munition auch an sich. »Nicht mal ein Funkgerät. Geht ziemlich primitiv zu hier, was?«, sagte er und lud sich die Leiche auf die Schulter.
    Duvalier verwischte ihre Fußabdrücke, als sie sich von der Straße entfernten und weiter nach Westen zogen.
    Sie beschwerten die Leiche mit Steinen und versenkten sie in einem sumpfigen Gewässer in der Uferzone des seichten Flusses, dem sie gefolgt waren, als sie den Wagen gefunden hatten. In der Ferne sahen sie ein paar Lichter, die ersten, die sie in Missouri zu Gesicht bekamen.
    »Wir befinden uns im Außenbezirk der Ländereien rund um Lincoln, die Nummer Eins gehören. Wenn wir weiter nach Norden ziehen, sollten wir auf die Zugstrecke zwischen Lincoln und Omaha stoßen. Dann müssen wir nur noch den ersten Zug nehmen, der nach Westen fährt.«
    Die Morgendämmerung überzog den Himmel mit sanfter Röte, und sie fanden ein hoch aufragendes Dickicht am Flussufer, in dem sie die Tageshitze verschlafen konnten. So nahe am Feindesgebiet hielt Duvalier es für sinnvoll, sich sozusagen am naheliegendsten aller Orte zu verkriechen, statt sich ein Versteck unter einer alten Brücke oder in einer Scheune zu suchen. Nun untersuchte sie Weste und Papiere des toten Troopers.
    PRICE W stand auf der Rückseite der Panzerweste, und das Namensfeld auf seiner Kennkarte wies ihn in getippten Lettern als »Price, Wesley« aus.
    »Hmmmm. Okay, Val, wie hört sich ›West Rice‹ an?«
    »Wie eine texanische Beilage. Kriegst du das hin?«

    Sie zog ein kleines Skalpell und ein Tintenfass hervor. »O ihr Kleingläubigen. Schätze, ich werde mich erst etwas ausruhen, damit ich mich besser konzentrieren kann. Weck mich mit dem Mittagessen, Rice.«
    »Klar doch, Beans.«

    Sie hielt Wort und verbrachte den Nachmittag damit, das P von der Rückseite der Weste zu entfernen und schwarze Tinte aufzutragen, um die schlimmsten Spuren zu überdecken. Valentine probierte sie an; der Trooper hatte sich einige Mühe gemacht, sie bequemer zu machen, indem er auf der Innenseite aufklappbare Lederelemente angebracht und mit Baumwollnetzstoff abgedeckt hatte. Selbst wenn diese Lederelemente offen waren, war sie noch zu warm. Bei der Kennkarte, in der sie nicht nur das alte Foto überklebte, sondern auch das eingeprägte Siegel fälschte, leistete Duvalier meisterhafte Arbeit. Für die Fälschung des Siegels benutzte sie die Spitze eines kleinen Schraubendrehers. Als die Tinte trocken war, faltete sie die Kennkarte zusammen und wies Valentine an, sie eine Stunde lang unter die Achsel zu klemmen. »Nichts verleiht mehr Authentizität als ein paar hübsche Schweißflecken«, sagte sie.
    »Damit hätte man uns auch ausstatten können, ehe wir abgereist sind«, sagte Valentine, als er die feuchte Kennkarte auseinanderfaltete, um sich die Details noch einmal einzuprägen.
    »Das wäre nur sinnvoll, wenn wir nur einen Ort aufsuchen würden, aber im Gulag gibt es viele, viele verschiedene Kur-Lager und viele verschiedene Arten von Ausweispapieren. Wir hätten einen ganzen Ranzen gefälschter Papiere mit uns herumschleppen müssen. In der Umgebung von Lincoln sind wir gut bedient, solange wir nicht einem von Prices persönlichen Freunden begegnen. Wenn
wir in die Stadt gehen, müssen wir uns vermutlich nur vor den Marshals vorsehen.«
    »Das Schwert wird keinen Argwohn erregen?«
    »Das hast du von einem toten Grog. Es ist wertvoll, also hast du es mitgenommen. In Oklahoma habe ich mal einen Territorialen mit einer Streitaxt herumlaufen sehen. Gott weiß, warum. Das Ding muss höllisch schwer gewesen sein.«
    »Du bist der Boss.«
    »Ich mache mir Sorgen über das Gewehr. Dieses große Trommelmagazin ist ziemlich auffällig. Alles, was kaum jemand je gesehen hat, erregt Misstrauen. Ein bisschen auffallen schadet nicht, aber zu viel ist gefährlich.«
    »Ich habe auch ein normales Magazin. Noch besser, ich lasse das Magazin ganz weg.«
    »Das dürfte funktionieren«, sagte sie. »Vom Griff abgesehen ist das Ding derart hässlich.

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