Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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geht, dem Wildwuchs von Omaha die Stirn zu bieten, haben Regeln etwas zu bedeuten.«
    Valentine wollte schon in seine Tasche greifen, um ein paar Zigarren hervorzuziehen, als Duvalier unerwartet in Tränen ausbrach. »D-d-das war’s mit deiner Beförderung, wenn nicht schlimmer«, schluchzte sie. Valentine starrte sie beinahe genauso bestürzt an wie der Wachmann. Sie sank auf die Knie und vergoss Tränen in die Handflächen, die sie an ihr Gesicht presste. »Deine Mom w-w-war so n-n-nett und so. S-s-sie hat mir s-s-sogar den Ehering ihrer M-m-mutter gegeben. W-w-was s-s-sollen wir denn jetzt m-m-machen?«, plärrte sie und starrte ihn mit verweinten Augen an.

    Valentine zog sie hoch. »Mach dir keine Sorgen, Liebling. Ich lasse mir was einfallen. Tue ich das nicht immer?«
    »Äh … jetzt hört mal, ihr zwei«, sagte der Mann und kratzte sich im Nacken. »Springt halt auf den verdammten Zug. Aber wenn irgendwas passiert, dann habe ich gerade eine Pause im Gebüsch gemacht, verstanden? Ihr habt mich nicht einmal so genau gesehen, weil ich zu weit weg war.«
    Valentine zog eine Zigarre hervor. »Danke, Sir. Die hat mir mein Pa gegeben. Er kennt drüben in Cedar Rapids auf der anderen Seite des Flusses ein paar reiche hohe Tiere. Die sind eigentlich für die Trauzeugen, aber falls Sie gern eine hätten …«
    »Spar dir die für deine Trauzeugen. Nein, ich nehme sie nicht an, und das ist endgültig. Aber du solltest meinen Rat befolgen: Tu so etwas nicht. Ich bin nur so alt geworden und habe mir so einen leichten Dienst eingefahren, weil ich mich an die Regeln gehalten habe. Verstanden, ihr zwei?«
    Der Zug rollte auf der anderen Seite des Platte auf die Brücke.
    »Wir haben verstanden. Danke, Sir«, sagte Duvalier und küsste ihn auf die Wange, als sie an ihm vorüberhasteten. »Manchmal sind die, die eine besonders harte Schale haben, innerlich umso weichherziger«, fügte Duvalier mit gedämpfter Stimme hinzu, als sie ihre Position an den Gleisen einnahmen. »Aber die, denen alles scheißegal ist, die machen mich unruhig.«
    Valentine warf einen genaueren Blick auf den Zug. Er verbrannte Öl, nach der blauen Rauchfahne zu urteilen, die vom Motor aufstieg. Hinter dem Triebwagen folgte der Wachwaggon: ein Berg aus Sandsäcken und ein auf einem Dreibein montiertes Maschinengewehr. Hinter diesem befanden
sich zwei Passagierwaggons, gefolgt von Frachtund Tankwaggons. Ein Dienstwagen, der aussah, als handele es sich um einen umgebauten alten Aussichtswagen, bildete den Abschluss. Die meisten seiner Fenster fehlten allerdings.
    Valentine und Duvalier rannten auf die kleine Plattform am hinteren Ende des gepanzerten Dienstwagens zu. Ein gelangweilt aussehender Wachmann wedelte mit einem Arm und musterte sie starren Blicks, als sie heranstürmten, um den Zug zu erwischen. Beide sprangen hinauf und umklammerten das Geländer.
    »Hilf ihr rüber, verdammt!«, herrschte Valentine den paralysierten Soldaten an, der sogleich gehorchte.
    Valentine schwang die Beine über das Geländer. »Nettes Plätzchen«, bemerkte er beiläufig, als ein Sergeant mit verärgerter Miene auftauchte. »Wenn ich eines hasse, dann ist es, auf dem Dach eines Güterwaggons zu fahren. Da kann man sich nicht mal eine Zigarette drehen, wissen Sie?«, sagte er und zog ein Blättchen und einen Beutel Tabak hervor.
    »Hören Sie, Trooper, ich weiß nicht, was Sie sich einbilden, dass Sie … Hey, ist das echter Tabak?«, fragte der Sergeant und starrte die aromatischen, braunen Schnipsel an, die auf dem Blättchen landeten.
    »Echter Tennessee-Valley-Tabak. Hat man mir jedenfalls gesagt.«
    »Du hast nicht zufällig einen Zug übrig, Kamerad? Hab seit einer Woche keine echte Zigarette mehr gehabt, nur dieses Zeug, das zur Hälfte aus Sägemehl besteht. Mieser Chicago-Nepp.«
    »Der Zoo, was?«, sagte Valentine mit einem wissenden Zwinkern. »Das Einzige, was ich je von da mitgebracht habe, war etwas, was sich nur mit Schießpulver kurieren ließ, du verstehst schon. Ich habe was Besseres als einen
Zug oder zwei - du kannst das ganze Ding haben, wie wäre es damit? Man kann nie genug Freunde bei den New Federal Railways haben, meinst du nicht?«
    »Dieser Zug gehört zu Consolidated Overland. Federal hat die grauen Uniformen mit den schwarzen Epauletten. Wir haben Aufnäher.«
    Valentine sah sich zu Duvalier um, die sich offenbar bemühte, sich dem Wachmann, der ihr über das Geländer geholfen hatte, von der Schokoladenseite zu zeigen.
    »Der Zug hält