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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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wollte Valentine gefangen nehmen, nicht umbringen, denn er tötete das Pferd mit einem Tritt, der dem Rotschimmel den Schädel eindrückte. Mann, Tier und Schlächter stürzten ins Gras. Valentine landete unter dem Tier; der Schlächter kam katzenartig neben Valentine auf die Füße. Er drehte sich um, und sein kugelsicherer Umhang knallte wie eine Peitsche.

    Valentine tastete nach seinem Halfter, aber der Schlächter war schneller. Er setzte einen Fuß auf seinen Arm und trat die Automatik so schnell weg, dass Valentine der Bewegung mit den Augen nicht folgen konnte.
    Sein Arm wurde taub. Der Schlächter griff daran vorbei und zog die Machete aus der Scheide auf seinem Rücken. Valentine war am Boden festgenagelt und konnte nicht mehr nach dem Maschinengewehr greifen, das an seinen Satteltaschen festgezurrt war. Ebenso gut hätte er versuchen können, die Bergkuppe mit ausgestreckter Hand zu erreichen.
    »Verda…«, brachte Valentine hervor, ehe die langfingrige Hand des Schlächters sich über sein Gesicht legte. Fingernägel, so bedrohlich wie stählerne Krallen, bohrten sich in seine Wangen.
    Der Schlächter zerrte ihn am Kopf unter dem Pferd hervor und starrte ihn unter einem Wirrwarr aus dünnen schwarzen Haaren aus unheilvollen gelben Augen an. Sein Mund war zu einem Grinsen verzogen, das an eine Theatermaske erinnerte, und offenbarte spitze, schwarze Zähne. Eine Bewegung hangaufwärts, die Valentine aus dem Augenwinkel wahrnahm, veranlasste den Egel, sich umzudrehen und seinen Gefangenen an seinen Brustkorb zu ziehen, einen Arm unter seine Knie gelegt wie ein muskulöser Held, der seine Geliebte hochheben wollte. Dann machte er kehrt, um davonzulaufen.
    Valentine schlug zu. Als er ihn unter dem Pferd hervorgezogen hatte, hatte der Schlächter auch die Hand befreit, die den Bolzen hielt. Valentine packte ihn nahe der Spitze und rammte ihn dem Schlächter in die Magengrube. Der Egel stolperte, presste ihn so fest an seine Brust, dass er fürchtete, sein Rücken würde brechen. Valentine kämpfte gegen die erdrückende Umarmung und verlor. Er bekam keine Luft mehr.

    Plötzlich war Post vor ihnen, und einer seiner Pikeniere verstellte dem Schlächter den Weg. Valentine blickte auf. Der Mund des Egels stand offen, das Gesicht war zu einer entsetzlichen Fratze verzerrt, während er einen inneren Kampf ausfocht. Dann ließ er sein Opfer fallen und sank auf die Knie.
    Valentine rollte hangabwärts. Er brachte drei volle Drehungen hinter sich, ehe er anhalten konnte. Mit vor Schmerz und Schwindelgefühl vernebeltem Blick sah er zu dem Schlächter hinauf. Das Ding verdrehte die Augen nach hinten. Post stand wie gelähmt da und starrte es erstaunt an.
    Ahn-Kha tauchte mit schussbereiter Armbrust aus dem Nebel auf. Der Grog umkreiste den Schlächter und sah den Bolzen, dessen Ende aus dem Bauch des Egels ragte. Das Holz war aufgequollen, wo es mit dem Fleisch des Avatars in Berührung gekommen war. Ahn-Kha eilte weiter zu Valentine, die Waffe immer noch schussbereit, doch seine Aufmerksamkeit galt seinem Freund.
    »Mein David, bist du verwundet?«
    Valentine schüttelte den Kopf und presste den rechten Arm an den Körper. »Nichts Ernstes. Ich glaube meine Hand … oder mein Arm hat einen Schlag abgekriegt.« Eigentlich hätte er sagen wollen, dass er teuflisch brannte, aber Ahn-Kha beklagte sich nie über irgendwelche Schmerzen, warum also sollte er?
    »Ich hörte dein Pferd stürzen und fürchtete um dich. Ich machte meine Armbrust bereit, denn nur einer von denen konnte dich besiegen, und kam her. Post auch.«
    »Idiotisch«, grunzte Valentine und bewegte seine Finger.
    »Dass ich die Kolonne verlassen habe?«
    »Nein, idiotisch, was ich getan habe. Ich entschuldige mich, mein Freund. Ich habe uns in Gefahr gebracht, weil ich nicht nachgedacht habe.«

    »Zwischen uns ist keine Entschuldigung nötig. Komm! Lass uns nachsehen, wie Schnellholz tötet.«
    Der Grog zog ihn mit seiner vierschrötigen Leichtigkeit auf die Beine, und sie gingen den Hügel hinauf. Valentine kam sich vor wie eine Sioux-Version von Richard III, als er ohne Pferd und mit tauben Fingern daherspazierte. Die Spitze der Kolonne tauchte aus dem Nebel auf, Grogs und Haitianer, die Waffen einsatzbereit.
    Valentine untersuchte den toten Schlächter. Wie er da kniete, schien es, als heulte er die Sonne an, die über den Bergen Santo Domingos am Himmel emporstieg.
    »Richten Sie Ihrem großen Freund meinen Glückwunsch zu dem Volltreffer aus«, sagte

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