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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Schnurrbart hervorquollen.
    Valentine war bei Post, als die Waffe feuerte. Der genesende Lieutenant zuckte erschrocken zusammen.
    »Nur Schießübungen. Ich hatte es Ihnen gesagt, wissen Sie noch?«
    Post lief rot an. »Sorry, Val.« Er hob den Arm auf der verletzten Seite. »Die Nerven sind noch nicht ganz verheilt, aber die Schulter funktioniert hervorragend. Zwickt
kaum noch.« Er wedelte mit dem Ellbogen und kämpfte gegen ein neuerliches Zusammenzucken.

    Am nächsten Tag ging Valentine zum Markt. Der größte Teil der Stadt sah aus wie ein Trümmerfeld, war Opfer von Springfluten und Krieg, Stürmen oder Erdbeben und nie wieder aufgebaut worden. Was noch stand, zeigte sich in fröhlichen Farben. Blaue Türrahmen schmückten getünchte Häuser, kunstvolle Bilder von Menschen und Tieren, die ein wenig an Kinderzeichnungen erinnerten, dekorierten Vordächer und Fenstersimse. Auf der breitesten Straße in Cap-Haïtien drängelten sich Lebensmittelhändler mit Strohhüten, die ihre Produkte aus hölzernen Karren verkauften. Valentine und seine Männer wären vermutlich von Bettlern und Gaunern belagert worden, hätte Captain Boul nicht einige Männer in marineblauen Uniformen geschickt, die ihnen als Eskorte und Vermittler auf dem Markt dienen sollten. Das erwies sich als sehr nützlich, denn dem kreolischen Dialekt auf den Straßen war Valentines Französisch nicht gewachsen. Der Zahlmeister ergriff schlicht die gewünschten Waren, und die Männer fürs Grobe gaben den Markthändlern etwas, das aussah wie auf Bändern aufgereihte Perlen.
    Lautstarke Angebote für Schnaps, Drogen und sogar Frauen drohten einige der Männer in Versuchung zu führen, aber Valentine und der Bootsmann hielten sie mit der Beladung ihres Karrens ausreichend auf Trab.
    »Hey, Lieutenant, Lust auf einen guten Drink?«, krakeelte jemand auf Englisch. »Wein, ich habe Wein. Ich habe Freunde im Norden, und ich weiß, was Sie mögen und was Ihnen gefällt.«
    Valentine sah den Mann mit einer dunklen Flasche in der Hand in der Menge winken.

    »Kaufen Sie nicht von dem, Sir«, riet ihm der Sergeant ihrer Eskorte in einem Mischmasch aus Französisch und Spanisch. »Es gibt besseren Wein. Weg, Hundsjunge, oder du wirst es bereuen.«
    Für Valentine sah er aus wie ein Mann, und er konnte auch keine Hunde sehen. Die von Eifer erfüllten Augen des Mannes musterten ihn flehentlich über dem Meer der Strohhüte auf dem Markt, und er hielt erneut die Flasche hoch. »Kosten Sie - Sie werden mehr wollen.«
    Valentine griff nach der Flasche, und einer ihrer Begleiter belohnte Hundsjunge, indem er ihm mit dem Gummiknüppel auf die Hand schlug. Die Flasche fiel, aber Valentines Reflexe retteten sie davor, auf dem Pflaster zu zerschellen.
    »Diese Pisse wollen Sie nicht, Sir.«
    Valentine schnüffelte an der offenen Flasche. Seine Ohren fingen ein Klimpern aus dem Inneren auf. Hundsjunge war bereits in der Menge verschwunden.
    »Vielleicht. Aber ich habe ein Abflussrohr auf dem Schiff, das gereinigt werden muss. Dafür werde ich ihn verwenden.«
    Valentine behielt die Flasche während des gesamten restlichen Aufenthalts auf dem Markt in der Hand und benutzte sie als Zeigestock. Der Zahlmeister und seine Männer schleppten ihre Anschaffungen hinunter zum Dock, wo die Barkasse für die nächste Überfahrt bereitstand.
    Als er wieder an Bord war und die Grogs passiert hatte, die hungrigen Blicks die Vorräte beäugten, die längsseits aufgetaucht waren, nahm er die Flasche mit in seine Kabine und leerte sie in den Ausguss. Was immer sich darin verbarg, wollte nicht herauskommen, also zertrümmerte er sie in dem stählernen Becken. Zum Vorschein kam ein verkorktes hölzernes Rohr. Er untersuchte es kurz, zog
den Korken heraus und fingerte ein zusammengerolltes Blatt Papier hervor.
    An den Offizier mit schwarzem Haar und Narbe.
Ich werde heute nach Mitternacht auf Ihr Schiff kommen.
Ich werde zur Ankerkette schwimmen.
Von Soldaten in Booten fernhalten.
    Victo

    Valentine las die Nachricht zweimal, ehe er Ahn-Kha suchte und mit ihm zu Carrasca ging.
    »Versucht er, uns zu sagen, dass uns Gefahr von Soldaten in Booten droht? Oder dass er sie umschwimmen muss?«, fragte Ahn-Kha, nachdem die Nachricht in der Kajüte die Runde gemacht hatte.
    »Die Oerlikon kann beliebig viele Boote versenken«, sagte Carrasca. »Ich habe mich im Hafen umgesehen. Sie haben viele von diesen kanuartigen Fischerbooten. Ich nehme an, sie können ein paar Hundert Mann auf das Meer

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