Vampire Earth 3 - Donnerschläge
einbringen.«
Valentine beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Captain, gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie uns hierbehalten wollen?«
Boul trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte, hielt aber inne, als sein Blick auf seine Hand fiel und ihm bewusstwurde, was er tat. »Ich werde meine Karten aufdecken, wie Sie Spielertypen aus New Orleans es ausdrücken würden. Zwar entrichten wir den Verfluchten auf der anderen Seite der Insel Tribut, dennoch leiden wir immer noch unter ihren Schikanen. Gerade jetzt ist einer ihrer Drakkare, ein hölzernes Schiff, auf dem Weg hierher. Auf ihm reisen die Todestrinker, die Verhüllten, die bei Dunkelheit kommen. Wenn ein Schiff wie Ihres in unserem Hafen liegt, werden sie sich überlegen, ob sie Anker werfen sollen. Ich habe Ihre Kanone gesehen - die würde Kleinholz aus dem Drakkar machen. Unser Markt ist so ausgedörrt, weil meine Leute sofort in die Berge fliehen, wenn ihnen auch nur Gerüchte über einen der Drakkare, der Drachenschiffe, zu Ohren kommen.«
»Wir können nicht ewig bleiben«, sagte Valentine. »Und würden wir den Drakkar zerstören, würde New Orleans das erfahren, und dann bekämen wir eine Menge Ärger.«
»Aber uns würden Sie in dieser Saison retten. Ihrer Patrouille wird das nicht schaden. Sie müssen vielleicht drei Tage bleiben. Und ich werde wirklich die Fischer befragen. Sie können kaufen, was Sie wollen, und Ihre Männer können
sich an jedem Tag, den Sie hier sind, an allem ergötzen, was meine arme Stadt zu bieten hat. Wir stellen einen guten Rum her. Und sogar Wodka aus Kartoffeln.«
Carrasca nickte. »Also gut. Wir werden ein paar Tage bleiben. Wir werden so ankern, dass unsere Kanone das Meer abdeckt. Und Ihre Stadt, Captain Boul. Nur um auch im Falle eines Verrats gewappnet zu sein.«
»Danke, Kapitän. Sie helfen meinen Leuten sehr. Und wenn ich es Ihnen auch nicht zum Vorwurf machen kann, Sie müssen keinen Verrat fürchten.«
Valentine begleitete Boul hinaus und erkundigte sich nach den Quellen, die die Stadt mit Wasser versorgten. Boul zeigte auf einen Strandabschnitt und versicherte ihm, das Wasser sei gut. Dennoch nahm Valentine sich vor, die Mannschaft an die Wasserreinigungstabletten zu erinnern. Als Boul fort war, kehrte er zur Kapitänskajüte zurück, klopfte und trat ein. Sie setzten sich zusammen und besprachen, wer Wasser holen und wer zum Markt gehen sollte.
»Frische Lebensmittel und genügend Zeit. Wir haben Schwein gehabt«, sagte Carrasca, als sie festgelegt hatten, welcher der Männer welche Aufgabe übernehmen sollte.
»Es sei denn, dieser Drakkar taucht auf. So schön es wäre, sie zu Treibholz zu verarbeiten, unsere Tarnung würde darunter leiden. Schlimmer, eines Ihrer Schiffe könnte herkommen.«
»Das bezweifle ich. Auf dieser Seite der Insel gibt es nichts, das die Mühe wert wäre.«
»Also gut. Mit Ihrer Erlaubnis gehe ich morgen mit ein paar Männern in die Stadt und sehe mich dort um. Ich muss es lediglich diesem Mann leichtmachen, mich zu finden.«
Sie erhoben sich gleichzeitig. Als er sich zur Seite drehte, um an ihr vorbei zur Tür zu gehen, berührten sie einander
auf Brusthöhe. Sie blickte auf, sah ihm in die Augen und dann schnell wieder weg, als fürchtete sie sich vor dem, was sie dort entdecken könnte.
Die Wasserleute verließen das Schiff unter der Aufsicht eines der Bootsmänner. Sie benutzten die beiden Beiboote der Thunderbolt , die kleine Motorbarkasse und das Rettungsboot. Auf beiden stapelten sich Zehn-Gallonen-Fässer aus Kunststoff. Das war nicht die effizienteste Methode, Wasser an Bord zu nehmen, zumal das Schiff so oder so einen großzügigen Vorrat mitgenommen hatte, als es Jamaika verlassen hatte, aber so hatten die Männer etwas zu tun, und es stützte die Glaubwürdigkeit ihrer Geschichte.
Auf Carrascas Anweisung hin beschafften die Männer zudem noch einige Planken, die sie aus einem alten Fischerboot herausrissen. Aus den Planken bauten sie ein Floß, das sie mit einer improvisierten Flagge ausstatteten, ehe sie es als Zielobjekt für Schießübungen über die Brandung hinausschleppten. Carrasca achtete darauf, dass die Entfernung zum Floß größer war als die zur Stadt. Dann wies sie ihre Männer an, einige Schüsse auf das Floß abzugeben, um den Leuten an der Küste zu verdeutlichen, dass die Waffe funktionierte und sie mehr als genug Munition hatten. Sie traute noch immer keinem der Insulaner, ganz gleich, welche Versprechungen unter einem gepflegten
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