Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Blätterdach sammelten, waren sie inmitten der Lianen und der Kletterpflanzen so gut wie verloren.
    »Wir werden verfolgt.«
    »Allerdings«, stimmte ihm Narcisse zu. Ihre starke, gesunde Hand umfasste immer noch seinen Hals und seine Schulter, deren kräftige Muskulatur ihm ermöglichte, sie zu tragen.
    »Du hast nicht zufällig Peperoni in deinem Proviantbeutel, oder?«
    »Ich hatte nicht die Absicht zu kochen, Kind.«
    Grün gefiederte cotorras kreischten über ihnen in den Bäumen. Die lärmenden Papageien schienen sie zu verspotten.
    »Wie haben sie dich geschnappt, als du weggelaufen bist?«, fragte Valentine und mühte sich einen weiteren steilen Hang hinauf. Vielleicht konnte er die Verfolger abschütteln, doch nicht ihre Hunde. Mit Narcisse zu reden lenkte ihn von den Schmerzen in Beinen und Rücken ab. Erschöpfung war ein Gegner, den er zwar nicht schlagen aber eine Weile in Schach halten konnte, wenn er nur seinen Geist davon abhielt, sich ihm zu ergeben.
    »Beim ersten Mal habe ich auf den Zuckerrohrfeldern bei Santo Domingo gearbeitet. Ich habe ein Tap-Tap angehalten …«
    »Was ist ein Tap-Tap?«
    »Das sind diese bunt bemalten Kleinbusse. Sie fahren nach all diesen Jahren immer noch. Das Einzige an den Dingern, das nicht vierzig Jahre auf dem Buckel hat, sind
die Reifen. Der Fahrer dieses Tap-Taps hat mich gleich bei der ersten Gelegenheit ausgeliefert. Es gibt eine Belohnung für Ausreißer, und er war ein armer Mann.
    Danach habe ich meinen Mann kennengelernt; er war einer der Soldaten, die hinter mir her waren. Netter als die anderen. Nach der Bestrafung, Auspeitschen, hat er mir eine Stelle als Köchin an einem Rasthof für Soldaten an einer der Landstraßen verschafft. Die haben Rast gemacht, und ich habe gekocht und für sie gewaschen. Wenn keine Soldaten da waren, um die ich mich kümmern musste, hatte ich Zeit für mich. Ich bin in die Wälder gegangen, und da habe ich an einem Wasserfall einen Juju-Mann getroffen.«
    »Einen Wunderheiler, meinst du?«
    »Ja, Dav-eed. Als ich das Wasser berührte, um zu trinken oder zu baden, hat er mir gesagt, ich hätte etwas in das Wasser geschrieben, das ihm verraten hätte, dass ich Voodoo praktizieren könnte.«
    Valentine setzte sie neben einem Mahagonibaum ab, blickte den Hang hinab und stellte die Zieleinrichtung des Gewehrs ein. Dann legte er eine Kugel in die Kammer.
    »Also hat er dich unterrichtet?«
    »Die Leute denken, Voodoo bestünde nur aus Furcht und Hass, aber Voodoo bedeutet auch Liebe und Heilung, Dav-eed. Es gibt eine dunkle Seite - wie alles andere kann auch Voodoo dazu benutzt werden zu zerstören. Jene, die ihre Magie mit beiden Händen ausüben, können viel Kummer verursachen. Hast du je von einem Zombie gehört?«
    »Ja.«
    »Auf der Ostseite der Insel gibt es viele Zombies, Sklaven der Teufel. Die brauchen ihre Flüsterer kaum, um sich zu nähren. Es ist so traurig. Man nimmt ihnen den Grosbon-ange
, und die arme Seele steht da und kann nicht einmal weglaufen.«
    »Den ›großen guten Engel‹?«
    »Das ist der Geist, der bei der Empfängnis in dich fährt. Er gibt dir Leben.«
    »Ich kenne das als die ›Lebensaura‹.«
    »Ob es so oder so heißt - es ist alles das Gleiche. Sagte ich dir das nicht schon?«
    »Ja. Es wirkt nur anders, wenn es von einem Weltenweber kommt.«
    »Denkst du immer noch, an Voodoo wäre nichts dran?«
    »Das habe ich nie gesagt. Ich habe genug gesehen, um über gar nichts zu lachen.«
    Valentine kauerte sich hinter eine dicke Wurzel und legte sich mit dem Bauch auf die feuchte Erde, so dass er den Hang im Blick behalten konnte. »Unsere Gros-bonanges packen vielleicht schon für die Reise. Ich werde versuchen, ein paar dieser Hunde auszuschalten, ehe es völlig dunkel ist. Das wird sie von unserer Spur abbringen, wenn sie nicht vorher hier sind.«
    »Warte, bis ich dir sage, dass du schießen sollst«, sagte sie und rutschte neben ihn, um sich einen besseren Überblick über den Berghang zu verschaffen. Sie nahm ihr Tuch ab, und Valentine entdeckte weitere Narben an der Seite ihres Kopfes. Die Haut in dem Bereich wirkte angespannt und nur halbverheilt: Verbrennungen, die sie vor langer Zeit erlitten hatte.
    »Was, willst du mir mit einer Zauberformel beim Zielen helfen?«, fragte er und riss sich von der Geschichte los, die das Narbengewebe zu erzählen hatte.
    »Ich kenne keine, anderenfalls würde ich das tun, Daveed.«
    Das Bellen und Kläffen wurde lauter. Valentine presste das Gewehr fester an

Weitere Kostenlose Bücher