Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Arm und einen Ring am Finger‹, wie man sagt. Und da wir gerade von Schönheit sprechen, Colonel Le Sain, ich möchte Ihnen Arsie vorstellen, die heute Abend Ihre Tischdame sein wird.«

    Valentine hatte genug Verstand und genug Freudensaft getrunken, ihr den Arm zu bieten. Sie war gerade zwei bis drei Zentimeter kleiner als er mit seinen eins achtundachtzig. Der nüchternere Teil seiner selbst fragte sich, ob Dom die Damen nach Größe oder nach Rang bereitstellte. »Schön, Sie kennenzulernen, Arsie.«
    »Meinen Glückwunsch, Colonel«, sagte sie und führte ihn über die Tanzfläche zu einem langen Tisch, der so aufgestellt worden war, dass die Gäste freie Sicht auf die Bühne hatten. Ein paar Offiziere und andere Männer, einige in Begleitung von den Mädchen der Blauen Kuppel, saßen oder standen in der Nähe der Tabletts mit dem Fingerfood.
    »Da muss sich doch eine Geschichte hinter Ihrem Namen verstecken, wenn Sie die Bemerkung gestatten.«
    »Ar Cee. Initialen. R.C.«
    »Und wofür stehen die?«
    »Keine Ahnung. Mir hat man gesagt, ich wäre als Baby in einem alten Royal-Crown-Colalaster gefunden worden. Sie können mich ›Arsi‹ nennen, wenn Sie mögen, Colonel.«
    »Dann nennen Sie mich bitte Knox.«
    Es war schwer zu sagen, wie falsch ihr Lächeln war, aber es sah ein bisschen so aus wie ihr Tattoo. »Danke, Knox. Oh, Sie haben da einen Fleck auf dem Hemd. Lassen Sie mich etwas Sprudelwasser holen«, sagte sie und eilte zur Bar.
    »Colonel Le Sain, willkommen!«, sagte General Hamm, der am Ende des Tisches saß, die Füße hochgelegt und die Storchenbeine ausgestreckt. Eine gurrende, wohlproportionierte Blondine hing über seinen Schultern wie eine Stola. »Old Extasy sagte, Sie würden auch kommen. Herzlich willkommen bei der spaßigen Seite der hartgesottenen Dritten.« Er stellte Valentine einem uniformierten
Haufen aus Colonels und Majors vor; ein paar hatte er an diesem Vormittag schon gesehen, andere sah er nun zum ersten Mal. In der Gruppe war auch ein Zivilist, ein Mann mit verschlafenen Augen in einem offenen weißen Hemd und einer schwarzen Hose. Hamm stellte ihn als Captain Mantilla vor. »Mantilla ist ein Mann, den man kennen sollte, Colonel. Er hat ein Talent dafür, dort aufzutauchen, wo er gebraucht wird, und zwar mit dem, was gebraucht wird. Französischer Wein, italienische Kleidung, kubanischer Tabak, mexikanische Möbel, belgische Schokolade … das beschafft er alles über seine Verbindungen nach New Orleans.«
    »Ich liefere auch den Schnaps für die Blaue Kuppel«, fügte Mantilla hinzu, als wollte er seine Vertrauenswürdigkeit herausstreichen. In seinen harten Augen zeigten sich zarte Äderchen, vermutlich eine Folge von zu viel Whiskey. »Wenn man keine Kontakte in New Orleans hat, bleiben nur noch Chicago oder LA, um an einen ordentlichen Single Malt oder einen Cognac zu kommen. Wir haben ihn gleich hier auf der anderen Seite des Tresens.«
    RC tauchte mit dem Sprudelwasser auf. Sie tat, was sie konnte, und benutzte dafür eine Serviette, deren Stoff Valentine zu gern als Bettwäsche verwendet hätte, aber der Freudensaft widersetzte sich ihren Bemühungen.
    »Bleiben Sie einfach nahe bei mir, wenn wir tanzen«, schlug Valentine vor.
    »Natürlich«, sagte sie.
    »Sie kommen aus der Gegend um Natchez?«, fragte Hamm.
    »Ich war auch eine Weile in New Orleans.« Valentine hoffte, alle weiteren Fragen würden sich um diese Stadt drehen; sein Jahr bei der Küstenmarine der Quislinge würde es ihm ermöglichen, sich hinsichtlich der Restaurants, Bars und Theater kundig zu zeigen.

    »Ich habe nicht viel übrig für diese Bayoutypen«, sagte Hamm. »Sind im Kampf nicht sehr standhaft, nicht so wie die Texaner oder die Sooner. Aber ich werde ja sicher noch sehen, ob Sie einen kleinen Indianer in sich haben.«
    »Arsie hat vielleicht eine Chance, heute Nacht einen kleinen Indianer in sich zu haben«, wieherte ein Major.
    RC wackelte bedeutungsvoll mit den Brauen, und sogar Valentine musste lachen.
    Weitere Speisen und Getränke wurden aufgetragen, und Valentine machte sich abwechselnd über Steakstücke auf Eisenspießen und Gemüse auf Reis her.
    »Der Reis wächst hier in Trans-Mississippi«, sagte Dom, der an den Tisch gekommen war, um nachzusehen, wie die Feier verlief, und dabei auf Valentines Begeisterung für seine Küche aufmerksam geworden war. »Das Gemüse kommt aus Mississippi, weil die Preise meiner üblichen Lieferanten in Texas derzeit unerschwinglich sind. Eine

Weitere Kostenlose Bücher