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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Stufen stammten aus der Zeit vor 2022; er stieg hinab zu einer neuen Holztür, die schon geöffnet wurde, ehe er auch nur klopfen konnte.
    »Priv… oh, entschuldigen Sie, Sir, kommen Sie nur herein«, sagte der stämmige Türsteher und trat zur Seite. Valentine ging hinein und blieb von Ehrfurcht ergriffen wie angewurzelt stehen.
    Er kam sich vor, als hätte er gerade eine wurmzerfressene Kiste geöffnet und im Inneren ein Fabergé-Ei gefunden. Verputzte Wände führten in einen eleganten Raum. Versteckte Lichtquellen hinter gläsernen Muscheln lenkten seinen Blick hinauf zu der leuchtenden Kuppel.
    Diese spannte sich über eine mit Parkett ausgelegte Tanzfläche und eine Bühne auf der rechten Seite der Tür. Die konkave Oberfläche war mit einer Art blauer Leuchtfarbe gestrichen worden, die das Licht aus, wie Valentine schätzte, Hunderten von kleinen Glühbirnen mit geringer Wattzahl zurückwarf und so den Eindruck eines wolkenlosen Himmels in der Dämmerung vermittelte. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein massiver hölzerner Tresen mit polierten, silbernen Armaturen. Hinter ihm standen eine mächtige Wand aus Schnapsflaschen und ein Barkeeper in einem ordentlichen weißen Hemd und schwarzer Krawatte bereit. Zwischen Bar und Bühne saßen
ein paar Musiker auf einer erhöhten Plattform und gaben ruhige Jazzmusik zum Besten. Der nicht überkuppelte Teil des Raums dehnte sich links von Valentine aus. Uniformierte Angehörige der TMMP saßen an Tischen mit Leinendecken. Diese standen auf unterschiedlich hohen Podesten, die mit burgunderfarbenem Teppich ausgelegt waren, in dem schwachen, blauen Licht der gut fünfundsiebzig Meter Lichtleitkabel, das sich kunstvoll an der Decke und um die Stützpfeiler schlängelte. Die mit Samtvorhängen abgehängten Nischen am Ende des Raums waren besser beleuchtet; Valentine konnte gerade noch grün bespannte Spieltische hinter schweren, burgunderfarbenen Vorhängen erkennen.
    »Hübscher Keller«, sagte Valentine zu dem Türsteher.
    Ein Mann in dem ersten Smoking, den Valentine je gesehen hatte, kam auf ihn zu. Er hatte die kokosbraune Haut der Inder und Zähne, so strahlend weiß wie seine Augäpfel. »Willkommen, Colonel. Man hat mir von Ihnen und Ihren Leistungen während der Flut erzählt. Das ist Ihr erster Besuch bei uns, richtig?«
    Valentine nickte.
    »Das hier war nur ein finsterer Keller, als ich vor einem Jahr hergekommen bin.«
    »Sie sind früh eingestiegen.«
    »Ich kenne den guten Konsul noch aus dem Osten. Er baut ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Als ich gehört habe, dass er Erfolg hat, bin ich in Baltimore in den nächsten Zug gestiegen. Mein Name ist Dom, und ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Colonel. Sie haben sicher Hunger?«
    »Ja«, sagte Valentine. »Sie müssen das Lokal schon gebaut haben, als die Kämpfe noch andauerten.«
    »Der Erste zu sein und mit den meisten Leuten zu kommen ist ein Prinzip, das für das Geschäftsleben ebenso gilt
wie für die Schlacht. Mir gefällt der Gedanke, dass ich das geschafft habe. Ihre Mitoffiziere kämen gar nicht auf die Idee, woanders hinzugehen, um einen netten Abend zu verbringen oder zu feiern.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Dom verbeugte sich und drehte sich zu einer abgeschirmten Ecke rechts von Valentine um. »Arsie, bring Colonel Le Sain zu General Hamms Tisch, ja? Sie haben Glück, Colonel. Sie bekommen den besten Blick auf die Bühne, den das Lokal zu bieten hat. Genießen Sie Ihr Essen. Und wenn Sie die Spieltische besuchen möchten, die schließen während der Show um neun für eine Stunde, werden aber später wieder geöffnet.«
    Eine große Frau mit haselnussbraunem Haar und seidener Haut in einem Cocktailkleid, das die Innenausstattung wunderbar ergänzte, tauchte neben Dom auf. Valentine sah ein kleines Tattoo, das eine Fee mit schwarzem Lidstrich und Lippenstift zeigte und ihm von ihrer Brust aus zublinzelte.
    »Äh … Dom, ich habe kein …«
    »Lassen Sie’s gut sein, Colonel. Bis auf Ihren Spieleinsatz und die Getränke geht heute Abend alles auf Konsul Solon; und den Schnaps übernimmt General Hamm. Nett, nicht wahr? Damit bleibt dann nur noch der Spieleinsatz, und Ihr Name zählt hier; Sie müssen dem Kassierer nur Ihren Ausweis zeigen, letzte Nische auf der linken Seite. Sie werden heute sozusagen in Ihrem Kampfverband willkommen geheißen. Soweit ich weiß, wurde Ihr Bataillon heute formell eingegliedert. Glückwunsch, Colonel. ›Ruhm Ihrem Namen, eine Schönheit im

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