Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Tragödie, nicht wahr? Das Filet stammt von dem Gut eines Freundes in Iowa. Er füttert seine Rinder mit einem Brei aus Mais und Bier. Er schwört darauf.«
    »Es ist wirklich zart«, sagte Valentine und schluckte seinen Bissen hinunter, während RC ihm mit einer Serviette das Fett von den Lippen wischte.
    »Sie brauchen was, um das Essen runterzuspülen, Colonel«, sagte ein Colonel namens Reeves. »Sie haben das Initiationsritual mit dem Divisionspokal noch nicht mitgemacht.«
    »Bei den Kur, Sie haben Recht!«, donnerte Hamm. »Der Divisionspokal! Da habe ich ihn den ganzen Weg hergeschleppt und völlig vergessen! Dom, randvoll mit Heldenbrandy, ja?«
    »Natürlich, General, aber die Show …«
    »Verschieb die verdammte Show.«
    »Natürlich. Ja, General.«

    Der Eigner der Blauen Kuppel kehrte mit einem Silberpokal mit zwei Griffen zurück und bot ihn dem General dar, der einen Schluck nahm, anerkennend schmatzte und das Gefäß an Valentine weiterreichte. Valentine musterte den Pokal, der dem Augenschein nach etwa einen Liter Schnaps enthielt. Das Divisionsabzeichen, ein höhnisch schnaubendes Eselsgesicht über den Worten »Macht sie platt!« war auf beiden Seiten eingraviert.
    »Das ist kein purer Brandy. Es ist auch Traubensaft drin«, versicherte ihm Reeves. »Und ein bisschen Stehhilfe, damit Sie auch bestimmt einen netten Abend haben.«
    »Da ist Stehhilfe drin?«, fragte RC. »Ich fürchte, jetzt bin ich gekränkt, Sir.«
    Nicht nur die Offiziere aus seiner Division, sondern auch andere sahen ihn erwartungsvoll an. Ihm blieb keine andere Wahl, als das Zeug zu probieren, ob es nun ein Aphrodisiakum der Neuen Welt enthielt oder nicht. Er hob den Pokal an die Lippen und trank. Und trank. Und trank. Er fühlte, wie die Flüssigkeit zu beiden Seiten an seinem Mund vorbeilief und sich zu den Flecken auf Hemd und Uniformjacke gesellte. Die Männer fingen an, auf dem Tisch zu trommeln und dazu immer die gleichen Worte zu skandieren: »Macht … sie … platt … macht … sie … platt.«
    Der Pokal war leer. Er knallte ihn so fest auf den Tisch, dass das Besteck hüpfte. Die anderen Offiziere applaudierten johlend.
    »Hervorragend, Le Sain. Gut gemacht!«
    Die anerkennenden Worte wirbelten um seinen Kopf herum, während sein Magen wütend gluckerte. Für einen Moment fürchtete er, das Zeug könnte schneller rauskommen, als er es hatte hineinschütten können, aber mit einiger Konzentration schaffte er es, es unten zu halten.
    RC küsste sein Ohrläppchen. »Gut gemacht, Knox.«

    Valentine saß mit dümmlicher Miene da und fixierte die Band, die zu einem Zapfenstreich aufspielte, als ein Mann in einem roten Jackett erschien. Valentine hörte seinen eigenen Herzschlag lauter als die große Trommel der Band.
    »Knox?«, sagte RC zum wiederholten Mal, bis Valentine endlich merkte, dass sie mit ihm sprach. Er versuchte, sich auf sie zu konzentrieren. »Knoooox!?«
    »Ja?«
    Der Mann in dem roten Jackett musste einen Witz gerissen haben; alle lachten. Die Band spielte einen Tusch.
    »Falls Sie … ins Bad müssen oder was auch immer … dann …«
    »Nein, mir geht’s gut«, sagte Valentine und bemühte sich nach Kräften, zusammenhängend zu sprechen. »Warm hier drin, oder?«
    »Wenn Sie sich ein bisschen abkühlen wollen. Die Luft in …«
    Die Band überlagerte ihre letzten Worte mit einem weiteren Tusch, und je zwei Tänzerinnen betraten zu beiden Seiten die Bühne. Sie trugen etwas, das, so spekulierte Valentine, einmal als Radlerhosen und Sport-BHs bezeichnet worden war, und fingen mit einer Hiphop-Tanznummer zu einem Technosound aus der Zeit vor 2022 an, der dazu geschaffen schien, Valentines Herzschlag aus dem Takt zu bringen. Er verfiel in Schweigen und sah zu, wie die Mädchen ihr Programm abspulten. Dann kam eine Art Magier auf die Bühne und levitierte zwei der Mädchen in allerlei pseudoerotische Posen. RC kniff Valentine forschend in die Innenseite der Oberschenkel.
    »Meine Damen und Herren«, sagte Dom, nachdem er dem Zeremonienmeister in Rot das Mikrofon abgenommen hatte, kaum dass der Magier und die Mädchen die Bühne verlassen hatten und das Johlen des Publikums
verklungen war. »Wir kommen nun zum Höhepunkt der Show. Nach viel zu langer Abwesenheit beehrt uns heute auf dieser Bühne eine Frau, an die Sie sich bestimmt alle noch gut erinnern. Sie muss nicht extra vorgestellt werden, also kündige ich Ihnen nun an … Miss Tanny Bright!«
    Die Jazztruppe ließ neuen Lärm aufbranden.
    Eine

Weitere Kostenlose Bücher