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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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verabscheute.
    Valentine nahm das ungeladene Maschinengewehr von seinem Ständer und ging zur anderen Seite des Turms, von der aus er auf das Tor hinabsehen konnte. Die Torwache stand dort unten und blickte zu ihm herauf, vielleicht, um dem sonderbaren Gerumpel vom Turm auf den Grund zu gehen. Valentine warf das Maschinengewehr nach ihm, nahm erneut das inzwischen blutige Messer zur Hand und folgte der Waffe in die Tiefe.
    Diese dritte Ratte verfehlte er mit seinem weiten Sprung. Der Mann sah ihn springen und raste davon - Valentine fiel auf, dass er humpelte -, aber als er den ersten Schrei ausstieß, war Valentine schon in seinem Rücken und schlug ihn mit einem kraftvollen Schlag zu Boden, während das Messer in seine Niere fuhr. Der Mann gab einen heiseren Schrei von sich, als Valentine auf ihm hockte und nach der.22er griff. Er legte die Mündung an den Nacken des Wachmanns und zog den Abzug durch. Die.22er knallte wie ein kleinerer Feuerwerkskörper. Valentine zog die Leiche in eine Gasse und nahm ihr den Mantel ab.
Kaum war er in Mantel und Hut der Wache geschlüpft, lud er die Waffe nach und blickte die Straße hinauf. Er sah eine vage Silhouette in einem Fenster im Obergeschoss eines ehemaligen Kleidertauschladens.
    Valentine trottete zur anderen Seite der Stadt und hielt sich dabei ständig im Schatten. Er sah noch eine Gestalt, einen Quisling in einem olivfarbenen Mantel, der gleichermaßen vorsichtig die Straße entlangschlich. Valentine winkte ihn rüber, kehrte ihm aber den Rücken zu, als wollte er die Straße in der Richtung im Auge behalten, aus der er gekommen war.
    Der Mann tat ein paar vorsichtige Schritte und blieb stehen - vielleicht war ihm aufgefallen, dass Valentine barfuß war. Valentine stürzte in einen Hauseingang, brachte schützende Mauersteine zwischen sich und den Quisling und zog seine Waffe. Als er, die Waffe voraus, wieder hinausging, sah er, wie der Mann über die Straße zu Station 46 hastete. Aus purem Instinkt gab er einen Schuss ab, verfehlte sein Ziel und ließ die Waffe sinken. Post wartete in Station 46, und da gab es haufenweise freie Zellen.

    Die Bewohner von Bern Woods erfuhren, was los war, als sie ihre Nachbarn auf der Straße sahen. Valentine hatte Ewenge als Beobachtungsposten abgestellt. Auf dem Rückweg vom Turm wetteiferten schon dreißig Leute um seine Aufmerksamkeit, um Informationen, um irgendeinen Hinweis darauf, dass die Welt, die sie gekannt hatten, wiederhergestellt war. Trotz seiner gewöhnlichen und muffigen Kleidung hatten sie in ihm den Verantwortlichen erkannt.
    Valentine hatte keine Antworten zu bieten. Das Durcheinander in der Dunkelheit erinnerte ihn an eine andere Nacht, in der er die Bewohner von Rigyard in Oklahoma
hatte zurücklassen müssen, nachdem er vier Schlächter ausgeräuchert hatte. Doch wohin er sich auch drehte, da war noch ein verzweifeltes Gesicht, noch eine klammernde Hand …
    »Wann kommen unsere Jungs zurück?«
    »Sie können uns nicht allein lassen.«
    »Vergeltungsmaßnahmen. Sie werden Vergeltung üben.«
    »Letzte Woche haben sie einen Mann ausgesaugt, vor aller Augen. Wegen eines Dutzends Eier. Ein Dutzend Eier!«
    Er hatte keine Befehle und keine Vorgesetzten, die er hätte konsultieren können. Doch statt darin eine Last zu sehen, empfand er diesen Umstand als erleichternd. Die Entscheidung fiel ihm leicht. Dieses Mal konnte er ihnen einen Vorsprung verschaffen.
    Er befahl Jefferson und Wilson, alle verbliebenen Reittiere zu holen und die Bewohner mit den übrigen Waffen von Station 46 auszurüsten. Und dann sollten sie in die texanischen Wälder reiten, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her - eine Redensart, die nicht weit von der Wahrheit entfernt war. Spurensucher würden den Hufspuren folgen, aber die dichten Kiefernwälder waren nur ein paar Stunden harten Ritts entfernt, und mit jedem Kilometer, den sie weiter nach Osttexas ritten, würde es wahrscheinlicher, den Guerillas zu begegnen - vielleicht stießen sie sogar auf die gut bewaffnete Truppe, mit der Valentine Texas durchquert hatte.
    Jefferson schüttelte den Kopf und zeigte Valentine ein zahnlückenhaftes Lächeln. »Ich bin schon einmal abgehauen, Sir. Diese Dallas-Braunhemden haben Streit angefangen und mich drei Zähne gekostet. Ich will dabei sein, wenn wir es zu Ende bringen. Wilson kennt sich mit Tieren so gut aus wie ich, und jeder Zehnjährige findet heraus, in welcher Richtung Süden ist.«

    Die Überlebenden von Valentines unseligem

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