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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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hatte. Damals war der Junge
gerade Aspirant geworden, um später zu den Wölfen zu stoßen.
    Valentine sah, wie Narcisse ein paar Bissen für die Wache vom Dienst stibitzte und nach draußen brachte, doch als sie sich auf ihren Stümpfen zu den Männern in den Zellen vortastete, fauchte der Lieutenant sie an. Sie wandte sich von den ausgestreckten Armen der Gefangenen ab und blinzelte Valentine bedeutungsvoll zu.
    »Sechs Minuten«, sagte sie kaum hörbar.
    Narcisse hatte ihre Fähigkeiten schon in Haiti und über dessen Grenzen hinaus unter Beweis gestellt, und ihre sonderbare Mischung aus Pflanzenheilkunde und Voodoo hatte bemerkenswerte Resultate geliefert. Einmal hatte sie einen Mann namens Boul mit einem Betäubungsmittel in seinem Hühnchen schlafen gelegt, und Valentine hatte fiebernde Männer erlebt, die sich nach dem Genuss eines ihrer Aufgüsse erholt hatten und wieder gesund und munter herumspaziert waren. Biochemie oder Magie, sie wirkte Wunder mit ihrem Essen und dem Inhalt ihres Kräuterbeutels.
    Valentine zählte die Minuten herunter und schrieb derweil seinen krakeligen Aufsatz über den Verlust fiktiven Viehs, akustisch begleitet von Besteck, das über Teller kratzte, und gelegentlichen Rülpsern von hinten. Zuletzt hörte er, wie das Besteck abgelegt wurde.
    »Ah, ich bin voll«, rülpste der Lieutenant. Valentine strich ein falsch geschriebenes Wort durch und setzte ein neues darüber, während er zugleich den Lieutenant im Auge behielt, der voll und ganz damit beschäftigt war, ein haariges Ohr mit dem kleinen Finger zu untersuchen. Der Alte sah nachdenklich aus, dann zweifelnd, und dann rülpste er noch einmal leise.
    Plötzlich stand er so hastig auf, dass sein Stuhl umfiel, ging rasch zur Tür und hob unterwegs die heruntergefallene
Flinte auf. »Pass du hier auf«, befahl er dem Mann vor der Tür und übergab ihm die Pumpgun.
    Der große, junge Soldat trat ein. In seinen Händen sah die Flinte aus wie ein Kinderspielzeug. »Hat er was?«
    »Er hat gerade aufgegessen und ist gleich raus. Der rennt bestimmt zum Scheißhaus.«
    Der Soldat setzte sich und legte die Füße auf einen Tisch. Die Waffe lag auf seinem Schoß. Valentine bemühte sich, das Papier anzusehen, statt die seltsame, halbmondförmige Vertiefung auf der Stirn des Mannes.
    »Oh, Mist, ich muss auch«, sagte der Riese und stand wieder auf. »Komm mit. Ich kann dich hier nicht allein lassen«, fügte er hinzu und griff zu einem Schlüsselbund.
    »Ich …«
    »Raus, Schweinemann, oder ich werfe dich raus«, drohte der Soldat. Unruhe flackerte in seinen Augen.
    Valentine gab nach, und der Mann führte ihn hinaus und drehte den Schlüssel im Schloss der schweren Stahltür um. Eine neue Tür schien die einzige Veränderung zu sein, die der Fassade des Gebäudes in einem Dutzend Jahren zuteil geworden war.
    Valentine stellte sich auf die Veranda. Der Soldat hastete um eine Ecke und löste mit der Flinte unter dem Arm seine Hosenträger.
    Er hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte.
    »Daveed, ich dachte schon, du kommst nie«, sagte Narcisse und lächelte zu ihm hinauf. »Ich zeige dir, wo die Ersatzschlüssel aufbewahrt werden.«

    Der große Soldat kehrte, etwas blass um die Nase, zurück. Sein Gesicht wurde noch etwas länger, als er die Tür öffnete und sich einer ganzen Phalanx aus Flinten und Büchsen gegenübersah, die alle auf ihn zielten.

    »Möchten Sie vielleicht die Waffe ablegen?«, fragte Valentine, der mit einer zierlichen.22 Automatik, die er in einer Kiste mit der Aufschrift »Städtische Beschlagnahme« entdeckt hatte, in einer Ecke stand.
    Die Lider des Soldaten flatterten kurz, dann brach er ohnmächtig zusammen.
    »Besser als erschießen«, kommentierte Wilson und hob die heruntergefallene Flinte auf.
    »Wurde Zeit, dass mal was klappt. Andree, Botun, legen Sie ihm Handschellen an und bringen Sie ihn in die Zelle. Jefferson«, sagte Valentine zu dem anderen texanischen Fuhrmann, »halten Sie ihm schön die Waffe an den Schädel.«
    »Was hast du in das Essen getan?«, fragte er anschließend Narcisse, während seine Männer den Soldaten liegend an die unteren Gitterstäbe einer Zelle fesselten. Post war derweil im Tresor und suchte Waffen und Munition für die Flucht zusammen.
    »Faulbaumrinde. Öffnet alle Schleusen.«
    Sie wiederholten den Vorgang, als der Lieutenant zur Tür hereinstolperte.
    »Leck mich am Arsch«, ächzte der alte Mann, als er begriff, was vor sich ging.
    »Nein, danke«, sagte

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