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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Waffen«, sagte Xray-Tango.
    »Ich bin als Einziger davongekommen«, sagte Valentine. »Wäre ich an eurer Stelle, würde ich abhauen. Da läuft ein Bodyguard rum, und der ist durchgedreht.«
    »Jesus, so was ist meinem Cousin in Amarillo passiert«, sagte der Zitternde. »Als hätte das Ding die Raserei. Hat dreißig Leute umgebracht, ehe es überwältigt wurde.«
    »Wenn ihr einen Weg hier raus kennt, der nicht über die Treppe führt, nehmt ihn«, sagte Valentine. »Wir rufen Hilfe.«
    »Dafür bin ich verantwortlich«, sagte Xray-Tango. Sein Auge zuckte wie rasend, und er brachte die Worte nur mühsam heraus. »Lauft, Jungs.«
    Die Männer hörten ein Krachen von unten und beschlossen, dass die Anweisung vernünftig klang. Sie hasteten zum Fenster und sprangen hinaus auf die Straße.
    Valentine bot Xray-Tango den Griff der Axt dar. »Möchten Sie die Ehre genießen?«
    »Sorry, Le Sain oder wer immer Sie sind. Ich war so ehrlich zu Ihnen, wie ich nur konnte. Sie waren nicht ehrlich zu mir.«
    »Hatte ich denn eine Wahl?«
    »Das übliche Was-wäre-wenn. Ich vergeude meine Zeit nicht gern mit Was-wäre-wenn. Ich bin kein Überläufer. Ich kann nicht zulassen, dass Sie das Funkgerät zerstören. Das einzige andere Gerät, das leistungsstark genug ist, um Hilfe zu rufen, ist das im Büro des Proviantmeisters im MacArthur Park unten bei den Lagerhäusern, und wenn Sie das auch zerstören, wird niemand rechtzeitig hier sein. Immer vorausgesetzt, Sie haben unsere Telefonleitungen nördlich der Brücke zerstört.«

    Valentine und sein ehemaliger Vorgesetzter lächelten einander kurz zu.
    Ein Schrei hallte von unten herauf.
    »Tut mir leid, General«, sagte Valentine, schwang den Axtstiel und schlug ihn hart gegen Xray-Tangos Schläfe. Dann packte er die Axt am Griff und hackte mit drei präzisen Schlägen die Funkausrüstung in Stücke.
    Valentine versteckte sich mit der Axt auf dem Schoß hinter einigen Rollen Dachpappe und dämpfte seine Lebenszeichen, zog sich tief in sich zurück und konzentrierte sich auf einen Punkt, etwa fünfzehn Zentimeter von seiner Nase entfernt. Mach sie klein, klein, klein …
    Er wurde zu einer Katze auf Beutezug, zu einer Maus in ihrem Versteck, zu einer summenden Fliege. Ein paar raue Krallen scharrten über den Boden dieses Meers der Stille. Der Schlächter kam herein und musterte die Trümmer der Funkzentrale. Er zischte und hob den General vom Boden auf, wie ein Mensch, der in Gedanken weit weg war, die heruntergefallene Puppe seines Kindes aufheben mochte.
    »general! general! wachen sie auf! wachen sie auf und sagen sie, was passiert ist!«
    Xray-Tango stöhnte, als die Kreatur ihn schüttelte.
    Valentine durfte nicht zulassen, dass der Schlächter ans Fenster trat und die Männer aus seinem Lager strömen sah. Er konnte auch nicht riskieren, einen einzigen Schritt hinter ihm zu tun. Er würde springen müssen. Valentine sammelte sich und umfasste den Axtstiel mit fester Hand.
    Obwohl seine Aufmerksamkeit durch Xray-Tango abgelenkt war, spürte der Schlächter den Angriff. Es war mitten in der Nacht, die Zeit, in der seine Sinne und Reflexe besonders ausgeprägt waren. Valentine versenkte dennoch die Axt in seiner Seite, verfehlte jedoch die großen
Nervenstränge in seinem Rückgrat. Der Schlächter ließ Xray-Tango fallen.
    »Geschmolzene Butter«, murmelte Xray-Tango. So zumindest hörte es sich für Valentine an.
    »du!«, geiferte der Schlächter.
    Valentine feuerte Xray-Tangos Waffe auf ihn ab, aber er hätte es ebenso gut mit Wattebäuschen versuchen können. Das Ding sprang.
    Er duckte sich so schnell, dass die Luft hörbar pfiff, als er sie verdrängte. Der Schlächter segelte mit dem Kopf voran gegen das Ständerwerk einer Wand und krachte durch das Balkengerüst in den Nebenraum. Valentine rannte los und warf sich durch das Fenster wie ein Schwimmer, der vom Startblock sprang. Mitten in der Luft brachte er die Beine unter den Körper und landete mit den Füßen zuerst, dennoch versagte ihm das schlimme Bein den Dienst und er landete im Dreck.
    Der Schlächter kam ebenfalls durch das Fenster geflogen. Der von der Axt behinderte Umhang flatterte um ihn herum, dass er aussah wie eine scheußliche Fledermaus, als er in weitem Bogen zu Boden flog und zwischen Valentine und den Ruinen landete.
    Sie sahen einander an. Valentine zog seine.45er.
    »Komm schon, Mistkerl«, sagte Valentine und zielte auf die gelben Augen.
    Die Kreatur drehte sich um, schaute über die Schulter.

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