Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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Händeschüttelns.
    »Arou ng’nan«, sagte David. In jeder Sprache gab es eine Form von »viel Glück«, auch wenn die Grogversion etwas prosaischer war und der Hoffnung Ausdruck gab, die Geistväter würden zu einem stehen.
    In entgegengesetzte Richtungen trotteten sie davon. Valentine hielt sich von der Straße fern und folgte der Route zum Kurturm, die er gegangen war, als er seinen Plan ersonnen hatte. Die Fundamente des Turms und das Baugelände drum herum waren hell beleuchtet, und von mehreren Stellen oberhalb des Erdgeschosses erkundeten Suchscheinwerfer die Nacht.
    Nail und fünf seiner sechs Bären kauerten in der Deckung eines Kellers voller Schutt. Valentine betrachtete die Gesichter über den Waffen, die auf ihn zielten. Die Quislinguniformen der Bären lagen auf einem nach Petroleum stinkenden Haufen. Die Bären brauchten keine schwarzen T-Shirts und keine roten Schärpen. Sie trugen ihre Kampfausrüstung, die für die Bären typische wilde Mischung aus Schlächterstoff, Leder, Einsatzweste, Fell und Kevlar. Rain hielt eine Gefechtsschrotflinte in seinen auf der Rückseite durch eine Kettenpanzerung verstärkten Lederhandschuhen. Ein anderer Bär namens Hack, den Valentine nur flüchtig kannte, trug einen schweren
Gürtel aus Leder mit eingearbeiteten Schlächterzähnen. Er hielt eine Maschinenpistole in einer Hand und in der anderen einen von Ahn-Khas Schnellholzspeeren, geschmückt mit Adlerfedern wie eine Kriegslanze der Komantschen. Red, ein Mann mit einem schmalen Gesicht, dessen Kinn so spitz war, dass es aussah, als könnte man Holz damit spalten, hatte Schlächterskalps - jedenfalls hoffte Valentine, dass es Schlächterskalps waren - an Schultern und Ellbogen. Außerdem hingen zusammengeknüpfte Strähnen schwarzer Haare an seinem von einem Patronengurt gespeisten Maschinengewehr, das so mit seiner Gefechtskleidung verbunden war, dass es aussah, als wäre es ein Teil von ihm. Lost & Found trug ein glänzendes Kreuz über dem Herzen, und Brass, beinahe so breit wie hoch, hatte sich das Gesicht angemalt, dass es einem Schädel ähnelte. Ein Plastikschlangenkopf mit roten Augen hing an der Mündung seines Granatwerfers, und er hatte Schaft und Griffstücke mit Schlangenhaut umwickelt und das Wort »Feuerdrachen« auf die Seite der Waffe geschrieben.
    »Wo ist Groschen?«
    »Der ist mit dem Groggewehr vorausgegangen. Wir wollen einen guten Scharfschützen in der Hinterhand haben, wenn wir da reingehen.«
    »Signalisieren Sie ihm, er soll sich zurückziehen. Ich breche das ab.«
    Nail wechselte einen Blick mit einem anderen Bären. »Aber die grüne Leuchtkugel …?«
    »Die Würfel für Boxcars rollen noch. Wir werden nur den Turm nicht angreifen. Ich hatte die Gelegenheit, Mu-Kur-Ri ein bisschen zu erschrecken. Jetzt schützt er seine kostbare Aura mit allem, was er hat. Überraschend dort einzufallen ist eine Sache. Aber wenn sechs oder sieben Schlächter nur darauf warten, von den Soldaten mal ganz
abgesehen - dann mache ich das nicht. In fünf Minuten sind die Truppen von den Pulaski Heights hier. Wir hätten mehr Probleme damit, rauszukommen, als rein.«
    »Sie sind der Boss«, sagte Nail, blickte auf und über den Keller hinaus und gab ein Zischen von sich. »Verdammt, wir sind beinahe in Spuckweite von diesem Mist… Groschen zieht sich zurück. Er wird in zwei Minuten hier sein.«
    »Gut, Lieutenant.«
    »Sir, Sie sehen scheiße aus.«
    »So fühle ich mich auch, Nail.«
    Die Männer standen auf und schlangen sich ihre Waffen um. Einer sammelte die petroleumgetränken Klamotten ein.
    »Warum haben Sie die mitgenommen?«, fragte Valentine.
    »Nur eine kleine Feier«, sagte Nail. »Die sparen wir uns für einen anderen Tag auf.«
    Groschen, nun sauber rasiert, kam zurück in den Keller, das lange Groggewehr über der Schulter. »Der Turm ist abgesagt. Du blutest hoffentlich noch nicht«, sagte Nail.
    »Nein, Sir.«
    »Könnte aber heute Nacht noch passieren. Die Alarmsirene im Gefangenenlager hat geheult.«
    Valentine kontrollierte ihre Rückzugsroute und führte sie aus dem Keller heraus. Als sie vom Turm aus nicht mehr zu sehen waren, versammelte Valentine die Bären um sich.
    »Bleiben Sie etwa zehn Meter hinter mir. Ich möchte lauschen können.«
    Sie gingen durch die Ruinen, bahnten sich im Zickzack einen Weg über diesen Friedhof der Zivilisation. Unterwegs stießen sie auf eine weitere Feldtelefonleitung, die über vierbeinige Masten gespannt war, und trennten sie durch. Als sie sich