Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Pfeifenreiniger. Feldausrüstung und Waffen. Ein Bericht von Styachowski über ihre Fortschritte bei den Bemühungen, mit den Kriegsgefangenen aus dem Lager eine kampfbereite Infanterie aufzustellen. Notizzettel. Eine Geländeskizze an der Wand. Außerdem war er ein Listenmann. Er führte Listen über die Dienstpläne der Offiziere, über die Quislingbrigaden und -regimenter, die in der Umgebung hatten ausgemacht werden können - diese Liste war in der vergangenen Woche auf die doppelte Länge angewachsen. Und dann war da noch eine Liste der Bedarfsanforderungen für das Hospital - Gott allein wusste, wo er ein Röntgengerät auftreiben sollte. Warum fragten die überhaupt? Röntgenstrahlen. Xray. Er dachte an Xray-Tango, einen Mann, der die Seiten wechseln wollte, aufgrund seiner Intelligenz und seines Gewissens eigentlich sogar musste, und der es doch nicht über sich brachte.
    Valentine ließ sich auf sein Bett fallen und faltete die Hände hinter dem Kopf. Sein Kopf war nicht mehr nur stachelig. Mit dem allmählich nachwachsenden schwarzen
Haar, durch das seine Kopfhaut durchschimmerte, sah er aus wie ein Mann auf dem langen Heimweg aus dem Gefängnis. Er ließ sein Gehör durch das Gebäude schweifen. Erneute Bauarbeiten verursachten den meisten Lärm: Hämmer und elektrische Sägen verwandelten Solons künftige Besprechungsräume und Kunstgalerien in Wohnquartiere. Dazu gesellte sich das leise Platschen des Mörtels, mit dem im Erdgeschoss gleich über ihm die Fenster bis auf Schießscharten zugemauert wurden. Ratternde Schreibmaschinen verrieten, dass die Soldaten im Geschäftszimmer die Beute aus den Lagerhäusern katalogisierten und zuteilten. Er konnte Post und Styachowski mit den Top Sergeants und einigen schnatternden Lieutenants sprechen hören, während sie an der Gliederung der Hügeltruppen arbeiteten; viele der Gefangenen waren nach ein paar Tagen mit ausgewogener Ernährung wieder zu Kräften gekommen und konnten nun in die bestehenden Einheiten aufgenommen werden. Aus der Kommunikationszentrale hörte er das Summen und Klingeln der Feldtelefone - sie hatten zwei Sorten, die, die summten, waren auf kurze Reichweite auch als Funkgeräte verwendbar, die Klingelgeräte stammten von Solons Bauarbeitern. Zusammen bildeten die Telefone nun ein ähnlich provisorisches Netzwerk wie Valentines Ad-hoc -Kommando.
    Der Konsul hatte nicht so schnell oder so aggressiv auf die Besetzung seiner Residenz reagiert, wie Valentine erwartet hatte. Die Quislinge unter Xray-Tango hatten sich lediglich darauf konzentriert, ihn dort festzuhalten, wo er war, statt ihn von dem Hügel zu pflücken. Die Kräfte, die sie jetzt schon gesammelt hatten, könnten ihn überrennen oder ihm schweren Schaden zufügen, aber bisher hatten sie sich über die Scharfschützenduelle hinaus kaum gerührt. Vielleicht konnten sie sich keinen Pyrrhussieg
erlauben, solange das Kommando Süd im Süden aufmarschierte.
    Wollten sie ihn aushungern? Er hatte knapp sechzehnhundert Soldaten und gefangene Quislinge auf dem Hügel - Letztere errichteten unter Becks Leitung Befestigungen aus Balken und Erde -, die er notfalls monatelang bei voller und ausgewogener Ration ernähren konnte. Und wenn das Dosenfleisch und das Gemüse verbraucht waren, konnten sie immer noch zehn bis zwölf Wochen mit Bohnen und Reis überbrücken. Der Konsul musste wissen, welcher Art die Fracht des Nachschubzugs der Division war, die Valentine an sich gebracht hatte. Natürlich würden die Lebensmittel irgendwann zur Neige gehen, aber vorher würde Solon den größten Teil seiner Männer dorthin zurückschicken müssen, wo er sie hergeholt hatte, es sei denn, Archangel führte schon früher eine Entscheidung der einen oder anderen Art herbei. Ein paar zwielichtige Quislinge hatten sich dem Vorgeschobenen Beobachter genähert und erklärt, sie wollten Waffen und Wertsachen gegen Lebensmittel tauschen. Valentines Hügeltruppen waren zumindest derzeit besser dran als ihre Belagerer. Er konnte einfach abwarten, bis das Kommando Süd Hot Springs einnahm und zu seinem Hügel vorstieß oder Martinez Unterstützung leistete, was weniger wahrscheinlich war. Wäre er Solon, er würde die Kräfte in seinem Rücken so schnell wie möglich zerschlagen, ehe er sich der neuen Gefahr aus dem Süden widmete.
    Aber du bist nicht Solon. Du weißt nicht, welche Karten er in der Hand hält; er weiß dagegen genau, wie viele Asse du hast. Abgesehen von dem Schnellholz. Valentine hoffte, die Balken,

Weitere Kostenlose Bücher