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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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7.62-Millimeter-Patronen zerfetzten sogar den Stoff des Schlächterumhangs, schleuderten den stolpernden Alptraum zurück und ließen Puzzleteile aus teerschwarzem Fleisch und geborstenen Knochen zurück. Was von dem Ding darüber hinaus noch übrig war, rollte sich ziellos herum, schlug mit den Klauen nach den eigenen Wunden und riss sie auf der Suche nach dem Ursprung des brennenden Schmerzes noch weiter auf wie ein Skorpion, der sich selbst den tödlichen Stich beibringt.
    Valentine öffnete das Gewehr und montierte einen neuen Munitionskasten an der Seite. Dann entfernte er das Dreibein und rannte zum Hospital.
    Die nächsten fünfzehn Minuten entzogen sich seinem Bewusstsein, und so sollte es auch sein Leben lang bleiben. Nicht dass er sich an irgendein Detail hätte erinnern wollen. Das Gefecht blieb in seinem Geist in Form vereinzelter Schnappschüsse des Grauens erhalten. Das Lazarett, das aussah, als wäre ein sensenschwingender Tornado hindurchgefegt. Dr. Kirschbaum und Lieutenant Colonel Kessey in Einzelteilen. Nail, stehend mit aus den Höhlen getretenen Augen, wie er einen Schlächter festhielt, der sich in seinem Griff versteifte und ein Springmesser im Auge hatte. Der Schlächter, dessen klauenbewehrte Hand noch an Nails Hüfte nach der Oberschenkelarterie tastete, als er starb. Die Woge der Schlächter, ein Dutzend oder mehr, die den Hügel stürmten und Männer beiseiteschleuderten wie eine Horde Jäger, die aus purem Spaß Maispflanzen ausriss. Ein Schlächter, der in das Munitionslager für die 155er hinabstieg und eine nachfolgende Explosion,
die die Nacht erhellte und eine Eisenbahnschiene in den Himmel hinaufschoss wie eine Mondrakete. Die Bären und Ahn-Kha, der zu ihnen stieß, wie sie, unterstützt von den alten Marines von der Thunderbolt , einen schützenden Kreis um Valentine bildeten. Piken und Gewehre, die gemeinsam daran arbeiteten, die Todesmaschinen niederzuwerfen und am Boden festzuhalten, bis sie steif wurden. Styachowski, vor Furcht so blass, dass ihr Gesicht im Mondschein wie vereist aussah, als sie mit Solons Bogen einen Pfeil in einen Schlächter jagte und ihn noch im Sprung erwischte, ehe er auf Posts Rücken landete. Als die antike Waffe bei der Abwehr eines Hiebes von einem anderen Schlächter, der ihr den Kopf hätte abreißen können, zerbrach, stach sie mit einem Pfeil zu, hielt ihn kurz unter der Spitze und bohrte das Schnellholz in das gelbe Auge. Max, der Deutsche Schäferhund, das Haustier eines der Bautechniker, leckte das Gesicht seines toten Besitzers und hielt nur inne, um jeden, der sich dem Leichnam näherte, starren Blicks anzuknurren. Die Angstschreie aus der Wöchnerinnenstation, wo die Schwangeren einen der Egel angelockt hatten. Ein Dutzend Männer fand den Tod, als sie versuchten, ihn niederzuringen, um die werdenden Mütter zu schützen, die nur mit Messer und Scheren bewaffnet waren. Hurlmer, der schließlich mit der Pike zustach und dem für diese Tat der Kopf abgerissen wurde. Die furchtsamen, verwirrten Augen des letzten noch lebenden Schlächters, ein verwundetes wildes Tier, das versuchte zu entkommen, indem es zwischen den Kühen herumkroch, gequält von Kugeln und Pike, bis es unter dem Futtertrog starb. Maismehl haftete an dem Blut, das sein Gesicht bedeckte.
    Und die ganze Zeit ertönte von der Kammlinie das Feuergefecht gegen die Quislingtruppen, die den Hügel sondierten.

    In der Morgendämmerung lagen dreiundfünfzig Tote auf der Kuppe. Dank der Bagger und einer Menge Schweiß der Soldaten mit den Schaufeln würde jeder sein eigenes Grab erhalten. Holzarbeiter hämmerten die an Pfeilspitzen erinnernden Grabkreuze des Kommandos Süd zusammen und gaben sie an die Lackierer weiter. Nach dem erbitterten Kampf der vorangegangenen Nacht und dem Vormarsch der Quislinge auf den Hügel sahen die Männer grau und ausgezehrt aus. Valentine zog so viele wie nur möglich von ihren Posten ab und versammelte sie an den Gräbern. Sie mussten einen weiten Umweg machen, um hinzukommen, ohne von den Beobachtern auf den Pulaski Heights gesehen zu werden; jede Ansammlung von Menschen auf offenem Gelände würde Mörserbeschuss provozieren.
    Die Feierlichkeiten dienten nicht den Toten; sie waren für die Lebenden. Sie hatten einen Laienprediger, der die rechten Worte für die Toten fand. Als sie in ihren Gräbern lagen, ging Valentine an der Reihe der in Leichentücher gewickelten Opfer vorbei und suchte nach Worten, um diesem wahllosen Gemetzel einen Sinn zu

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