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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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TMMP-Schuhe, aber auf den alten Reifenprofilen lief es sich gut, und sie ließen sich auch leicht säubern.
    »Viel zu tun. Muss eine Menge über Zünder lernen, Sir.«
    »Bekommst du genug zu essen?«
    Hank wirkte gekränkt. »Natürlich. Zwei heiße Mahlzeiten und eine kalte am Tag.«
    Die nächste Frage kam Valentine nur schwer über die Lippen. »Machst du dir Sorgen um deine Eltern?«
    »Nein.« Aber dieses Mal wandte der Junge den Blick ab. Valentine hockte sich auf ein Knie, um auf Augenhöhe mit dem Jungen zu sein, aber Hank hatte eine ausdruckslose Miene aufgesetzt. Der Junge war im mentalen Keller gelandet, einem Keller, von dem Valentine annahm, dass er seinem eigenen nicht unähnlich war.
    »Beschäftige dich«, sagte Valentine und legte seine langjährige Erfahrung in die wenigen Worte, doch der Junge sah aus, als brauche er mehr.
    »Hank, ich werde dir etwas erzählen, das mir ein römisch-katholischer Pfarrer erzählt hat, als ich meine Eltern verloren habe. Er hat gesagt, nun sei es an ihm, einen Mann aus mir zu machen, weil mein Vater nicht mehr da wäre. Er selbst hatte nie Kinder, schließlich war er ein
Pfarrer, also musste er auf die Erfahrungen von anderen zurückgreifen. Er hat viel gelesen. Auf Latein. Römische Geschichte, weißt du?« Aus irgendeinem Grund musste Valentine an Xray-Tango und seine groma denken.
    »Die hatten Gladiatoren«, sagte Hank.
    »Richtig. Ein römischer Staatsmann namens Cicero hat einmal gesagt, dass kein Römer, gleich in welcher Lage, sich je als besiegt betrachten darf. Weißt du, was das bedeutet?«
    »Äh«, machte Hank.
    »Cicero hat damit gemeint, dass du dich nicht einmal dann geschlagen geben darfst, wenn du geschlagen wurdest. Besonders nicht gegenüber den Leuten, die dich geschlagen haben.«
    »So, wie das Kommando Süd trotz allem nicht aufgibt«, sagte Hank. Ein Funke des Interesses glomm in den Augen des Jungen, also fuhr Valentine fort.
    »Cicero hat gesagt, ein Mann braucht drei Tugenden. Virtus, das ist die Tapferkeit im Kampf. Nicht um Schmerzen kümmern und so weiter. Aber du brauchst auch gravitas , das bedeutet, du musst bei klarem Verstand und dir deiner Pflichten bewusst sein und deine Gefühle beherrschen. Sogar, wenn jemand dich so ärgert, dass du wütender bist als eine getretene Klapperschlange, darfst du es dir nicht anmerken lassen, denn sonst wirst du nur noch mehr geärgert. Verstehst du?«
    »Virte … virtus und gravitas «, sagte Hank. »Das verstehe ich. Aber Sie haben gesagt, da ist noch etwas.«
    »Das ist im Augenblick für dich das Wichtigste. Simplicitas . Das bedeutet, dass du dich auf deine Pflichten konzentrieren und das tun musst, was im Moment gerade wichtig ist. Und darum sollte ich dich zurück zu deinen Kameraden lassen. Ich will den Corporal und die anderen nicht warten lassen.«

    »Ja, Sir«, sagte Hank und salutierte. Die Leere in seinen Zügen war fort.
    Valentine hätte den Jungen am liebsten in die Arme genommen, aber er beschränkte sich darauf, seinerseits zu salutieren. Gravitas verlangte danach.

    Während des ganzen nächsten Tages war das Geräusch ferner Lastwagen und Züge zu hören.
    Obwohl sie erschöpft waren von ihrer Arbeit an dem, was inzwischen als die Becklinie bekannt war, tanzten und jubelten die Männer in der Nacht, als sie die Nachricht erhielten, dass Arkadelphia befreit war und die Quislinge den ungeordneten Rückzug angetreten hatten. Bald würde das Kommando Süd an die hoch gelegenen Tore von Hot Springs klopfen, das gerade hundertzwanzig Kilometer von New Columbia entfernt war.
    Sie konnten auch auf eigene Erfolge zurückblicken. Die Mörserteams hatten im Lauf des Tages Reparaturmannschaften daran gehindert, an der Bahnstrecke zu arbeiten, und die eine oder andere Leuchtgranate, gefolgt von einem Hundert-Millimeter-Geschoss, brachte die Arbeiten auch während der Nacht beinahe zum Erliegen.
    Aber inzwischen gab es überall am Fuß des Hügels Maschinengewehrstellungen, und die Mörser auf den Pulaski Heights hatten wieder das Feuer eröffnet und verteilten ihre Geschosse zwischen den Gebäuden von Solons Herrschaftssitz. Zwei Männer, die Feldtelefonleitungen verlegt hatten, waren umgekommen, als ein Geschoss direkt zwischen ihnen gelandet war.
    Aber Big Rock Mountain konnte auch ein neues Leben verbuchen, als eine der Frauen niederkam. Der beinahe acht Pfund schwere Junge wurde nach einem der gefallenen Fernmelder Perry genannt.

    »Die sind verdammt arrogant«, sagte Valentine am

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