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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Tresen.
    »Ein Drink für Sie, Colonel Travis, und einer für mich.«
    Travis schien nicht interessiert zu sein, aber Valentine ließ sein Glas dennoch stehen. Ahn-Kha tauchte in der Tür auf.
    »Gute Nachrichten«, sagte er, weiter nichts. Dann machte der Grog kehrt und ging die Treppe hinauf.
    Bald darauf trat Valentine durch die überdimensionierte Tür hinaus, die trotz des Bombardements noch immer sicher in ihren Angeln hing. Die Soldaten standen in weitgehend ungeordneten Reihen und mit einer stolzen Miene als einziger Uniform vor dem Haus. Post, Styachowski und Beck hatten sich ganz vorn aufgebaut.

    »Danke, Männer«, sagte Valentine und blinzelte gegen die Tränen an. »Wie viele Kluge hat es gegeben?«
    »Neunzehn«, berichtete Styachowski. »Zwei waren verwundet. Alles Männer. Die Frauen wollten alle bleiben.«
    Valentine sah ein leuchtendes Tuch im Hintergrund.
    »Hast du niemanden gefunden, der dich hier rausträgt, Narcisse?«
    »Ich hatte keine Lust, schon wieder zu fliehen«, antwortete sie. »Damit hatte ich bisher nicht viel Glück; es ist nur noch ein Arm übrig, Sir.«
    Dr. Brough tauchte mit der Kiste Bourbon auf. »Kompaniekommandanten zu mir. Wir haben Flaschen zu verteilen.«
    »Okay, ihr Dummköpfe«, sagte Valentine. »Zur Sache. Verteilen wir uns. Es hat keinen Sinn, wenn wir uns alle auf einmal umbringen lassen.«
    Valentine zog den jüngsten Angehörigen seines Kommandos zur Seite, als die übrigen sich verteilten.
    »Hank, bist du sicher, dass du fit genug bist, um den Dienst wieder aufzunehmen?«, fragte Valentine.
    »Ja, Sir.«
    Valentine war anderer Meinung. Hank sah krank aus.
    »Wie geht’s deiner Hand?«, erkundigte er sich zähneknirschend. Seine Nase fing einen schwachen, süßlichen Geruch auf, der von Hanks verbundener Hand aufstieg.
    »Nicht so schlimm.«
    »Melde dich bei der Ärztin. Wenn Sie sagt, es ist in Ordnung, kannst du dich bei Captain Styachowski zum Dienst melden. Sie kann ein paar flinke Füße an den Geschützen brauchen.«
    Entmutigt wandte Hank sich zum Gehen. Valentine pfiff kurz, und der Junge drehte sich um.
    »Hank, von all den Männern, die heute geblieben sind, macht mich keiner so stolz wie du.«

    Das Krokodil eröffnete erneut das Feuer auf sie, kaum dass die Sonne untergegangen war. Die Grogs erhöhten ihre Kadenz auf drei Granaten pro Stunde. Ihr Feuer entfachte einen nächtlichen Sturm, doch bei dem Kreischen und den die Erde erschütternden Einschlägen war so oder so kein Schlaf zu finden. Als die Morgendämmerung begann, fingen sie an, Solons Residenz in Schutt und Asche zu legen.
    Die Männer wurden allmählich genauso verrückt wie Max, der Deutsche Schäferhund.
    Einer schlich bei Morgenanbruch aus seinem Unterstand und wurde von einem Beobachter auf einem Trümmerhaufen gesehen, wie er die Arme ausbreitete, als wollte er einen geliebten Menschen umarmen, während die Sonne mit einem Donnerschlag aufstieg.
    Später fand man von ihm nur einen Stiefel, wie Post berichtete, dessen Bartansatz inzwischen ebenfalls grau war.
    Sergeants mussten wütende Streitereien um Nichtigkeiten beilegen. Das präzise Timing des Beschusses spannte die Nerven eines jeden wie Violinensaiten, während sie auf das nächste Aufheulen und die nächste Explosion warteten, in deren Folge aufgewirbelter Staub wie eine Wolke über dem Big Rock Hill hing.
    Valentine kam gerade die Stufen von der Generatorebene herauf, wo er die Treibstoffleitungen auf Schäden durch den Beschuss kontrolliert hatte, und begegnete Styachowski im Treppenhaus, als die 15:20-Granate aufschlug und die Nase tief - und ganz in der Nähe - in die Erde bohrte. Der Einschlag war so heftig, dass das Stockwerk über ihnen einstürzte. Valentine warf sich auf Styachowski und riss sie mit sich in eine Nische unter der Treppe - unnötigerweise, wie sich herausstellte. Das Licht flackerte und erlosch in dem Moment, in dem er ihr Haar
roch und den weiblichen Duft, der aus ihrem Kragen aufstieg.
    Sie rutschten an einer intakten Mauer entlang. Valentine zog den Kopf ein, so gut er konnte, und fühlte eine Woge von Staub, die ihn aus dem Dunkel umfing.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er. Irgendwo oben auf der Treppe hörte er Trümmer fallen. Es hörte sich sonderbar weit entfernt an, sonderbar gedämpft.
    Sie setzten sich auf den Boden, als wieder Ruhe einkehrte. Valentine glaubte einen Schrei von oben zu hören, aber er konnte keinen Hauch von Licht erkennen.
    »Ich werde bald tot sein, schätze ich. Das

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