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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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warten wir den Sturm einfach ab, kämpfen macht alles nur noch schlimmer.‹ Die Sache ist nicht weniger wert, nur weil es eine verlorene Sache sein könnte. Andererseits hat mir auch die Vorstellung gefallen, etwas Besonderes zu sein - Weltenweber zu treffen und etwas über andere Welten zu erfahren.«
    Er wollte weiterreden, wollte ihr erzählen, dass er fürchtete, die Weltenweber hätten irgendwo in seinem Inneren den Käfig eines Dämons geöffnet, um ihre Metapher aufzugreifen - schlimmer noch, sie hatten ihn gefüttert und angespornt, damit er hellwach und stark war, wenn die Zeit kam, in ihrem gemeinsamen Krieg zu kämpfen. Der Dämon, der nicht unter seinem Bett lag, sondern sich das Kissen mit ihm teilte, war ein gewissenloser Mörder, der bei Nacht im Tod seiner Feinde schwelgte, um sich bei Tag, wenn der Kampf vorüber war, wieder in den belesenen, stillen jungen Mann zurückzuverwandeln. Er fürchtete, dass der David Valentine, der sich anschließend durch die emotionelle Katerstimmung gequält hatte, der manchmal aufgehört hatte zu töten, nicht mehr da war. Heute konnte er sich Leichen ansehen, auch die, die seinetwegen tot waren, konnte Menschen fällen wie Nutzholz, ohne dabei mehr zu empfinden als beim Anblick eines Holzstapels auf einer Veranda. Er fühlte sich ausgehöhlt oder tot oder entmenscht. Oder alles zusammen.
    Von oben ertönte eine Stimme. »Von hier an ist es sicher …«

    Valentine sah den wackeligen Lichtschein einer Taschenlampe, stand auf und tastete in der Dunkelheit über sich nach den Stufen.
    »Hallooo«, rief er, während er Styachowski aufhalf.
    »Warten Sie. Wir sind unterwegs«, antwortete eine männliche Stimme von oben.
    Soldaten mit Taschenlampen, einer zusätzlich mit einer Tasche mit einem großen roten Kreuz ausgestattet, kamen die Treppe herunter.
    »Hey, das ist Major Valentine«, rief einer der Männer den anderen zu.
    »Das ging schnell«, sagte Styachowski.
    »Es war nicht viel im Weg«, entgegnete der mit der Erste-Hilfe-Ausrüstung. »Nur eine Wand ist eingestürzt, und wir mussten über ein paar Trümmer klettern. Der alte Solon hat sein Haus solide gebaut.«
    Styachowski strich sich die staubige Uniform glatt. »Uns geht es gut«, sagte sie, nun wieder in ihrem üblichen, forschen Ton. »Gehen wir mit den Taschenlampen in den Generatorenraum und sehen nach, wo das Problem liegt.«
    Der Rest ihrer Wärme schwand von seiner Haut, als Valentine nickte. Sie drehte sich um, und er folgte ihr und den Soldaten in den Generatorenraum.
    Binnen einer Stunde hatten sie wieder elektrischen Strom, aber Valentine war nicht sicher, wie lange sie noch würden funken können, also kürzte er seinen letzten Bericht an das Kommando Süd auf gerade zwei Zeilen zusammen und brachte ihn persönlich in die Funkzentrale.
    Jiminez hatte das Headset auf dem Kopf. Er nahm es ab, warf es auf den Schreibtisch und kippte dabei eine Tasse Kaffee um, aber er machte sich nicht die Mühe, die verschüttete Flüssigkeit wegzuwischen.

    »Sie haben Hot Springs gestern verlassen. Die offizielle Bekanntmachung ist gerade raus.«
    »Und wo liegt das Problem? Sie sind nur achtzig Kilometer entfernt, und da ist nichts weiter zwischen denen und uns.«
    »Sie marschieren Richtung Nordwesten. Nach Fort Smith.«
    Valentine klopfte ihm auf die Schulter. »Es gibt eine Menge Kur in Fort Smith. Hoffen wir, dass es ihnen gelingt, sie zu vertreiben.«
    »Genau. Auf der anderen Seite des Gebirges.«
    Er legte seine letzte Botschaft an das Kommando Süd auf den von Kaffee überschwemmten Schreibtisch.

    WIR SIND GEBLIEBEN.
WIR SIND GESTORBEN.

    Das Bombardement durch das Krokodil dauerte noch weitere vier Tage an und war dem puren Wahnsinn näher als alles, was Valentine bis dahin erlebt hatte. Nichts war mehr wichtig außer der Frage, wo die nächste Granate einschlagen würde. Styachowskis Geschütze konnten das Krokodil nicht erreichen. Eines nach dem anderen wurde außer Gefecht gesetzt.
    Die Funkzentrale war bei einem direkten Treffer begraben worden und Jiminez mit ihr. Das Lazarett hatte in den Untergrund abtauchen müssen, nachdem ein Beinahe-Treffer die Südwand weggesprengt hatte. Beck starb am dritten Tag. Er wurde in Fetzen gerissen, als er die eingestürzten Überreste von Solons Residenz endgültig in eine Anlage aus Gräben und Schützenstellungen umwandeln wollte. Styachowski übernahm, holte herein, was von ihren Mörsern geblieben war, und platzierte sie in dem engen Raum des

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