Vampire Earth 4 - Saat der Nacht
später Gedanken machen, Randolph.«
»Keine der Anweisungen des Generals ist rechtmäßig«, brüllte Styachowski, die immer noch von dem Mob in der Luft gehalten wurde. Blut lief aus ihrer Nase, als sie den Kopf drehte, um nach einer Hand zu schnappen, die an ihrem Haar zog. »Er führt nicht mehr das Kommando. Er kann nicht …«
»Zieht ihr das Hemd aus«, brüllte jemand. Andere johlten und pfiffen. Valentine hörte Stoff zerreißen.
»General Martinez«, donnerte Valentine und trat neben Ahn-Kha. »Ich habe das alles begonnen. Ich habe Sie unter Arrest gestellt. Ich habe eine Waffe an Ihren Kopf gehalten.«
Bei diesen Worten kehrte Ruhe in der Menge ein; die Männer wollten den Wortwechsel zwischen ihrem Idol und dem Usurpator hören.
Valentine fühlte, wie sich eine Hand fest auf seine Schulter legte. »Was zum Teufel haben Sie …«, fing Nail an.
»Ich bin verantwortlich«, fuhr Valentine fort und schüttelte den Bären ab. »Niemand hatte mehr eine Wahl, nachdem ich Sie unter Arrest gestellt hatte; von da an musste das Verfahren seinen Lauf nehmen. Dies ist immer noch das Kommando Süd. Ich bin die einzige Person, die Sie des Verrats beschuldigen sollten.«
»Randolph, jetzt haben Sie eine Chance, sich reinzuwaschen«, sagte Martinez. »Erschießen Sie diesen rebellischen Mistkerl auf der Stelle. Hier, vor den Augen seines Hausgrogs.«
»Auuuhh!«, brüllte Styachowski, die sich immer noch im Griff ihrer Peiniger krümmte. »Das ist Wahnsinn! Seien Sie kein Idiot, Randolph! Lasst mich runter! Sofort!«
Valentine sah die Verzweiflung in ihren kopfstehenden Augen.
»Sie werden noch früh genug am Boden liegen«, sagte Martinez.
Valentine trat vor. »Was ist los, Martinez? Haben Sie Angst, selbst eine standrechtliche Exekution vorzunehmen? Wie kommt es, dass jemand anderes an Ihrer Stelle den Abzug durchziehen muss? Haben Sie sich überhaupt schon einmal selbst behauptet?«
»Jemand erschießt jetzt …«, fing Martinez an, und Randolph griff nach seinem Halfter.
Ahn-Kha legte eine Kugel in die Kammer seines langen Groggewehrs. Martinez stierte den Lauf an, gefüllt mit Tod, Kaliber.50, der auf seine Brust zielte.
Nail und seine Bären traten vor und bauten sich erneut um Valentine herum auf. »Nein«, sagte Nail gedehnt und
überaus deutlich. Eine kurze Maschinenpistole erschien wie durch Zauberei in seinen Händen. »Wenn irgendjemand schießt, Martinez, dann haben Sie meine Leute am Hals. Wir werden nicht genug von Ihnen übrig lassen, um einen Schuhkarton zu füllen. Und dann bringen wir jeden um, der Hand an Styachowski legt. Und dann jeden, der versucht, uns bei einem dieser Vorgänge aufzuhalten. Wie viele, meinen Sie, werden wir wohl erledigen, ehe wir niedergerungen werden? Zwanzig? Vierzig?«
»Auf welcher Seite stehen Sie, Lieutenant ?«, fragte Martinez, und die Rangbezeichnung klang aus seinem Munde wie eine Beschimpfung. »Es hört sich an, als hättet ihr Jungs vor, den Kur die Arbeit abzunehmen.«
»Das werden wir, General«, sagte der größte der Bären. Er sprach mit dem weichen, runden Akzent der sanften Berge von Kentucky, nicht mit dem Näseln der Mississippianwohner wie Nail. Er zog ein Messer aus dem Gürtel, warf es in die Luft und zog, noch ehe er es wieder auffing, ein Tomahawk mit der linken Hand. »Aber nur, wenn Sie damit anfangen. Sehen Sie meine Vollstrecker hier? Wenn hier Blut vergossen wird, werden sie keine Ruhe geben, ehe sie sich Ihre Gedärme umgehängt haben.«
»Der ist kein General, Rain«, sagte ein anderer Bär. »Nicht mehr.«
»Martinez hat Recht«, sagte Valentine. »Wir sollten den Kur nicht die Arbeit abnehmen. Wollen Sie, dass es ein Blutbad gibt, Martinez?«
Die Bären und Ahn-Kha hatten offenbar Eindruck gemacht. Die Menge wich zurück. Wahrscheinlich wollte niemand der Erste sein, der Rains Tomahawk auf dem Weg zum General in die Quere kam.
»Nennen Sie Ihre Bedingungen, Valentine«, sagte Martinez.
»Erstens: Niemand wird wegen Hochverrats unter Arrest gestellt. Zweitens: Styachowski und die Richter werden das Lager zusammen mit uns verlassen. Irgendwie habe ich das Gefühl, es könnte zu Repressalien kommen, sollte jemand von ihnen bleiben. Drittens: Sie lassen jeden gehen, der uns begleiten will. In Frieden.«
»Das ist Meuterei, Valentine.«
»Dazu müsste es erst eine militärische Organisation geben, gegen die gemeutert werden könnte. Sie führen hier vielleicht das Regime eines Kriegsherrn, aber Sie leisten keinen bewaffneten
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