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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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und Valentine konnte nichts mehr verstehen. Der Mob
warf Fackeln auf die Wachstube. Eine erlosch im Flug; die zweite landete auf dem Holzdach. Brennend. Soldaten schossen in die Luft, und das Mündungsfeuer riss für kurze Augenblicke die Masse verzerrter, brüllender Gesichter aus dem Dunkel. Die Gewaltbereitesten rannten zur Veranda und umfassten ihre Gewehre wie Knüppel, um damit auf Fensterläden und Tür einzuschlagen. Die Wachposten rannten hinein und warfen die Tür hinter sich ins Schloss.
    Nail bellte einen Befehl, und drei Männer bauten sich mit dem Rücken zu ihm um Valentine auf. Es waren Bären, breitschultrige Riesen, die sich wie eine Mauer aus Muskeln und Kampfbereitschaft um ihn herum schlossen. Valentine, selbst eins achtundachtzig groß, musste sich den Hals verdrehen, um noch etwas von den Vorgängen an der Wachstube zu sehen.
    »Nail, können wir da näher ran?«, brüllte Valentine.
    »Wir können es versuchen.«
    »Ahn-Kha, lass uns zur Tür vorstoßen«, sagte Valentine.
    Ahn-Kha legte die Ohren flach an den Kopf - die Art der Goldenen, die Ärmel hochzukrempeln -, ließ sich auf alle viere fallen und benutzte seine kräftigen Schultern, um den Weg freizumachen wie ein Bulldozer, der sich durch ein Gestrüpp wühlte. Die Bären, die Valentine immer noch mit einem Kokon aus Muskeln umgaben, folgten ihm. Den Reitern, die versuchten, die Menge zurückzudrängen, war kein Erfolg beschieden; ein paar Männer hatten sich sogar bereits auf das Dach geschwungen. Sie löschten das beginnende Feuer, ehe sie anfingen, auf den hölzernen Dachüberstand einzutrampeln. Andere traten gegen die Pfosten, die die Veranda abstützten.
    »Die reißen das Haus ein«, sagte Valentine zu Nail.

    Die Tür wurde aufgerissen. General Martinez trat auf die breite Veranda und reckte Stille gebietend die Hände hoch. Sogleich brachen die Männer in Jubel aus. Pfiffe wurden laut.
    Martinez’ kleine, runde Augen blickten sorgenvoll. Er schwitzte trotz der kalten Nachtluft. »Soldaten. Soldaten! Ruhig, Männer, seid ruhig«, sagte er und wedelte mit den Armen, als wollte er sie segnen.
    Sogar die Männer, die auf dem Dach herumtrampelten, hielten inne und warteten darauf, dass er weitersprach.
    »Ich habe diese Leute überredet, mich zu euch sprechen zu lassen. Dieser Wahnsinn muss aufhören. Das Lager bricht wegen dieser Beschuldigungen und dem Prozess in Stücke. Wie ihr alle gehört habt, hat das Militärgericht mich für schuldig befunden …«
    Buhrufe erstickten jedes weitere Wort, bis er erneut die Hände hochreckte. Valentine sah ein selbstzufriedenes Lächeln über sein Gesicht huschen, als hielte er die ganze Angelegenheit für einen kläglichen Schabernack.
    »Ja, schuldig, weil ich meine Pflicht getan habe, so gut ich nur konnte. Sie versuchen, unsere Armee zu vernichten, unsere letzte Hoffnung, die Freiheit in diesem Land zurückzuerlangen. Aus diesem Grund erkläre ich meine Notstandsermächtigung für in Kraft gesetzt und dieses Verfahren für ungültig. Dieses Lager befindet sich im Ausnahmezustand und untersteht dem Kriegsrecht; die Richter, Captain Styachowski, Captain Valentine und alle, die sie unterstützt haben, stehen wegen Hochverrats unter Arrest.«
    Valentine und Nail wechselten einen ungläubigen Blick. Das legalistische Geschwätz ergab für sie keinen Sinn, denn im Grunde galt für die Soldaten des Kommandos Süd von dem Moment an, in dem sie die Hände hoben,
um ihren Diensteid abzulegen, von jeher das Kriegsrecht. Ein General des Kommandos Süd konnte ebenso wenig eine Notstandsermächtigung in Kraft setzen, wie er die Flügel ausbreiten und davonfliegen konnte. Aber seine Worte machten Eindruck auf die Männer, zumindest auf die aufgewühlteren unter ihnen. Martinez trat zur Seite, während eine schmutzige Flut eben dieser Männer sich in die Wachstube ergoss. Valentine hörte Kampfgeräusche und einen gepeinigten Aufschrei. Ein Mann flog rückwärts aus dem vorderen Fenster, blieb zusammengefaltet wie ein Klappmesser auf der Veranda liegen, presste die Hände an den Solar Plexus und schnappte keuchend nach Luft. Wenige Sekunden danach wurde Styachowski herausgeschleppt von Soldaten, die sie an Armen und Beinen gepackt hielten. Dann folgten die Richter, von denen jeder eine Waffe im Rücken hatte.
    »General, Sir, ich war während der ganzen Verhandlung auf Ihrer Seite«, sagte Randolph, dessen schwarzer Bart sich krass von dem vor Angst blassen Gesicht abhob.
    »Über Sie werde ich mir

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