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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Funksprüchen ein. Valentine unterdrückte
das Verlangen, einen Blick auf das oberste Blatt zu werfen, als der Soldat an ihm vorbeiging.
    »Das ist dann alles, Le Sain.« General Xray-Tango nahm einen Ordner von seinem Schreibtisch, setzte schwungvoll seine Unterschrift auf das Deckblatt und stempelte es ab. »Corporal, geben Sie das Lieutenant Greer.
    Und, Le Sain, schön, dass Sie ehrlich zu mir waren und mir Ihre Nase gefällt. Ich hatte zwei Anweisungen dafür, wie weiter mit Ihnen zu verfahren ist, auf meinem Schreibtisch. Die, die Lieutenant Greer bekommt, besagt, dass Sie und Ihre Leute verpflegt und in Uniformen gesteckt werden sollen. Die andere lautet, Sie und Ihre Offiziere werden erschossen. Die bleibt in meinem Schreibtisch. Für alle Fälle.«

    Lieutenant Greer war mittelblond und einsilbig und besaß die bedächtigen Züge einer Eule. Obwohl noch jung, war er schwerhörig.
    »Da liegt noch haufenweise Müll auf Ihrem Lagerplatz in der Nähe des Flusses, Sir«, sagte Greer. Er sprach ein von regionalen Einflüssen vollkommen freies Englisch, beinahe, als wäre es eine Fremdsprache für ihn, und ging neben Valentine her, als der seine Kolonne durch die Ruinen führte. Stahlträger und Rohrleitungen ragten aus dem Schutt hervor wie schiefe Kreuze auf einem alten Grenzfriedhof. »Ist trotzdem nicht so schlecht. Ebener Boden, gute Entwässerung. Sogar alte Abwasserkanäle.«
    Sie gingen an einem Trümmergebilde vorüber, das einmal ein mehrstöckiges Bürogebäude im Herzen der Innenstadt gewesen sein musste. Das Trägergerüst stand noch, und ein halbwegs intakter Turm klammerte sich um die zentrale Stütze. Das spiralförmige Minarett erinnerte Valentine an die langen, spitzen Turmschneckengehäuse,
die er an den Stränden der Karibik gesehen hatte. Arbeiter erklommen die endlosen Stufen, die sich um den Turm wanden, und trugen Mauersteine hinauf.
    »Was wird das?«, fragte Valentine.
    »Die Residenz«, sagte Greer. »Elf Stockwerke.«
    »Des …«, Valentine brach ab und sah sich um, »… Gouverneurs?«
    Greer wandte den Blick ab und zog die Schultern hoch, als sie in einiger Entfernung an der Baustelle vorübergingen. Valentine sah gepanzerte Fahrzeuge hinter dem Gebäude, die über die geräumten Straßen außerhalb der ersten Anfänge einer Mauer wachten. Ein Kurturm ragte hier aus dem Boden wie ein Messer im Herzen des Freien Territoriums. Valentines Kehle fühlte sich trocken an.
    Greer murmelte so leise vor sich hin, dass Valentine glaubte, er führe Selbstgespräche. »Zwei in dieser Stadt. Brüder. Vielleicht auch Cousins. Kenne die Namen nicht. Acht und fünf.« Valentine nahm an, dass die beiden Zahlen die Anzahl der Schlächter bezeichneten, die jeder der beiden kontrollierte. Schlächter wollten gefüttert werden.
    »Dreizehn. Pech«, kommentierte Valentine.
    »Im Moment müssen wir uns keine Sorgen machen. Wir haben noch genug Gefangene und viel zu tun. Vorerst nehmen die nur Verwundete und Schwerkranke. Ist ein großer Staat. Ich bin vor sechs Jahren aus Indianapolis gekommen. Schlimme Dürre, hat viele Farmen vernichtet. Fremde Blutmänner sind aus den Bergen im Süden gekommen und haben Leute entführt. Dann haben sie sich von uns Armeeangehörigen genährt.«
    »Schweres Los. Hier sieht es besser aus. Darum bin ich hergekommen.«
    »Ja, Sir. Hier gibt es neben der Pflicht auch eine Zukunft.«

    Sie gingen weiter nach Norden, fast bis zu einem schmalen Gebirgsausläufer, der den Fluss von der Stadt trennte, und erreichten schließlich ihren Lagerplatz. Er befand sich in einem Bezirk, der auf einem Schild inmitten der Trümmer als »Dunkin Do« bezeichnet wurde. Die Straße war noch nicht geräumt worden. Neben Bulldozerspuren fanden sich überall kleinere Schutthaufen, aber das war immer noch besser als die Geröllberge voller Betonbruchstücke im Rest der Stadt. Das Gelände war von drei Meter hohen Pfosten umgeben, und Rollen mit Stacheldraht rosteten im Regen vor sich hin.
    »Sollte mal ein Gefangenenlager werden, Sir«, sagte Greer. »Für die Zeit nach dem letzten Vorstoß in diesem Jahr. Aber erst mal können Sie es nutzen.«
    Valentine fragte sich, ob das eine weitere Warnung von Xray-Tango war, dass er und seine Leute im Handumdrehen von Verbündeten zu Gefangenen würden, sollten sie Mist bauen. Er und Post folgten Greer über das Gelände, als er ihnen die Wasserhähne, die bereits fließendes Wasser lieferten, und die Abwasserrohre zeigte.
    »Lebensmittel bekommen Sie heute

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