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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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T« gleich unter dem Titel »Sieger im Einzelkampf« eingraviert waren. »Kann ich Ihre Befehle sehen, Colonel?«
    Valentine sortierte seine Papiere und legte sie in drei Stapel aufgeteilt auf den Schreibtisch. »Marschbefehl. Materialanforderungen. Einsatzbefehle der Rekruten samt Qualifikationsnachweis. Sie scheinen hier oben ein Faible für Papierkram zu haben.«
    »Die Qualifikationen sehen nicht gut aus«, sagte Xray-Tango, während er in den Papieren blätterte.
    »Bauernjungs und Männer aus den Grenzprovinzen. Aber sie kennen sich im Wald aus. Die wissen, wie man sich da bewegt und wie man mit einer Waffe umgeht.«
    »Sind diese Provinzen eingegliedert?«
    »Nicht so gut, wie es sein sollte. Die meisten Rekruten sind einfach unzufrieden und ziehen es vor, ein Gewehr zu tragen, statt in einem Arbeitslager zur Schaufel zu greifen.«
    General Xray-Tangos linkes Auge zuckte; ein schnelles, dreifaches, krampfartiges Zwinkern, wobei das dritte langsamer ausfiel als die beiden vorangehenden.
    »Sie bewegen sich etwas steif, Colonel. Verletzt?«
    »Ich bin vor ein paar Wochen vom Pferd gestürzt und habe mir eine Rippe gebrochen. Der Verband ist gerade erst ab.«
    Das Auge zuckte wieder, und Xray-Tango musterte Ahn-Khas beachtlichen Leib.
    »Wozu der Leibwächter?«, fragte er Valentine.

    »Der Grog? Die übliche Vorgehensweise da unten. Gilt für alle Dienstgrade oberhalb eines Captains, Sir. Leibwächter. Militärpolizist. Ich weiß nicht, wie Sie das hier oben bezeichnen. Der wird mit Soldaten genauso gut fertig wie mit Zivilisten.«
    »Beinahe, als hätten Sie Ihren eigenen Egel, was? Ich weiß nicht, ob mir das gefallen soll. Ein guter Anführer sollte auf standrechtliche Maßnahmen verzichten können. Wie oft setzen Sie ihn ein?«
    »Ich habe einen Mann verloren. Ich musste einen Deserteur erschießen. Nur ein heimwehkranker Junge. Ich wusste nicht, welche Papiere ich deswegen ausfüllen muss, also habe ich einen Bericht geschrieben und von meinem stellvertretenden Kommandanten und dem Sergeant des Jungen gegenzeichnen lassen. Wir haben keine Hundemarken, aber sein Arbeitsausweis ist beigefügt. So haben wir das in Natchez gehandhabt.«
    »Das ist die kleinste meiner Sorgen, Le Sain.«
    »Was meinen Sie, Sir?«
    »Um ehrlich zu sein, wir haben keine Mitteilung erhalten, dass Sie unterwegs hierher sind. Bei den Kur, ich kann sie wirklich brauchen. Dieser Regen und dann auch noch das Tauwetter; ich habe hier ein Kommando und einen Haufen Lagerhäuser, die womöglich in ein, zwei Tagen unter Wasser stehen. Aber Konsul Solon hat kein, wirklich überhaupt kein Verständnis, wenn es um Kungelei irgendeiner Art geht. Darum werde ich Sie überprüfen müssen. Soll keine Abwertung gegenüber Ihrer Arbeitsweise in Louisiana sein.« Das Auge zuckte wieder; zuck-zuck-zuuuuck .
    »Ich verstehe nicht ganz, Sir.«
    »Ich habe in den High Plains in Oklahoma angefangen, Colonel. Nicht gerade die aufregendste Gegend. Wir hatten da draußen einen Captain, dem wurde der Dienst zu
langweilig, also hat er sich einen Marschbefehl beschafft. Wenn ich sage, er hat ihn sich beschafft, dann meine ich, er hat ihn ausgestellt und unterschrieben und ist mit seinen Truppen hundertfünfzig Kilometer weitergezogen, nur um mal was anderes zu sehen. Er hat sich wohl gedacht, das hätte er sich verdient, nachdem er jahrelang im Staub gesessen und Bahnschienen und Viehsuhlen bewacht hat. Zufällig war er ein guter Offizier, also haben seine Vorgesetzten es ihm durchgehen lassen. Wir sitzen Frum und seinem Posten 26 seit Monaten im Nacken, damit er endlich seine Quote erfüllt - und plötzlich erfüllt er sie nicht nur, er übererfüllt sie und liefert uns obendrein noch einen Colonel aus Louisiana mit.«
    Valentine nippte an seinem Kaffee, bemüht, die Hand ruhig zu halten. Diese Geschichte war seiner eigenen so ähnlich, dass er darauf lauschte, ob sich hinter ihm schon Männer rührten, um ihn festzunehmen, aber alles, was von draußen hereindrang, waren Schreibmaschinengeräusche.
    »Nun könnte es ja sein, dass ihr da unten in euren Provinzen in Louisiana gehört habt, dass sich jetzt, da die Ozarks befriedet sind, unter der neuen Ordnung des Konsuls hier oben einige Möglichkeiten aufgetan haben. Könnte sein, dass Sie sich überlegt haben, Sie könnten sich einen Generalsstern verschaffen, indem Sie sich hier oben nützlich machen. Vielleicht wissen Sie auch, dass im Lauf des letzten Jahres seit unserem endgültigen Einmarsch

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