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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Weening, gleich westlich von Crowley’s …« Valentine brach ab.
    »Hoffen ist nur menschlich«, sagte Post.
    »Aber menschlich sein ist ein Luxus, zumindest heutzutage. Gefühle. Verbundenheit. Das hält einen nur davon ab zu tun, was … was notwendig ist. Jemand namens
Amu hat mir gesagt, ich würde nicht mehr allein sein, wenn ich ein Wolf wäre. Ich muss ihn falsch verstanden haben.«
    »Wie lange kennen wir uns jetzt, Val?«
    »Eineinhalb Jahre? Seit ich auf die Thunderbolt gekommen bin.«
    »Du bist die menschlichste Person, die ich seit meiner Frau kennengelernt habe. Außer wenn du tust, was ›notwendig‹ ist.« Post bezog sich auf jene schlimme Nacht, als die Schlächter aus dem alten Kur-U-Boot gekommen waren und Valentine, nachdem es versenkt worden war, die Seeleute erschossen hatte, die in dem öligen Wasser um ihr Leben gekämpft hatten. Kalte, graue Wolken legten sich über seine Seele, wann immer er daran dachte.
    Valentine fragte sich, ob er Post sein Herz ausschütten sollte. Nicht nur gestehen sollte, was er getan hatte, sondern auch, schlimmer, dass er es genossen, ja sogar darin geschwelgt …
    »Colonel! Colonel!«
    Der Ruf übertönte sogar Ahn-Khas Eisenarbeiten.
    Valentine warf einen sehnsüchtigen Blick auf seine Koje.
    »Nur herein. Was gibt es, Lieutenant Purcell?«
    Der Kompanieoffizier salutierte keuchend. »Kam gerade über Funk, Sir … der Blue-Mountain-Damm ist gebrochen.«
    »Oh Gott«, ächzte Post.
    »Haben die Guerillas ihn gesprengt?«
    »Er ist einfach gebrochen.«
    »Mr Post, wecken Sie die Männer. Mir ist egal, ob sie zwölf Stunden lang Sandsäcke geschleppt haben. Alle Mann an den Damm. Wenn Mrs Smalls schon niedergekommen ist, dann soll sie Sandsäcke aufhalten. Wenn es ein Junge ist, geben Sie ihm eine Schaufel. Mr Purcell, sollte der General
noch nicht informiert sein, sorgen Sie dafür. Ich schlage mit allem gebührenden Respekt vor, das Gelände der Gefangenen zu räumen und die faulen Säcke … halt, streichen Sie das Letzte.«
    »Also, den General informieren …«, setzte Purcell an.
    »Schon gut, Mister Purcell. Laufen Sie einfach los.«
    Valentine sah sich im Zelt um und betastete den Lederbeutel an seiner Brust. Soll ruhig alles hier weggeschwemmt werden, aber was wird aus unserem Schnellholz?
    »Ahn-Kha«, rief er und zog seine Uniformjacke an.
    »Ja, mein David?«
    »Sag den Männern, sie sollen das Schnellholz zum Damm bringen. Wir werden es zur Sicherung des Damms benutzen. Sollte er brechen, dann soll sich jeder was davon schnappen.«
    Valentine und Ahn-Kha rannten von Zelt zu Zelt, riefen die Männer zu sich und legten die Zelte flach, indem sie die Mittelstütze entfernten. Danach rannte Valentine mit den Männern zum Damm, und dieses Mal schleppten sie die Zehn-mal-zehn-Zentimeter-Balken nicht zu Übungszwecken.
    Styachowski teilte ihre Leute bereits zur Arbeit ein. An anderen Abschnitten des Damms fanden sich weitere Männer ein. Valentine schritt das Bollwerk ab und erteilte Anweisungen, gleich, wem der jeweilige Bereich unterstand. In einem anderen Teil der Stadt stellte General Xray-Tango Truppen aus Soldaten und Gefangenen zusammen und dirigierte die Arbeitskräfte zum Damm.
    Der Damm war schon jetzt ein Sieb aus Sandsäcken. Selbst Hank stand im Wasser und half, Stützbalken an der Mauer aus Sandsäcken anzubringen. Weiter unten brummte ein tarnfarbener Bulldozer im Kampf gegen den Fluss und häufte Erdwälle am Rand des Entwässerungsgrabens auf.

    Valentines Männer arbeiteten stundenlang. Ihre einzige Erfrischung bestand darin, eine Handvoll Wasser aus dem Fluss zu schöpfen. Valentines Welt verschwamm unter Sandsäcken und Stützbalken, und die ganze Zeit, während er auf der anderen Seite des Damms im Wasser stand und schuftete, behielt er den Fluss im Auge, der haufenweise Schutt mit sich führte. Als es dunkel wurde, war der Fluss noch immer nicht gebändigt, und die ersten Männer fielen vor Erschöpfung im Wasser auf die Knie.
    »Wir schaffen es nicht«, sagte Post, während er zusah, wie Styachowski, bis zu den Hüften im Wasser, ihre Leute dirigierte. »Ich glaube, er wird brechen.«
    Valentine empfand eine persönliche Abneigung gegen den Fluss. Er war wie ein lebendiges Etwas, das fest entschlossen war, ihn zu überwältigen, wie hart er sich und seine Männer auch antrieb. »Wir sind noch nicht geschlagen.«
    Gebrüll und ein Aufschrei. Er wirbelte um die eigene Achse und sah gerade noch, wie ein ganzer Haufen Leute an einer

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