Vampire Earth 4 - Saat der Nacht
Stelle, an der die Wand aus Sandsäcken eingestürzt war, von dem Damm zurücksprang.
»Bringt den Bulldozer hierher«, brüllte Post.
Valentine hastete zum Schauplatz des Geschehens. Ahn-Kha kam von der anderen Seite auf die Bruchstelle zu. Ein Wasserfall ergoss sich durch eine Senke im Damm; etwas hatte im unteren Bereich nachgegeben, und der ganze Damm war an der Stelle abgesackt.
»Sie steckt fest, Sir«, rief einer der Jamaikaner. »Es hat sie an den Beinen erwischt, als sie gefallen ist.«
»Wer?«, fragte Valentine ebenfalls brüllend.
»Styachowski«, antwortete ein anderer und vergaß völlig, ihren falschen Namen zu benutzen. »Captain Styachowski.«
»Das Ding hat sich vorgewölbt, und sie ist mit einem Stützbalken hingerannt«, sagte Smalls. »Sie hat versucht, ihn anzubringen …«
Valentine stürzte sich in die wirbelnden Fluten unter dem Wasserfall und fing an, nach ihr zu tasten. Er tauchte unter und fühlte, wie eine Hand verzweifelt die seine umfasste. Valentine zog, doch ihr Körper folgte nicht. Er tastete weiter und fand ihr Gesicht. Ohne ihre Hand loszulassen, tauchte er auf und blickte durch herabstürzendes Wasser in besorgte Gesichter.
»Verflucht, schafft die Säcke hier weg. Ich kann sie da unten ertasten.«
»Dann bricht der Damm«, sagte ein Quisling-Sergeant.
»Der bricht jetzt schon.«
Ahn-Kha stürzte sich neben ihm ins Wasser, als Valentine die Position änderte, um Styachowski vor den herabrutschenden Sandsäcken abzuschirmen. Er fühlte, wie sich ihre Hand in seiner verkrampfte.
Der Goldene stürzte sich auf den Damm, schleuderte Sandsäcke nach rechts und links. Andere folgten seinem Beispiel.
»Nein, Warren, mehr nach rechts, sie ist hier drunter. Ahn-Kha, zieh die Säcke über meinem Ellbogen weg. Sie da, passen Sie auf, wo Sie hintreten!«
Der Bulldozer traf ein und schob eine Mauer aus Erde auf die Retter zu.
»Weg mit der verdammten Maschine. Einer meiner Leute steckt hier fest.«
»Aus dem Weg, oder Sie stecken auch fest, wenn der Damm bricht«, brüllte der Quisling-Sergeant.
Valentine fühlte, wie Styachowskis Hand in der seinen erschlaffte. Er brüllte in dem Sturzbach, der ihn umspülte.
»Was ist los?«, rief Xray-Tango und umrundete den Erdwall, der von dem Bulldozer angehäuft worden war.
»Sie ist eingeklemmt«, sagte Ahn-Kha. »Officer Wagner«, fügte er hinzu. Er vergaß nicht, den falschen Namen zu benutzen.
»Wie lange ist sie schon da unten?« Zuck-zuck-zuuuuck.
»Vielleicht fünf Minuten«, sagte jemand.
»Dann ist sie schon tot«, sagte der Quisling-Sergeant. »Der Bulldozer soll herkommen.«
»Nein! Ich habe ihre Hand.«
»Warten Sie, Sergeant«, sagte Xray-Tango. Valentine begegnete seinem Blick und sah ihm flehentlich in die Augen. Xray-Tango schaute sich zu dem Bulldozer um und hob eine Hand. »Beeilen Sie sich, Le Sain«, sagte er dann zu Valentine.
Ahn-Kha stürzte sich ins Wasser und entdeckte den Stützbalken, den Styachowski hatte anbringen wollen. Valentine sah nur den Rücken des Grogs, verfilztes Fell, von dem das Wasser triefte, und anschwellende Muskeln. Der Damm bewegte sich. Verkrampfte Schultern hoben sich aus dem Wasser, und Ahn-Kha schnappte nach Luft.
»Helft mir, ihr Mistkerle«, keuchte Ahn-Kha, und Valentine spürte, wie etwas nachgab.
Valentine zog wieder an der leblosen, beängstigend schlaffen Hand. Sie bewegte sich. Er betete, dass sie sich keinen offenen Bruch zugezogen hatte, als ihre Beine eingeklemmt worden waren; am Ende würde es ihr ergehen wie Narcisse, wenn sie nicht sogar gelähmt wäre.
Eifrige Arme halfen ihm, sie aus dem Wasser zu ziehen. Valentine legte sie auf den Erdwall, den der Bulldozer angehäuft hatte.
»Füllt den Bruch auf, an die Arbeit«, brüllte Xray-Tango. Die Männer und ein paar vereinzelte Gefangene bildeten eine Kette, um Sandsäcke herbeizuschaffen. Der Bulldozer
setzte zurück und fuhr aus einer anderen Richtung wieder auf die Bruchstelle zu und häufte neue Erde an.
Valentine bekam nichts davon mit. Da war nur Styachowski, die blass und reglos mit blauen Lippen und Flecken im Gesicht vor ihm lag.
»Halten Sie ihre Beine fest und pressen Sie das Wasser aus der Lunge«, schlug irgendjemand vor.
Ahn-Kha kniete keuchend neben Styachowski. Wasser strömte von seinem Körper.
Valentine löste das Ohr von Styachowskis Brust. »Das Herz schlägt nicht«, sagte Valentine und bog ihren Kopf zurück. »Besorgt eine Decke, eine trockene.« Er hob ihren Kopf, untersuchte mit
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