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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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blickte zu Ahn-Kha hinunter. Der Grog hielt einen gut dreißig Kilo schweren Sandsack in jeder Hand und war dabei, sie am Fuß des Damms zu platzieren. »Er ist wie eine Maschine; um ihn mache ich mir keine Sorgen. Sie, hingegen …«
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen. Wie Sie gesagt haben, ich verbringe meine Zeit mit Rumbrüllen, nicht mit Schaufeln.«
    »Und warum sind dann bis zum Hals dreckig?«
    »Tollpatschigkeit.«
    »Ich habe Sie über eine Seilbrücke aus zwei Tauen gehen sehen, ohne dass Sie auch nur einmal im Schritt innegehalten hätten, daher bezweifle ich das.«
    »Sie verbringen acht Stunden in Ihrer Koje, Styachowski. Das ist ein Befehl.«
    Sie reckte das Kinn hoch und klappte den Mund auf - ihr kurzes Haar hätte ihr zu Berge gestanden, wäre es nicht nass gewesen -, aber für eine Sekunde kam kein
Laut über ihre Lippen. »Ja, Sir«, sagte sie endlich, rührte sich aber nicht; Post und ein Corporal liefen am Rand des Entwässerungsgrabens entlang.
    »Sir«, sagte Post aufgeregt. »Neben dem verstärkten Abschnitt bei der alten Parkbank ist eine große Ausbuchtung. Sieht aus, als könnte das Wasser jeden Moment durchbrechen.«
    »Nehmen Sie Rodgers Trupp und verstärken Sie den Damm«, sagte Valentine und versuchte, an den breiten Schultern seines Lieutenants vorbei einen Blick auf das Problem zu werfen.
    »Das ist Captain Urfurts Abschnitt«, fügte Post eilends hinzu. Urfurt war der Quisling, der für den Bereich östlich von Valentines verantwortlich war. »Er hat Probleme mit einer kaputten Pumpe. Er hat es noch nicht gemerkt, und von den Gefangenen hat keiner große Lust, ihn darauf aufmerksam zu machen. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Verstärken Sie den Damm, Will.«
    »Aber …«
    »Ich bin es nicht gewohnt, meine Befehle zu wiederholen«, sagte Valentine mit einer Stimme, die noch nicht laut war, aber auch nicht mehr leise. Post gegenüber hatte er noch nie die Stimme erhoben, wenn er keinen Schlachtenlärm hatte übertönen müssen. Nun nahm er sich Styachowski vor wie ein Streithahn in einer Spelunke, der gerade einen Gegner erledigt hatte und es kaum erwarten konnte, dem Nächsten die Zähne zu lockern. »Da wir gerade dabei sind, warum liegen Sie nicht in Ihrer Koje, Styachowski?«
    »Sir«, zwitscherten beide und wichen zurück, um seinen Anweisungen Folge zu leisten.
    Valentine hob seinen Becher. Irgendein Künstler hatte einen gelben Stern draufgemalt und mit sauberen Pinselstrichen dazugeschrieben: »Wir bauen New Columbia:
Scheideweg in die Zukunft«, ehe er den Becher gebrannt hatte. Der ständige Regen hatte den Kaffee bereits erkalten lassen. Er schmeckte wie eine Mischung aus trockenem Laub und altem Gummi.
    Ein Jubelruf ertönte an seinem Dammabschnitt. Valentine sah zwei schmutzige Männer - der mit dem Hut gehörte zu seiner Gruppe, der andere trug den orangefarbenen Schriftzug eines Kriegsgefangenen. Beide Männer hatten eine Hautfarbe wie Schokoladenmilch, lange und attraktive Gesichter, und ihre Silhouetten glichen sich auffällig, als sie einander umarmten.
    Einen Augenblick wie diesen hatte Valentine gefürchtet. »Ahn-Kha«, sagte er, als er zu den beiden hinübertrottete.
    »Dem Herrn sei Dank, Dake. Ich wusste, du kommst da raus. Wie sieht’s aus?«, sagte der in der Gefangenenkleidung.
    Valentine glaubte, sich zu erinnern, dass der Soldat Abica hieß. Dake Abica klang in seiner Vorstellung richtig.
    Er hörte Ahn-Khas schmatzende Schritte hinter sich. »Sie da, Abica«, brüllte er, als sich bereits ein Sergeant näherte, um einzuschreiten. »Kommen Sie her.«
    Abica legte seinem Verwandten einen Arm um die Schultern …
    »Allein!«, bellte Valentine. »Ahn-Kha, behalt den Mann im Auge.«
    »Ganz ruhig, Clip«, sagte Abica und ging zu Valentine.
    Der Sergeant, eine ehemalige Logistikerin namens Roybesson, kam dazu und stellte sich instinktiv so auf, dass sie Valentine und Abica im Blick behalten konnte.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte Abica. »Das ist mein Bruder Cli… Clipton. Drittes Kavallerieregiment, leichte Artillerie. Er ist klug und …«
    »Ich bin nicht interessiert an seiner Q-Akte, Abica«, sagte Valentine. »Roybesson, wenn die beiden noch einmal miteinander
sprechen, werden Sie sich wünschen, die Raserei hätte Sie erwischt. Verstanden?«
    Sie erbleichte, antwortete aber unverzüglich: »Ja, Sir.«
    »Sir, wir könnten …«, fing Abica an.
    »Private, wir werden uns in meinem Zelt mit Ihrem Bruder unterhalten. Sie, ich und Ahn-Kha. Wenn Sie

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