Vampire Earth 4 - Saat der Nacht
Schweine in der Suhle.
»Wollen Sie nach Styachowski sehen, Sir?«
»Wir sollten uns erst um die Dienstordnung für die Männer kümmern. Schichtpläne ausarbeiten. Ich wünschte, wir bekämen ein paar ausgeruhte Leute von der anderen Seite des Flusses.«
Post streckte sich gähnend. »Die haben ihre eigenen Probleme. Die Flussratten sind abgesoffen.«
»Flussratten? Das habe ich schon mal irgendwo gehört.«
»Die Flussschiffer, die die Frachtkähne und die kleinen Boote fahren. Die haben da drüben eine kleine Siedlung, haben sie mir erzählt. Ein paar Bars mit Musik und Mädchen, ein billiges Restaurant. Hört sich nach einem richtigen Rotlichtbezirk an. Ein paar der anderen Soldaten gehen manchmal hin, um sich einen schönen Tag zu machen oder ein bisschen Schwarzhandel zu treiben. Schmuggeln tun sie natürlich auch.«
»Die Soldaten oder die Flussratten?«
»Beide, nehme ich an.«
»Ich habe mich schon gefragt, wo Xray-Tango seinen Kaffee herhat«, sagte Valentine. »Die Zeit in der Karibik hat mich verdorben. Jetzt habe ich wirklich Geschmack an dem Zeug gefunden.«
»Ich bin bereit, dorthin zurückzugehen«, sagte Post. »Sie haben vermutlich Recht. Ich werde sie niemals finden.«
»Noch ist das Kommando Süd nicht tot. Außerdem müssen wir auch an Styachowski denken.«
»Sehen Sie ruhig nach ihr, wenn Sie wollen. Ahn-Kha und ich halten am Deich die Stellung.«
Styachowski schlief. Ihr Bein war bereits eingegipst worden. Valentine sprach kurz mit einer Schwester über sie und machte es sich bequem. Außer ihr belegte niemand ein Bett auf der Krankenstation; das eigentliche Feldlazarett war auf der anderen Seite des Flusses in der alten Bibliothek untergebracht. Die Schwestern waren vorwiegend damit beschäftigt, zerschlagene Finger zu verbinden und Verstauchungen zu versorgen. Ein Mann mit einem Leistenbruch stöhnte auf, als der Arzt ihn abtastete.
Valentine beging den Fehler, einen Fuß auf Styachowskis Bett zu legen. Das Nächste, was er wahrnahm, war ein Tritt gegen sein Bein.
»Colonel«, sagte Styachowski, »Sie schnarchen.«
Er massierte sich den Nasenrücken, bis sich seine Augen anfühlten, als könnten sie wieder klar sehen. »Ist es schon hell? Was machen die Schmerzen?«
»Besser. Sie haben mir eine Spritze gegeben, und ich war weg, als hätte jemand das Licht ausgeknipst. Kodein oder Morphium, schätze ich. Inzwischen ist es Morgen. Wir sind immer noch in der Krankenstation, also nehme ich an, der Damm hat gehalten.«
»Der Wasserstand ist letzte Nacht wieder gesunken.«
»New Columbia hat es überlebt.«
Sein Magen knurrte. »Bekommen Sie hier kein Essen? Warten Sie, ich kümmere mich darum.«
Bald darauf kehrte er mit Brot, Honig und irgendeinem Getreidebrei zu Styachowski zurück.
»Haben Sie sich schon mal ein Bein gebrochen, Sir?«
»Nein, aber das lag nicht daran, dass ich es nicht versucht hätte.«
»Sie humpeln. Ich dachte, vielleicht …«
»Eine alte Verletzung. Im Dienst.«
Styachowski nickte. »Eines Tages müssen Sie mir die Geschichte erzählen.«
»Wenn es Ihnen wieder besser geht.«
»Den Tag möchte ich erleben. Ich habe immer irgendwas. Wenn es keine Erkältung ist, dann eben irgendeine fiebrige Erkrankung.«
Während sie aßen, trat Stille ein. Valentine hatte noch nie schweigend eine Mahlzeit mit einer Frau geteilt. Wahrscheinlich brauchte sie noch viel Schlaf. »Kann ich noch irgendwas für Sie tun, ehe ich gehe, Wagner?«
Sie schüttelte den Kopf, und Valentine entspannte sich ein wenig, da sie selbst unter dem Einfluss der Schmerzmittel auf den falschen Namen reagierte. »Nein, danke, Sir. Das heißt, etwas wäre da.«
»Was?«
Styachowski sah sich auf der Krankenstation um. »Wie läuft das hier? Werden verkrüppelte Pferde erschossen? Oder woanders hingeschickt?«
»Seien Sie nicht albern. So leicht kommen Sie aus meiner Truppe nicht raus. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemandem unter meinem Kommando etwas zustößt. Umso weniger jemandem, der in Ausübung seiner Pflicht verwundet wurde. Ohne Sie geht das Bataillon nirgendwohin.«
Sie sank zurück auf das Kissen. »Danke, Colonel.«
»Ich werde mich erkundigen, ob wir Sie in Ihr Zelt zurückbringen können. Da werden Sie sich bestimmt wohler fühlen.«
»Danke, Sir. Und nicht nur dafür.«
Valentine zog eine Braue hoch; sie errötete und versteckte sich hinter der Breischüssel.
»Sie wollten mich sprechen, General?«, fragte Valentine.
Xray-Tango bohrte eine sonderbare
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