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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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einem Finger ihren Mund, legte seine Lippen an ihre und presste Luft in ihre Lunge.
    »Holen Sie auch einen Sanitäter her«, brüllte Xray-Tango dem Soldaten hinterher, der loslief, um eine Decke zu besorgen.
    »Ahn-Kha, drück hier auf ihre Brust«, sagte Valentine und zeigte auf eine Stelle an ihrem Oberkörper. »Sei nicht zu sanft mit ihr.« Dann presste er seine Lippen wieder auf ihren kalten Mund.
    Der Goldene massierte ihr Herz.
    »Sollen wir ihre Hände und Füße reiben?«, fragte Xray-Tango.
    »Nein«, antwortete Valentine zwischen zwei Atemzügen. Er war zu beschäftigt, um ihm zu erklären, dass das nur das Blut zur Haut locken würde, aber sie brauchte ihr Blut jetzt vor allem für ihr Hirn, weniger für ihre Glieder.
    Minuten zogen in der Nässe dahin. Oder waren es nur Sekunden? Stunden? Das Einzige, was für Valentine zählte, waren die Atemzüge, die Luft, die in Styachowskis Lunge strömte. Wie viel Zeit es auch gekostet haben mochte, die Decken zu besorgen, der Soldat kam mit einem ganzen Armvoll zurück.

    Ihre Augen öffneten sich flatternd. Sie hustete, krampfte. Valentine drehte sie auf die Seite, und ein Sturzbach aus Wasser und Erbrochenem ergoss sich aus ihrem Mund. Er hielt Styachowski fest, während sie einige Male schwer hustete, und wickelte sie in eine Decke.
    »Styachowski?«, sagte Valentine, als der Husten aufhörte. Hinter ihm baute der Bulldozer den Wall aus Sandsäcken wieder auf. Valentine hörte einen Balken brechen und verzog das Gesicht - er konnte nur hoffen, dass es nicht eine der Schnellholzstützen erwischt hatte.
    Styachowski drehte den Kopf, um nachzusehen, wer sie hielt. »Gott, Val …«, fing sie an, als Valentine ihr die Lippen auf den Mund presste und sie zum Schweigen brachte. Xray-Tango wandte sich ab, vermutlich aus Verlegenheit, und fing an, den Männern, die dem Bulldozer zuarbeiteten, Befehle zuzubrüllen. Valentine löste sich von Styachowski.
    »Träume«, sagte Styachowski.
    »Was?«
    »Träume«, sagte sie und sammelte sich. Sie rülpste und sah Valentine entschuldigend an. »Der Wall ist auf mich gestürzt, und ich habe geträumt oder so was. Es war warm und kuschelig, als wäre ich ein Baby im Arm meiner Mutter. Und dann bin ich aufgewacht, und Sie waren da. Nur meine Beine tun weh.«
    Ein Sanitäter kniete sich neben ihre Füße und strich mit der Hand über ihr rechtes Bein, drehte es vorsichtig. Dann wiederholte er den Vorgang am linken Bein, und Styachowski schrie auf.
    »Ein Bruch, aber ich glaube, er ist nicht schlimm. Nur eine einfache Fraktur. Ich kann keine Vorwölbung ertasten. Wir müssen sie auf eine Trage legen.«
    »Sssssss!« Styachowski sog scharf die Luft ein und schloss die Augen. »Es pulsiert. Blute ich?«

    Der Sanitäter schiente sie. »Ich glaube, es ist das Wadenbein. Ihr Knie sieht auch mitgenommen aus. Da sind Hautabschürfungen.«
    »Nein«, sagte Valentine, nachdem er sich ihre Beine angesehen hatte, »Sie sind nur nass, Sie bluten nicht. Jedenfalls nicht schlimm. Bringt die Trage her.«
    Der Sanitäter war mit dem Schienen fertig und nahm ihre Beine, Valentine packte ihre Schultern, und gemeinsam legten sie sie auf die Trage.
    »Zur Krankenstation im Hauptquartier«, sagte der Sanitäter zu den Männern, die die Griffe der Trage packten. »Es hat keine Eile. Rütteln Sie sie nicht durch.«
    »Sie können auch gehen, Le Sain«, sagte Xray-Tango, der plötzlich neben ihm aufgetaucht war. »Ihr Captain hat alles im Griff.«
    »Was ist mit dem Damm?«
    »Das weiß Gott allein.«
    »Dann bleibe ich.«

    Wie in einem Kampf ebenbürtiger Gegner oder einem Footballspiel, bei dem mal die eine, mal die andere Mannschaft in Führung geht, blieb die Situation bedrohlich, bis am Morgen wieder Ruhe einkehrte. Danach fiel der Pegel so schnell, dass man es beinahe mit bloßem Auge verfolgen konnte.
    »Ich frage mich, ob flussabwärts auch Dämme gebrochen sind«, sagte Post, der mit schmutzigen Fingern ein Käsebrot vertilgte, während sie gemeinsam auf einem Haufen bereitliegender Sandsäcke saßen.
    »Vielleicht einer der alten Deiche des Ingenieurskorps«, sagte Valentine. »Möglicherweise ist auch der Hafen von Pine Bluff überflutet.« Er war zu müde, über das Warum nachzudenken, ihn interessierte nur noch das Was. Und das große Was war, dass der Pegel sank.

    Die Männer schliefen rund um ihn herum im Dreck, die Köpfe auf Sandsäcke oder Rucksäcke gelegt. Die verschiedenen Gruppen von Gefangenen lagen dicht zusammengedrängt wie

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