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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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in der Hierarchie aufsteigt. Wissen Sie, wer Nietzsche war?«
    »Äh …« Valentine wusste es, aber er wollte Xray-Tango reden lassen.
    »Er hat von Übermenschen gesprochen, unabhängig von dem Konzept von Gut und Böse. Irgendwann fängt man an, sich so zu fühlen. Als würde man über dem Gesetz stehen, weil es im Grunde gar keines gibt, außer man legt sich mit den Kur an. Über der Moral, weil es niemanden gibt, der einen kritisieren könnte - und solange man gute Arbeit leistet, gibt es auch von weiter oben keine Kritik.«
    Valentine fühlte, wie seine Achtung für Xray-Tango nachließ. Er hatte in New Orleans zu viele Höherrangige so reden gehört. Die Übermenschen erheben sich und entscheiden, wer sich hinter ihnen erheben darf. Die anderen müssen sterben. »Freiheit«, sagte Valentine.
    »Ja, das kommt vollkommener Freiheit verdammt nahe. Ich habe einen Messingring, also weiß ich, wovon ich spreche. Aber wissen Sie was? Während die meisten ihre Freiheit dazu nutzen, den großen Mann zu spielen oder sich dem Alkohol hinzugeben oder anderen Lastern - zum Teufel, ich kenne einen Colonel, der kleine Jungs und Mädels fickt -, benutzen manche von uns diese Freiheit, um etwas zu verbessern. Man kann das System verbessern. Nicht mit einem Schlag und vielleicht nicht außerhalb des Bereichs, in dem man selbst die Macht in den Händen hält, aber man kann etwas verändern. Um die Wahrheit zu sagen, Le Sain, es ist recht befriedigend, denen zu helfen, die selbst keine große Wahl haben.«

    Valentine stand schweigend da, bis ihm aufging, dass Xray-Tango eine Entgegnung von ihm erwartete. »Ich werde Ihnen in keinem Punkt widersprechen, General. Aber warum erzählen Sie mir das alles?«
    Xray-Tango drehte sich um. Versehentlich stieß er seine groma um und fing sie ab, ehe sie fallen konnte. Dabei bewegte er sich so schnell, wie es Valentine noch bei keinem Menschen erlebt hatte, der nicht von den Weltenwebern verändert worden war. Nun wusste er, wie Xray-Tango zu all seinen Trophäen gekommen war. Er fragte sich, ob er in die fehlangepassten Augen einer Katze blickte, die sich tief unter der Oberfläche versteckte.
    »Ich erzähle Ihnen das, Le Sain, weil ich Gefallen an Ihnen gefunden habe. Sie sind ein guter Offizier. Ich habe beschlossen, dass ich Sie in meinem Stab haben möchte. Sie werden eines Tages eine beneidenswerte Position in New Columbia - in dem neuen Trans-Mississippi - einnehmen. Ich möchte Männer um mich haben, die denken wie ich. Gemeinsam können wir vielleicht etwas Erstrebenswertes aufbauen. Konsul Solon hat eine Vision, er braucht nur noch die passenden Männer, um sie umzusetzen.«
    »Danke, Sir, aber ich habe meinen Leuten versprochen, sie bekämen eine Chance, sich auszuzeichnen. Zumindest aber würden sie nicht bis in alle Ewigkeit irgendwelche Schwarzbrenner jagen.«
    »Sind Ihre Leute so ehrgeizig? Oder ist es eher ihr Kommandant?«
    »Tatkraft führt zur Beförderung«, sagte Valentine.
    »Sie werden vielleicht bald eine Chance erhalten. Wir werden Ihre Brigade aktivieren und als Leichte Infanterie einsetzen. Wenn wir erst den letzten Vorstoß ins Gebirge hinter uns haben, besteht auch die Möglichkeit, Sie zu befördern. Vielleicht bekommen Sie sogar den Ring, den Sie anstreben.«

    »Danke, Sir.«
    »Aber ganz so einfach wird das nicht. Sie müssen noch mit jemandem reden, ehe sie offiziell in das ATM-Schlachtenkorps eingegliedert werden. Aber Sie können mir vertrauen, Sie werden das mit wehenden Fahnen schaffen. Sie sind intelligent, und Sie haben sich bereits genau dort bewährt, wo es wirklich drauf ankommt. Er könnte Sie noch ein bisschen weiter auf die Probe stellen, aber Sie müssen sich keine Sorgen machen; ich habe es überstanden, und ich bin sicher, Sie können das auch.«
    Xray-Tango drehte sich um und rief seinem Assistenten zu: »Die Sonne geht unter, mein Sohn. Machen wir Feierabend. Wir vervollständigen das Viereck morgen.« Er griff zu seinem römischen Vermessungsapparat und legte ihn sich über die Schulter. »Hunger, Colonel?«
    »Ich könnte was vertragen.«
    »Gut. Vielleicht sollten wir unsere kleine Unterhaltung auf das Abendessen ausdehnen.«
    War Konsul Solon frühzeitig eingetroffen? Es hatte sich von einem Wassereimer zum nächsten das Gerücht ausgebreitet, dass Solon in New Columbia erwartet wurde, weil er die Baupläne für seine neue Hauptstadt, vor allem aber die für seine Residenz auf der Nordseite des Arkansas, begutachten wollte. Valentine

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