Vampire Earth 5 - Verräterblut
haben nur Ziege bekommen, keine Zicklein am Spieß«, sagte der Mann namens Earl. Valentine gefiel es nicht, wie er seine Hand ständig in der Nähe seines offenen Halfters hielt.
»Du wirst nicht mal Ziege bekommen, wenn du so weitermachst«, sagte die Barfrau. »Greta hat ihnen persönlich ihre Gastfreundschaft angeboten.«
Valentine spazierte davon.
»Hey, Penner!«, rief Earl ihm hinterher. Stille kehrte im Gastraum ein. »Penner!«
Valentine ging zur Tür hinaus, froh, einen Haufen Sandsäcke und eine Wand aus Zedernholz zwischen sich und Earl zu haben.
»Ich glaube, wir werden die Nacht auf der Veranda verbringen müssen«, sagte Valentine.
»Wir sehen uns noch, Penner!«, brüllte Earl.
»Hey, Earl«, rief jemand in der Bar. »Komm her und dreh dir eine. Reg dich ab.«
»Eveready hätte uns besser ein paar Guerillas vermitteln sollen«, kommentierte Duvalier.
»Die sind größtenteils oben in den Bergen östlich von Nashville«, sagte Valentine.
»Das ist ein guter Ort, um diesen Fluss zu überqueren«, sagte Ahn-Kha. »Vielleicht gibt es nicht einmal Kur in der Nähe. Außerdem hätte sogar ein Schlächter Probleme mit dem Gesindel da drin.«
Die Gäste der Bar wählten genau diesen Moment, um zur Tür herauszuströmen. Die beiden Truthahnjäger und Earl kamen mit gezogenen Pistolen heraus. Duvalier machte Anstalten, zu ihrem Gewehr zu greifen.
»Aufhören«, bellte eine Stimme auf der Höhe des reparierten Wandbereichs. »Auf Sie zielen zwei Läufe mit Rehposten.«
Valentine stand mit erhobenen Händen auf und entfernte sich von den Waffen. »Immer mit der Ruhe. Ich will keinen …«
»Auf dich ist eine Belohnung ausgesetzt, Penner«, sagte Earl. Eine Taschenlampe, die an seiner Pistole festgeklemmt
war, leuchtete Valentine in die Augen. »Auf dich und diese kleine Lady hier.«
»Mister und Missus David Rowan«, las der Truthahnjäger mit der Sonnenbrille. »Er hat sogar die Narbe. Das ist ein zwei Jahre altes Plakat aus New Orleans, aber Belohnung ist Belohnung.«
Noch mehr Kopfjäger verließen die Bar und bauten sich in einem ungleichmäßigen Halbkreis auf der Veranda auf, doch sie zogen ihre Waffen nicht.
»Fünfzehntausend Orleansdollar für jeden, steht da«, fuhr Sonnenbrille fort. »Fünftausend Bonus bei Auslieferung. Belohnung wird an jeder Küstenmarinestation ausgezahlt. In Biloxi gibt es eine!«
Valentine zählte kurz durch. Da waren sechzehn Männer um sie herum, wenn er den mitzählte, der sich drinnen in Deckung hielt.
»Das ist richtig gutes Geld«, verkündete einer der ledergekleideten Motorradfahrer.
»Vierzigtausend Dollar sind viel«, stimmte Valentine zu. »Wenn man in New Orleans ist. Wie viele von euch waren schon mal dort?«
Keiner der Männer sagte etwas.
»Okay, ihr habt uns. Sagen wir, ihr bringt uns nach Biloxi und sammelte eure zweieinhalbtausend Dollar pro Person ein, nicht mitgerechnet die Bestechungsgelder, die ihr bezahlen müsst.«
»Halt dein Maul, Penner«, sagte Earl. »Wir werden die Belohnung nicht alle einstreichen.«
»Sagt wer? Lass ihn reden, Earl«, sagte einer der Männer in dem Halbkreis, und seine Hand ruhte auf seinem Waffengurt.
Valentine fuhr fort. »Sagen wir also, ihr bringt uns dorthin, ohne dass wir euch von Soldaten, die auf eine Beförderung scharf sind, gewaltsam abgenommen werden.
Biloxi zahlt euch aus. New-Orleans-Währung. Die drucken das Zeug wie Klopapier. Ihr könnt es nur in New Orleans ausgeben, es sei denn, ihr tauscht es zu einem Drittel des Werts gegen eine härtere Währung ein. Die Schifffahrt von Biloxi nach New Orleans hat vierhundert Dollar gekostet, als ich da unten war. Eine Flasche mit miesem Orleans-Gin sechzig Dollar. Ein Zimmer über dreihundert, aber nur, wenn man nichts gegen Kakerlaken hat. Wie weit, meint ihr, kommt ihr da mit zweieinhalbtausend?«
»Es wird nicht durch sechzehn geteilt«, sagte Earl. »Jetzt …«
Ein Schuss, der gleich hinter der Tür abgefeuert wurde, unterbrach ihn.
Greta stand auf der Schwelle, das Gewehr zum Himmel gerichtet. Valentines Ohren klingelten von dem Knall, und er fragte sich, was der Schuss mit Earls Gehör angestellt hatte.
»Earl, du schuldest mir eine Patrone und diesen Leuten eine Entschuldigung. Niemand liefert meine Gäste aus.«
»Das sind keine Vollstrecker«, gab Earl zurück.
»Er hat Recht, Greta«, sagte einer der Umstehenden.
Greta senkte die Waffe und hielt ihm die Mündung gleich hinter dem Ohr an den Kopf. Die Truthahnjäger gingen
Weitere Kostenlose Bücher