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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Miskatonic und kümmerte sich um die Versorgung des geliehenen Pferdes. Ein paar Hundert Dollar seiner Soldnachzahlung verschwanden am nächsten Morgen in Verkaufsbuden und Marktständen, und einen harten Nachmittagsritt später war er bereits wieder in Quapaw Post.
    »Was ist das alles?«, fragte Molly an ihrer Fliegengittertür. Edward baute sich vor seiner Mutter auf.
    Valentine stellte die Posttaschen aus Segeltuch ab, und das Kind streckte beide Hände danach aus. Der kleine Edward war raffiniert genug zu wissen, was eine große Tasche versprach.
    »Frohe Festtage!«, sagte Valentine. »Es ist üblich, wertvolle Informationen mit einer Gegenleistung zu honorieren.«
    Er griff in die Tasche und zog drei Ballen Stoff hervor. »Denim, selbstverständlich, und ich hoffe, das Grün gefällt dir. Es passt gut zu deinen blonden Haaren.«

    Als Nächstes kam ein großer Beutel mit Knöpfen. »Die meisten passen sogar zusammen. Ich habe nachgesehen. Ich dachte, du kannst ein paar zum Tauschen nehmen, wenn du willst.«
    Dann waren Schuhe für Edward in mehreren Größen an der Reihe, eine dicke Scheibe Schinken in Wachspapier, Wurstkringel, so groß wie ein Ochsenjoch, ein paar Zitronen und Limetten, kandierte Datteln und eine schwarz-weiße Keramikkuh, die vermutlich einmal als Kekstopf gedient hatte.
    Er überließ es Molly, die Kekse im Inneren zu entdecken, falls Edward ihr nicht zuvorkam.
    »Ich fand, die sieht aus wie die Kühe in Wisconsin.«
    »Holsteiner«, sagte Molly, die Hand an der Kehle.
    Tee, Puderzucker, eine Flasche Brandy, sogar Socken mit elastischen Bündchen und Unterwäsche - alles Luxusgüter und zweifellos aus der kurischen Zone eingeschmuggelt, aber es galt als überaus geschmacklos, einem Händler Fragen zu stellen, die etwas anderes als Preis und Qualität betrafen - gesellten sich zu dem immer größer werdenden Berg auf dem winzigen Tisch.
    »Und noch ein paar Gläser Marmelade«, schloss Valentine.
    »Marmelade!«, wiederholte Edward.
    »Du bist zu … es ist zu viel, David. Es waren nur Worte, und ich war wütend.«
    »Ich fand es eher erfrischend. Das ist das erste Mal gewesen, dass wir ehrlich zueinander waren, seit … na ja, seit dem Keller deines Dads.«
    Molly errötete, aber nur ein bisschen. »Wir wollten gerade Makkaroni mit dem Käse aus unserer Ration essen.« Die kurze Pause nach dem Wort Makkaroni verriet Valentine, was sie von dem »Käse« hielt, den das Kommando Süd ausgab - ein öliges, gelbes Zeug, das entfernt nach
Achsschmiere schmeckte. »Ich kann dir auch einen Teller anbieten.«
    »Gern.«
    Statt erst den Tisch abzuräumen, aßen sie auf den Verandastufen. »Auf dem Ritt zurück hierher ist mir eingefallen, dass ich gar nicht weiß, ob du nähen kannst«, sagte Valentine. »Ich erinnere mich aber, dass du gut mit Leder umgehen konntest.«
    »Nicht so gut wie meine Mom, aber ich werde besser.«
    Eine von Mollys zivilen Nachbarinnen, eine braungebrannte Frau mit angespannten Zügen, ging vorbei und musterte Valentine, ehe sie den Kopf heimwärts richtete, so stur, dass nur noch ein hörbares Hmpff fehlte.
    Als Edward im Bett war, unterhielten sie sich. Rückblickend ging Valentine allerdings auf, dass er geredet und Molly zugehört hatte. Beck und der Abschied von den Wölfen, Duvalier und die Ausbildung zur Katze, das Zeichen der Adler in Nebraskas Dünenlandschaft, die wilde, feurige Nacht im Hangar des Generals, Jamaika, Haiti, Hasenratten, und wie er an einem regnerischen Tag in einem Kieferwald von Texas erfahren hatte, dass er Vater werden würde. Der Tod von M’Daw und den Smalls, Hank. Und schließlich zog er sein Hemd hoch, und sie berührte die Brandnarben auf seinem Rücken.
    Er konnte nicht erkennen, ob ihre Fingerspitzen forschend oder zärtlich waren. Die Nerven unter der Haut waren überwiegend zerstört.
    Es fühlte sich so gut an, über das alles zu reden, vielleicht weil Molly ein Teil seines Lebens war, der in eine Zeit fiel, in der das meiste von dem noch gar nicht geschehen war.
    »Ich kann nicht mehr sitzen, und der Mond ist so schön«, sagte Molly. »Wollen wir spazieren gehen?«

    Valentine wusste nicht, ob er wollte. Vielleicht wusste er auch nur nicht, was er von dem Teil seiner selbst halten sollte, der wollte. »Und Edward?«
    »Mrs Colbert kann auf ihn achten. Sie hört so oder so alles, was in der Hütte vorgeht, schließlich ist sie gerade zweieinhalb Meter entfernt.«
    »Ich tue alles, was hilft, den Kommando-Süd-Käse zu verdauen«,

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