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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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gehören ein paar wenigen, zähen Individualisten, Flüchtlingen und denen, die sie jagen - »verrückte Hunde und Vollstrecker«, so die umgangssprachliche Bezeichnung im Tennessee Valley.
    David Valentine begegnete beiden im Sommer’72 im Goat Shack in South Central Tennessee.

    Die Hitze erinnerte Valentine an Haiti. So allerdings erging es ihm zu jener Zeit an jedem heißen Tag, und daran würde sich für den Rest seines Lebens nichts mehr ändern. Er schwitzte sogar im Schatten, und die Feuchtigkeit hüllte ihn ein wie ein klebriger Kokon und verwandelte seine Achselhöhlen und seinen Schritt in Sumpfgebiete, die nicht weniger feucht waren als der Morast rund um
die Halbinsel, die sich wie eine Klaue in den unteren Tennessee bohrte.
    Evereadys Karte war korrekt, bis hin zu den »freundlichen« Häusern auf dem Weg hierher, in denen sie Neuigkeiten austauschen konnten und für ein paar Kugeln Essen, eine Hängematte auf einem Heuboden und Seife zum Waschen erhielten. Doch Evereadys Ortskenntnisse endeten am verschlungenen Flusslauf des Tennessee River. Von hier an brauchten sie einen anderen Führer, der sie nach Ohio bringen konnte. Und er vertraute nur einem.
    »Züge sind gefährlich. Es gibt Kontrollpunkte an allen großen Flüssen«, hatte Eveready gesagt, als sie die Reiseroute auf dem Oberdeck des ehemaligen Kasinos besprochen hatten. »Ihr müsst den Landweg nehmen. Ich kenne nur einen Mann, der die Gegend kennt, und das ist Hoffman Price. Zu dieser Jahreszeit findet ihr ihn im Goat Shack am Tennessee. Im August kann er sich nicht überwinden, auf die Jagd zu gehen.«
    Valentine kannte den Mann nicht, doch der Name kam ihm bekannt vor, auch wenn er ihn nicht zuordnen konnte.
    »Was jagt er?«
    »Menschen. Echte Verbrecher, nicht die Leute, die vor den Kur geflohen sind und so. Allerdings bin ich nicht überzeugt, dass das moralische Gründe hat. Es liegt eher daran, dass die Flüchtlinge nicht genug Geld einbringen.«
    »Was ist mit Guerillas?«, fragte Duvalier.
    »Der steckt seine Nase in keinen Krieg - nicht einmal in einen Kleinkrieg, um genau zu sein. Für ihn ist unsere Sache ein großer Kleinkrieg. Er hat sogar ein oder zwei Leute aus freien Gebieten ausgeliefert. Leute wie Two-bullets O’Neil; er und seine Bande sind herumgezogen und haben Quislingbürgermeister und was weiß ich noch samt ihren Familien aufgeknüpft.«
    »Womit sollen wir ihn bestechen?«

    »Gebt ihm das«, sagte Eveready, nahm eine seiner Schlächterzahnketten ab und suchte eine Weile. Nachdem er ein paar Minuten an der Kette herumgefummelt hatte, zog er zwei Zähne heraus und gab sie Valentine. Einer war mit einem eingeschnitzten H im Wurzelbereich versehen, der andere mit einem P .
    »Sagt ihm, Eveready fordert eine Schuld ein.«

    Valentine beobachtete das Goat Shack durch das Fernglas der Flusspolizei von Memphis. Abgesehen von den Pferdeschwänzen, die unter dem Vordach einer Scheune hin und her schwangen, und den Geländewagen, die um die Wirtschaftsgebäude herum geparkt waren, wirkte das Anwesen verlassen.
    Das Goat Shack machte einen verwahrlosten Eindruck. Es sah sogar aus, als wäre es aufgegeben worden. In den Fenstern fehlte das Glas, die Vordertür lag auf der breiten Veranda, und das Dach war löchrig. An der Straßenseite waren einige neue Zypressenplanken horizontal über ein Loch von der Größe eines Pick-ups genagelt worden. Ein Anleger, der auf der Landseite aus Aluminium bestand, während der Teil, der auf den See hinausragte, aus Holz gefertigt war, verschwand in einem Bootshaus. Stützpfeiler für weitere Stege, vielleicht von Anlegern, die einer Flut zum Opfer gefallen waren, sprenkelten den ganzen Bereich zwischen dem Haus und dem Seeufer.
    Ziegen ruhten sich im Schatten der Veranda aus. Valentine sah zu, wie ein müde aussehender Bock den Kopf in einen von einem Fallrohr gespeisten Wassertrog steckte und trank.
    Valentine nahm an, dass es sich bei dem Anwesen um eine ehemalige Gastwirtschaft handelte, in der Ausflügler bewirtet wurden, die per Boot über den Fluss gekommen waren.

    Ein paar Schritte hinter ihm lag Duvalier flach auf dem Rücken, die Füße auf ihrem Bündel. Ahn-Kha saß im Schneidersitz auf dem Boden und lehnte sich mit dem Rücken an den Haselnussbaum, in dessen Schatten Valentine kauerte.
    Der Ziegengeruch erinnerte Valentine an seinen ersten Tag als Wolf.
    »Es fühlt sich einfach nicht richtig an«, sagte Valentine. »Es ist, als würde dieser Ort auf uns warten.«
    »Wir

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