Vampire Earth 5 - Verräterblut
dieser Geschichte noch eine zweite Chance bekommen, uns in der Pyramide umzusehen.«
Valentine musterte die drei Mädchen im Bug des Polizeiboots. »Die Mühe hat sich gelohnt.«
Vierundzwanzig Stunden später standen sie im finsteren Unterdeck eines der alten Kasinoschiffe. Der Lichtschein einer einzelnen Laterne spiegelte sich gerade ausreichend in den Scherben eines Spiegels und dem verbliebenen Glas, um zu offenbaren, wie groß, dunkel und verlassen die ehemalige Spielhalle war. Verstaubte, aufgebrochene Spielautomaten standen aufgereiht da wie Soldaten bei einer Parade.
Es roch nach Fledermauskot und Moder.
Valentine, Ahn-Kha, Duvalier und Eveready musterten die Früchte ihrer Arbeit. Der Hahn lag gefesselt mit dem Gesicht nach unten auf einem alten Roulettetisch, die Hände sicher an dem Drehkreuz festgebunden. Der recht verstört wirkende Depot-und-Inventar-Spezialist konnte nichts sehen; sein Kopf steckte in einer Art Beutel, auf dem die Nummer zehn prangte.
Eine kleine Schüssel mit einer abscheulichen Flüssigkeit - Blut und Analdrüsensekret eines kranken alten Katers, den Valentine mit seiner.22er vor einer Stunde geschossen hatte - stand auf der hölzernen Bar, an der einst Spieler ihre Drinks genommen hatten.
»Dann Geld?«, fragte der Hahn kläglich. »Moyo hat massenhaft. Er wird mich freikaufen.«
Dahra, Miyichi und Sula saßen auf Hockern neben dem Rouletterad, so dass sie das Gesicht des Hahns sehen konnten, als Valentine ihm die Kapuze abnahm.
»Okay, Jacksonville, ich gebe auf«, sagte der Hahn weinend. »Sie haben gewonnen. Was wollen Sie? Was habe ich Ihnen überhaupt getan?«
»Nichts, das hier ist rein beruflich«, sagte Valentine. »Ich brauche Informationen über einen bestimmten Zug.«
»Ich habe es jede Woche mit Dutzenden von Zügen zu tun, Mann. Wie soll ich …«
»Keine Sorge, das dürfte ganz Ihr Ding sein«, entgegnete Valentine. »Es ist ein wirklich außergewöhnlicher Zug.«
»Hören Sie, ich habe einen Hund, um den sich jetzt niemand kümmern kann. Er wird sterben …«
»Hören Sie sich die Frage an. Ein Zug. Ein besonderer Zug, kein Depotzug. Nur Frauen an Bord. Streckenführung über Memphis. Die Frauen wurden durch eine Art medizinischer Untersuchung ausgewählt. Möglicherweise werden sie mit den Insassinnen ähnlicher Züge zusammengelegt.«
Kurzes Zögern. »Ich weiß nichts über so einen Zug. Lassen Sie mich gehen, dann finde ich es für Sie heraus …«
Valentine drehte sich zu den jungen Frauen um. »Sieht aus, als würdet ihr nun doch endlich was zu sehen bekommen. Bring ihn her, Smokey.«
Ahn-Kha, der am entgegengesetzten Ende des Tisches gewartet hatte, trat schnaubend und schnüffelnd vor. Der Hahn versuchte, sich umzusehen, konnte aber sein Kinn nicht hinter seine Schulter drehen.
»Was ist das?«
Valentine ging zum Ende des Tisches und trennte mit der Säge seines Taschenmessers die Hose des Hahns am Hintern auf.
»Ein großer Grogbulle, Hahn.«
Valentine blinzelte Ahn-Kha zu. Der Goldene schnaubte und schnüffelte weiter hörbar.
»Der Gedanke gefällt mir nicht«, sagte der Hahn. »Ich glaube, wir haben den Zug irgendwo nach Norden weitergeschickt.«
Valentine versenkte die Hand in den stinkenden Katzenabfällen. »Sie wühlen besser noch ein bisschen tiefer in ihrem Gedächtnis, ehe unser Macho sein Ding tief in Sie reinsteckt, Hahn.« Valentine schmierte dem Hahn den blutigen Schleim zwischen die Hinterbacken.
»Sie können doch nicht …«
Ahn-Kha fing an, den Hahn zu betatschen, und seine riesigen, langfingrigen Hände packten seine Schultern. Der Hahn wimmerte angespannt, beinahe wie ein hungriger Hund, der um etwas Futter bettelt.
»Er denkt, Sie wären ein brunftiges Weibchen, Hahn.«
»Heilige Scheiße, das ist heftig«, sagte Dahra, während den beiden anderen Mädchen der Mund aufklappte. »Hör mal, Lude, mein Unterarm ist nichts gegen das Ding von diesem Grog …«
»Halten Sie ihn auf!«, brüllte der Hahn.
»Wohin?« Valentine beugte sich zu dem Hahn hinunter und sah ihm in die Augen. »Sie sind noch eine Minute von einem Leben mit einem Kolostoniebeutel entfernt. Wohin?«
Etwas schob sich zwischen die gespreizten Gesäßbacken des Hahns. »Laurelton, Ohio. Laurelton!«, kreischte der Hahn.
»Bringt ihn weg«, sagte Valentine, und Ahn-Kha grunzte, als er sich vom Rücken des Hahns löste. Valentine warf die Kapuze zu Boden. »Zeigen Sie es mir auf der Karte«, sagte Valentine und rollte eine alte Karte des Staats
Weitere Kostenlose Bücher