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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Das Weiß des gebleichten Betons und die unregelmäßigen Schlitze gaben dem Ding das Aussehen eines zähnefletschenden Schädels. Der Bunker befand sich am Seeufer, weit entfernt von den toten und leeren Gebäuden, die hinten ihm aufragten.
    »Warum heißt es Adolphs Bunker?«, fragte Valentine, als sie sich dem niedrigen, ziegelförmigen Gebäude näherten. Das Zehn-Gallonen-Fass wurde mit jedem Schritt schwerer.
    »Vor allem, weil der Kerl, der den Laden betreibt, ein Diktator ist«, antwortete Captain Doss.
    Silvertongue drehte sich um und schaute die Männer an, die sich beide unter den Fässern beugten. »Es liegt eine seltsame Atmosphäre über diesem Ort. Es ist eine Insel der Normalität in einem Meer des Wahnsinns. Oder vielleicht
handelt es sich auch nur um eine andere Art von Wahnsinn innerhalb des Wahnsinns, ganz wie ihr wollt. Der Bunker ist bei den Quislingen sehr beliebt. Als wir erfuhren, dass wir uns diese Woche mit euch treffen sollten, haben wir uns mit einem Großkotz in Chicago in Verbindung gesetzt, damit wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können.«
    »Solange unsere Post abgeliefert wird«, sagte Valentine und versuchte, unter seiner Last nicht zu schwer zu atmen.
    »Dieses Geschäft wird es erheblich einfacher machen, Ihre Post abzuliefern«, erklärte Doss.
    Das Gebäude wirkte leer und tot wie eine ausgesaugte Auster. Valentine nahm zunächst an, dass die Gäste gerne im Dunkeln und Stillen tranken, aber dann bemerkte er, dass von irgendwo unterhalb des Gebäudes Musik erklang, und zwar viel zu laut, um von einem einzelnen Instrument zu stammen. Er wechselte zu harten Ohren und lauschte dem Rhythmus von uraltem Rock’n’ Roll und dem Schwatzen von Stimmen, das durch einen Luftschacht nach oben drang. Captain Doss wandte sich einer schmalen Betontreppe zu, die an der Seite des Gebäudes abwärts führte. Unten blieb sie auf einem kleinen Vorplatz vor einer grifflosen Metalltür stehen, beugte sich vor und sagte etwas in ein Loch. Die Tür ging auf.
    Als er die Treppe hinunterging, setzte Valentine ein betrunkenes Lächeln auf und versuchte, die Rolle eines fleißigen Seemanns so gut wie möglich zu spielen. Der Captain betrat das Gebäude und nickte jemanden zu. Valentine schaute Harper an, und beide Wölfe zuckten die Achseln. Silvertongue drehte sich zu den Männern um. »Keine Sorge, sie werden euch nur nach Waffen und Zigaretten durchsuchen. Legt die Hände an die Wand und lest das Schild.«

    Ein Grog, der etwa die Größe eines VW-Käfers hatte, stellte sich ihnen in den Weg. Über seine meterbreite Schulter hinweg sah Valentine zu, wie der Captain und ihr Maat von einem Hundemenschen, der direkt aus einem H.-G.-Wells-Alptraum hätte stammen können, durchsucht und beschnuppert wurden. Als das Geschöpf mit Silvertongue fertig war, trat der übelriechende Klotz an der Tür beiseite, und Valentine ging tiefer in den Lärm des Bunkers hinein.
    Er stellte sich hin, wie er es bei Silvertongue gesehen hatte, die Beine weit gespreizt, die Hände zu beiden Seiten eines Schilds, das an einer Betonwand direkt hinter der Tür angebracht war. Zu Valentines Linken saß ein Mann, der aussah wie ein Sumoringer, in einem Drahtkäfig und kratzte sich gelangweilt mit der Mündung seiner Maschinenpistole die Bartstoppeln.
    Während der Hundemensch ihn durchsuchte, las Valentine das Schild:
    DIE REGELN
    Adolphs Wort ist Gesetz.
Geraucht wird nur, was wir verkaufen.
Getrunken wird nur, was wir einschenken.
Ihr seid nur so gut wie eure Ware.
Ihr seid nur so schlecht, wie wir euch sein lassen.
Besucht unseren Geschenkartikelladen!
Verwirrt? Siehe Regel Eins.
    Valentine lud sich das Fass wieder auf und folgte den Frauen. Er sah sich an der Bar um und versuchte, nicht zu glotzen wie ein Hinterwäldler. Das elektrische Licht und der Lärm überwältigten ihn. Aufgezeichnete Musik, gespielt von einer Maschine, war eine Seltenheit für Val, und er starrte die Quelle erstaunt an. Ein Kasten aus Neon und Chrom, der an einer Ziegelwand stand, war, wie aus der
Leuchtschrift auf dem Glas hervorging, für »CD-Auswahl und Sound« verantwortlich. Die Wand gegenüber der Jukebox wurde beinahe vollständig von einer Theke eingenommen, und überall auf dem sägemehlbedeckten Boden standen Tische und Bänke. In den Wänden gab es Nischen, und hinter einem Vorhang in der hintersten Ecke der Bar war der Fuß eines Wasserklosetts zu sehen. Von einem säuerlich riechenden Urinal links daneben floss ein wenig Wasser

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