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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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begütigend fort. »Wenn man gewinnen will, kann man sich nicht immer an die Vorschriften halten. Und wir müssen gewinnen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Zwei der Diamantenhändler haben wir immerhin lebend gefasst. Die Art Ihres Eingreifens hat ihnen einen mörderischen Schreck eingejagt. Infolgedessen haben sie nicht einmal mehr den Versuch gemacht, mit ihrem Wissen hinterm Berg zu halten. Ihre einzige Bedingung war, nie wieder einem dieser ›Höllendämonen‹ begegnen zu müssen.« Der letzte Satz wurde von einem gequälten, schiefen Lächeln begleitet, denn schließlich hatte auch er einmal einen solchen erblickt.
    Für einen Moment rutschte ich unbehaglich auf meinem Sitz herum, doch J blieb bei seinem Thema. »Sie haben uns die Namen und Adressen der Terroristen verraten, die sich hinter dem Handel mit Bonaventure verbergen. Wir wussten schon seit einer Weile, dass die Waffen den Hafen von Newark in einem Container erreichen, doch nun wissen wir noch etwas Zusätzliches, das wir zuvor nur vermutet hatten.«
    »Was denn?«, fragte ich seltsam beunruhigt.
    J stand auf, kehrte zum Fenster zurück und starrte hinaus in die Nacht. »Bei der Waffe handelt es sich um eine sogenannte atomare Kofferbombe. Die Uhr läuft, Miss Urban.« Er schwieg, so dass die Worte bei mir einsickern konnten. Dann wandte er sich wieder zu mir um. »Das heißt, wir werden den Terroristen folgen, wenn sie die Waffe in Besitz nehmen wollen. Ein ziemlich riskantes Unterfangen, denn es bedeutet, dass wir alles auf eine Karte setzen. Wenn uns beim Zugriff auch nur einer von ihnen entwischt, wäre derjenige in der Lage, die Bombe zu zünden, ehe wir wissen, wie uns geschieht. Also müssen wir sichergehen, dass wir den Container zur selben Zeit wie die Terroristen erreichen. Wahrscheinlich haben sie vor, die Bombe in einen Lastwagen zu verfrachten und damit den Hafen zu verlassen, danach vielleicht in einen Rettungswagen, mit dem sie nach Manhattan fahren. Oder sie bleiben auf der Seite von New Jersey, falls die Tunnel zu gut überwacht werden. Das heißt, wir müssen sie aufhalten, sobald sie sich an den Container machen. Vorher nicht und, so Gott bewahre, auch nachher nicht.«
    Mein Puls raste, und ich hatte das Gefühl, als würde ich jeden Moment in Schweiß ausbrechen. »Wir?«, fragte ich zittrig. »Wen meinen Sie mit ›wir‹? Sie und die Dienststelle?«
    J bedachte mich mit einem langen, harten Blick. »Mich und
Sie.
Darüber hinaus Miss Polycarp und Mr.O’Reilly. Das gesamte Team Dark Wing. Sie haben sich bewiesen und besitzen mein volles Vertrauen. Das haben Sie, seitdem Sie die Lieferanten sozusagen geliefert haben.« Ich hörte so etwas wie ein Glucksen in seiner Kehle, doch J fasste sich noch rechtzeitig, ehe es sich zu einem regelrechten Lachen ausweiten konnte. Für seine Verhältnisse hatte er wohl gerade einen Witz gemacht.
    »Und wann soll das vonstatten gehen?«
    »Das wissen wir noch nicht. Vielleicht heute Abend. Vielleicht morgen. Wir haben Funkverkehr aufgeschnappt, der auf morgen deutet, daher scheint mir das das wahrscheinlichste Szenario zu sein. Unsere Leute befinden sich bereits an Ort und Stelle. Die Drahtzieher der Terroristen werden rund um die Uhr überwacht. Und natürlich beobachten wir auch das sichere Haus drüben in Englewood Cliffs. Sobald die Burschen aufbrechen, rufen wir Sie, Miss Polycarp und Mr.O’Reilly auf dem Handy an. Danach begeben Sie sich auf dem kürzesten Weg zum Hafen. Die Terroristen fahren etwa dreißig Kilometer bis dorthin. Je nach Uhrzeit und Verkehr brauchen sie dazu mindestens vierzig Minuten. Das heißt, dass Sie, um rechtzeitig vor Ort zu sein, ein Maximum von dreißig Minuten zur Verfügung haben.«
    »Aber um das zu schaffen, müssten wir von Manhattan aus …«
    »… fliegen. In der Tat. Wir sind ziemlich sicher, dass die Terroristen es nicht wagen werden, den Hafen tagsüber zu betreten. Sämtliche Informationen deuten darauf hin, dass die Aktion in der Dunkelheit durchgeführt wird. Für den Fall, dass wir uns irren, halten wir einen Ersatzplan bereit. Doch wenn es jemals eine Operation gab, für die das Team Dark Wing erforderlich war, dann ist es diese.«
    J fuhr den Laptop hoch. Auf der Leinwand am anderen Ende des Tisches leuchtete eine Karte mit der Überschrift CONTAINER TERMINAL, HAFEN VON NEWARK auf. J nahm einen Laserpointer und sagte: »Hier sehen Sie die großen gelben Rahmen, die wir ›Portale‹ nennen. Dabei handelt es sich um passive Warnsysteme,

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